Masern-Alarm im Landkreis Goslar: 1.000 Verstöße gegen Impfpflicht!
Im Landkreis Goslar wurden 1.000 Verstöße gegen die Masern-Impfpflicht ermittelt. Gesundheitsamt fordert zur Nachholung auf.

Masern-Alarm im Landkreis Goslar: 1.000 Verstöße gegen Impfpflicht!
In einem eindringlichen Aufruf hat der Landkreis Goslar die Bürger dazu aufgefordert, ihre Impf- und Impfpässe zu überprüfen. Das Gesundheitsamt hat alarmierende 1.000 Fälle registriert, in denen die geltende Masern-Impfpflicht nicht eingehalten wurde. Dies betrifft nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene, insbesondere solche, die in Kitas und Schulen arbeiten. Manche Eltern zögern, ihre Kinder gegen Masern impfen zu lassen, was in Anbetracht der aktuellen Entwicklungen in den USA besonders bedenklich ist.
Die USA kämpfen derzeit mit einer Masern-Epidemie, die über 1.000 Infektionen und sogar drei Todesfälle hervorgebracht hat. Das Gesundheitsamt des Landkreises Goslar hat dazu aufgerufen, dass besonders Menschen, die Impfungen skeptisch gegenüberstehen, ihre Haltung überdenken sollten. Das Masernvirus wird leicht durch Tröpfcheninfektion verbreitet, was es besonders gefährlich macht, weil Infizierte andere schon vor dem Auftreten von Symptomen anstecken können.
Impfpflicht und Impfschutz
Die Masern-Impfpflicht, die seit dem 1. März 2020 in Deutschland für bestimmte Personengruppen gilt, wird nach nun fünf Jahren überprüft. Dabei zeigt sich, dass ein erheblicher Teil der Impfpflicht nicht nachgekommen wurde. Laut dem Bundesgesundheitsministerium bietet die Impfung, die aus zwei Dosen besteht, einen Schutz von 98 bis 99 Prozent.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die MMR-Kombinationsimpfung (Masern, Mumps, Röteln), wobei die erste Impfung frühestens im Alter von 11 Monaten stattfinden sollte. Erwachsene, die nach 1970 geboren wurden und unklaren Impfstatus haben, sollten außerdem eine einmalige MMR-Impfung in Betracht ziehen. Für die Jahrgänge vor 1970 wird angenommen, dass viele die Krankheit bereits durchgemacht haben und daher keinen zusätzlichen Schutz benötigen.
Aktuelle Zahlen und Trends
Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass die Impfquote in Deutschland für die zweite Dosis bei 93 % liegt. Diese Quote muss jedoch auf mindestens 95 % erhöht werden, um die Verbreitung von Masern zu verhindern. Die Weltgesundheitsorganisation vermeldet besorgniserregende Trends, denn die Zahl der Masernfälle in Europa hat sich nach einem Rückgang während der COVID-19-Pandemie wieder stark erhöht. Im Jahr 2024 wurden 127.350 Masernfälle in Europa gemeldet, die höchste Zahl seit mehr als 25 Jahren. Besonders gefährdet sind Kinder unter fünf Jahren und Erwachsene über 20 Jahren, die ein höheres Risiko für schwere Krankheitsverläufe tragen.
Vor diesem Hintergrund ist es wichtiger denn je, die Öffentlichkeit über die Bedeutung der Masernimpfung aufzuklären und sicherzustellen, dass die Impfpflicht auch tatsächlich eingehalten wird. Eltern, die sich unsicher sind, können sich an ihre niedergelassenen Kinder- und Hausärzte wenden, um Beratung in Anspruch zu nehmen und fehlende Impfungen nachzuholen. Denn nur so kann ein wirkungsvoller Schutz für die gesamte Gesellschaft gewährleistet werden.