Erlebe Inklusion: Aktionstag in Goslar bringt alle zusammen!

Am 28. Juni 2025 lädt Goslar zu einem Aktionstag zur Inklusion ein. Aktivitäten für alle Altersgruppen am Jakobikirchhof.

Am 28. Juni 2025 lädt Goslar zu einem Aktionstag zur Inklusion ein. Aktivitäten für alle Altersgruppen am Jakobikirchhof.
Am 28. Juni 2025 lädt Goslar zu einem Aktionstag zur Inklusion ein. Aktivitäten für alle Altersgruppen am Jakobikirchhof.

Erlebe Inklusion: Aktionstag in Goslar bringt alle zusammen!

Am 28. Juni 2025 findet in Goslar ein ganz besonderer Informations- und Aktionstag zum Thema „Inklusion im Alltag“ statt. Diese Veranstaltung, die von dem Inklusionsbeirat für den Landkreis Goslar organisiert wird, richtet sich an alle Bürger, unabhängig von ihrem Alter oder ihrer Beeinträchtigung. Von 11 bis 14 Uhr können die Besucher auf dem Jakobikirchhof spannende Aktivitäten erleben, die darauf abzielen, das Bewusstsein für Inklusion zu schärfen.

Zu den Highlights zählen die Nutzung eines Alterssimulationsanzugs, um die Perspektive älterer Menschen nachzuvollziehen, sowie Rollstuhl-Rundfahrten, die die Barrieren im Alltag erlebbar machen. Außerdem wird es einen Austausch mit Gehörlosen über deren Lebensrealitäten geben, was sicherlich interessante Einblicke vermitteln wird. Für die kleinen Gäste ist zudem ein Kinderschmink-Angebot geplant, damit auch die Jüngsten ihren Spaß haben. Die Veranstaltung wird in Kooperation mit dem Gehörlosenverband Niedersachsen, der Alzheimergruppe sowie dem Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen durchgeführt.

Der aktuelle Stand der Inklusion in Deutschland

Aber warum ist dieser Aktionstag so wichtig? Aktuell leben in Deutschland etwa 7,9 Millionen Menschen mit schwerer Behinderung, was fast 10% der Bevölkerung entspricht. Der Nachholbedarf ist groß, denn trotz der 2009 von Deutschland ratifizierten UN-Behindertenrechtskonvention, die die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen als Menschenrecht anerkennt, bestehen viele Hürden im Alltag. Die Inklusion ist ein zentraler Bestandteil dieser Konvention, die ein gleichberechtigtes Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen fordert.

Eine Forsa-Umfrage aus dem Juni 2025, an der über 2700 Lehrkräfte teilnahmen, zeigt, dass über 60% Inklusion für wünschenswert halten. Allerdings glauben nur knapp 30%, dass sie in der Praxis tatsächlich umsetzbar ist. Mangelndes Personal, fehlende Ausstattung und unzureichende Aus- und Weiterbildungsangebote stellen große Herausforderungen dar. In den Schulen sieht es nicht viel besser aus. Während die Inklusionsquote steigt, gibt es noch immer zwei voneinander getrennte Schulsysteme, was eine vollständige Inklusion erschwert.

Barrierefreiheit als Schlüssel zur Inklusion

Ein weiteres zentrales Thema ist die Barrierefreiheit. Im Jahr 2023 verfügten gerade einmal 50% der ambulanten Arztpraxen über angemessene Vorkehrungen, um barrierefrei zu sein. Dies bedeutet, dass viele Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder Hörbehinderungen nach wie vor Schwierigkeiten haben, notwendige medizinische Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Auch im Kulturbereich mangelt es oft an der Zugänglichkeit zu künstlerischen Berufen und Veranstaltungen. Der Deutsche Kulturrat und der Behindertenbeauftragte fordern daher Teilhabeempfehlungen zur Schaffung einer inklusiven Kultur.

Abschließend lässt sich sagen, dass Veranstaltungen wie der Aktionstag in Goslar ein wichtiges Zeichen setzen, um Bewusstsein für die Herausforderungen in Bezug auf Inklusion zu schaffen. Denn umso mehr Menschen sich mit dem Thema auseinandersetzen, desto näher kommen wir einem gleichberechtigten Miteinander, das jedem, unabhängig von seiner Beeinträchtigung, offensteht.