Letzte Tage im Curanum: Gefühle, Abschiede und neue Wege für Bewohner

Am 14.08.2025 gibt Daniel Altendorf Einblicke in den Umzug der letzten Bewohner des Curanums in Hameln-Pyrmont.

Am 14.08.2025 gibt Daniel Altendorf Einblicke in den Umzug der letzten Bewohner des Curanums in Hameln-Pyrmont.
Am 14.08.2025 gibt Daniel Altendorf Einblicke in den Umzug der letzten Bewohner des Curanums in Hameln-Pyrmont.

Letzte Tage im Curanum: Gefühle, Abschiede und neue Wege für Bewohner

Ein Abschied in familiärer Atmosphäre – so beschreibt Daniel Altendorf, der Pflegedienstleiter des Curanum in Hameln, die aktuelle Lage in der Einrichtung, die bald schließt. In den vergangenen Wochen haben sich Hochs und Tiefs abgewechselt, während sich Bewohner und Mitarbeiter auf einen Neuanfang vorbereiten. Altendorf betrachtet das Curanum nicht nur als eine Pflegeeinrichtung, sondern als eine richtige „Familie“, in der das Miteinander großgeschrieben wird. Laut Dewezet zeigt er sich stolz auf sein Team, das trotz der Schließung neue Aufgaben angenommen hat.

Die 53 Bewohner, die bis vor Kurzem noch den Alltag im Curanum mitgestaltet haben, sind größtenteils bereits ausgezogen. Nur noch neun von ihnen wohnen bis Ende des Monats in der Einrichtung. „Wir haben unser Bestes gegeben, um die Angehörigen in den Prozess einzubeziehen“, erzählt Altendorf. Dabei wurde an mehrere umliegende Altenheime vermittelt, und in den letzten Tagen wurden bis zu acht Einrichtungen besichtigt. „Es ist wichtig, dass die Bewohner das Gefühl haben, weiterhin gut aufgehoben zu sein“, fügt er hinzu.

Ein guter Übergang für die Bewohner

Die Entscheidung, wo es für jedes Mitglied der „Curanum-Familie“ weitergeht, fiel nicht immer leicht. Fünf Bewohner zogen auf eigenen Wunsch in entferntere Heime, um näher bei ihren Angehörigen zu sein. Dennoch bleibt die Verbindung unter den Freunden, die viele Jahre miteinander verbracht haben, bestehen. Eine Gruppe führt ihre „Kaffeerunde“ nun in einer neuen Seniorenresidenz fort – ein wichtiger Schritt für das emotionale Wohlbefinden.

Das Pflegepersonal hat sich ebenfalls gut umorientiert. Viele Mitarbeitende haben neue Anstellungen gefunden und einige wurden gemeinsam in andere Einrichtungen versetzt. Altendorf bedauert den negativen Bericht über ein Sommerfest im Curanum und lädt alle ein, sich selbst ein Bild von der positiven Stimmung in der Einrichtung zu machen. „Wir haben hier hart gearbeitet, und die gute Seele des Hauses sind die Menschen, die Tag für Tag ihr Bestes geben“, so Altendorf.

Die Herausforderung der Pflege in Deutschland

Der demografische Wandel stellt nicht nur das Curanum, sondern die gesamte Pflegebranche vor große Herausforderungen. Laut Pflegenot Deutschland nimmt die Anzahl der älteren Menschen stetig zu, was den Pflegebedarf weiter steigert. Viele Pflegekräfte stehen kurz vor der Rente und es mangelt an Nachwuchs in den Berufen. Die Abbruchquoten während der Ausbildung sind hoch, was das Berufsbild für junge Menschen unattraktiver macht. Hier ist Handlungsbedarf gefragt, um die Zukunft der Pflege zu sichern.

Im Curanum wird der Mensch im Mittelpunkt der Betreuung gestellt, so wie es das Konzept der Einrichtung vorsieht. Neben der individuellen Pflege werden durch qualifizierte Therapeuten Angebote zur Erhaltung oder Aktivierung körperlicher, sowie geistiger Fähigkeiten bereitgestellt. Eine regelmäßige medizinische Betreuung ist ebenso selbstverständlich wie Unterstützung im Alltag, von der Zimmerreinigung bis zu Arztterminen. Die letzten Monate sind eine Zeit des Wandels, aber auch der Hoffnung auf neue Möglichkeiten.

Das Curanum war mehr als nur eine Pflegeeinrichtung – es war ein Zuhause, und auch wenn sich die Wege jetzt trennen, bleibt die Erinnerung an die schöne Zeit in den Herzen der Bewohner und Mitarbeiter.