Ehrenamt im Katastrophenschutz: Hessen setzt auf 100 Millionen Euro!

Ehrenamt im Katastrophenschutz: Hessen setzt auf 100 Millionen Euro!
Am vergangenen Wochenende fand in Kassel der Bevölkerungsschutztag 2025 statt. Der Heimatschutzstaatssekretär Martin Rößler war vor Ort und betonte die immense Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements im Brand- und Katastrophenschutz. In Hessen sind rund 80.000 ehrenamtliche Einsatzkräfte aktiv und bilden somit das Rückgrat der hessischen Sicherheitsarchitektur. Rößler zollte den Feuerwehrkameradinnen und -kameraden, sowie den Helferinnen und Helfern des Katastrophenschutzes seinen Dank und hob ihre wertvolle Arbeit hervor. Diese Veranstaltung diente nicht nur dem Austausch zwischen Einsatzkräften und Bürgern, sondern auch der Sensibilisierung für Selbstschutz und Selbsthilfe.
Rößler ermutigte die Besucher, sich ehrenamtlich bei der Feuerwehr oder in Hilfsorganisationen zu engagieren. Auf 13 Aktionsflächen waren rund 150 haupt- und ehrenamtliche Kräfte präsent, die Informationen über den Bevölkerungsschutz bereitstellten. Besonders Regierungsvizepräsident Rolf Richter fand klare Worte zur Notwendigkeit der Krisenvorsorge und zur Rolle der Ehrenamtlichen. Hessen investiert dafür kräftig: Mit einer Ausstattungsoffensive von rund 100 Millionen Euro stieg die Anzahl der Landesfahrzeuge im Katastrophenschutz von 278 auf knapp 900 seit 2008.
Ehrenamtliche Arbeit im Fokus
Insgesamt fließen etwa 3,4 Millionen Euro in die Förderung des Ehrenamtes im Brand- und Katastrophenschutz. Rund 1.500 ehrenamtliche Einsatzkräfte sind in den verschiedenen Landkreisen und Städten unterwegs. Die Einführung von 26 neuen Gerätewagen-Logistik KatS an Feuerwehren in Hessen ist ein weiterer deutlicher Schritt zur Verbesserung der Einsatzbereitschaft. Im vergangenen Jahr waren diese Kräfte insbesondere bei Hochwasserlagen in Trendelburg-Gottsbüren gefordert und haben dort gezeigt, wie wichtig die ehrenamtliche Unterstützung ist.
Ein großer Bestandteil des Katastrophenschutzes in Hessen ist das Technische Hilfswerk (THW), das mit rund 5.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern an 55 Standorten aktiv ist. Das THW ist nicht nur im Inland, sondern auch international im Einsatz – von der Trinkwasseraufbereitung in Afrika bis hin zur Soforthilfe bei Erdbeben in Ländern wie Kolumbien und der Türkei. In Hessen stehen insgesamt 61 Technische Züge und 85 Fachgruppen bereit, um bei Naturkatastrophen oder besonderen Gefahrenlagen schnell zu reagieren.
Die Zukunft des Ehrenamts
Wie wichtig das Ehrenamt für den Bevölkerungsschutz ist, zeigt sich auch in den Bestrebungen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Diese Institution will die ehrenamtlich getragene Struktur stärken und zukunftsorientierte Konzepte entwickeln, um die Mitarbeit im Bevölkerungsschutz langfristig zu sichern. Ein eigenes Referat, das N.I.4 – Ehrenamt im Bevölkerungsschutz, kümmert sich um die Förderung und Entwicklung ehrenamtlicher Strukturen und Netzwerke zwischen allen Beteiligten. Das Ziel ist klar: Ehrenamtliche sind in der Gesellschaft unverzichtbar und werden auch in Zukunft dringend gebraucht, um die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten.
Der Bevölkerungsschutztag 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig das Engagement von Freiwilligen im Brand- und Katastrophenschutz ist und wie vielfältig die Aufgaben in diesem Bereich sind. Mit der Unterstützung von Landesregierung und Bundesbehörden hofft man, noch mehr Menschen zu motivieren, sich in ihren Gemeinden zu engagieren.