Hamelns Quick-Imbiss verbannt Zigeunerschnitzel von der Speisekarte!
Nach Beschwerden über diskriminierende Begriffe entfernt ein Hamelner Imbiss „Zigeunerschnitzel“ von der Karte, um Konflikte zu vermeiden.

Hamelns Quick-Imbiss verbannt Zigeunerschnitzel von der Speisekarte!
Der Quick-Imbiss in Hameln sorgt derzeit für Gesprächsstoff. In einem Traditionslokal, das von einer breiten Kundschaft geliebt wird, stehen Gerichte wie Hähnchen und Currywurst mit Pommes hoch im Kurs. Doch ein bestimmter Begriff hat kürzlich für Unruhe gesorgt: das „Zigeunerschnitzel“. Eine besorgte Hamelnerin, Sonja Weiß, stellte dem Wirt Roland Baenisch kritische Fragen über die Verwendung dieses Begriffs, der von vielen als diskriminierend wahrgenommen wird. Sie brachte zur Sprache, dass dieser Ausdruck negative Assoziationen weckt und durch einen anderen ersetzt werden sollte. Baenisch zeigte sich offen für eine Änderung, um weiteren Konflikten vorzubeugen. Dewezet berichtet von dieser Reaktion.
Diese Debatte kommt nicht von ungefähr. Der Begriff „Zigeuner“ wird laut Thomas Tews vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma von der Mehrheit der Sinti und Roma als rassistisch eingestuft. Historisch gesehen wurde der Begriff häufig als Rechtfertigung für Diskriminierung und Verfolgung verwendet, insbesondere während der NS-Zeit. Das Thema hat auch in der breiteren Gesellschaft an Bedeutung gewonnen, insbesondere nach einer viel diskutierten Talkshow, in der die Reaktionen auf die Stellungnahme des Zentralrats auf Ablehnung stießen. Die Reaktionen der Gäste auf die Einwände wurden als unsensibel und beleidigend wahrgenommen. Welt erklärt die aktuelle gesellschaftliche Lage dazu.
Ein Schritt in die richtige Richtung
Roland Baenisch ist sich bewusst, dass er mit den Begriffen groß geworden ist, und hatte sie nicht negativ gemeint. Dennoch zeigt er eine Bereitschaft zur Anpassung – eine positive Entwicklung, die auch von Katja Güse-Sulimma, der Vorsitzenden des Dehoga-Kreisverbands Hameln-Pyrmont, begrüßt wurde. Sie empfiehlt Gastronomiebetrieben, diskriminierende Begriffe zu überdenken und entsprechende Änderungen vorzunehmen. Der Dehoga setzt sich aktiv dafür ein, dass mehr Sensibilität in der Branche herrscht und sucht den Dialog mit den lokalen Betrieben.
Der Quick-Imbiss ist dabei nicht allein; viele Restaurants in der Region setzen noch auf altbekannte Titel, die gesellschaftlich betrachtet problematisch sein könnten. Baenisch plant, die Speisekarte anzupassen, was als notwendiger Schritt angesehen wird. Eine bildungsbasierte Aufklärung über Rassismus ist dringend nötig, um solche Begriffe aus der alltäglichen Sprache zu verbannen. Denn der Wandel beginnt im Kleinen, und die Konversation ist ein wesentlicher Bestandteil davon.
In einem größeren Kontext ist die Diskussion über Rassismus und Diskriminierung nicht nur auf die Gastronomie beschränkt. Die Gesellschaft muss sich den Herausforderungen stellen, die mit der Abschottung von Minderheiten verbunden sind. Antirassistische Bewegungen fordern Selbstreflexion und eine gemeinsame Auseinandersetzung mit racial unconsciousness. Die Frage bleibt: Was wird der nächste Schritt gegen Rassismus sein? Dort erfahren wir, dass auch in anderen Bereichen wie der Wirtschaft, ein Umdenken nötig ist, um ein integratives und respektvolles Umfeld zu schaffen.