Helmstedt startet große Wärmewende: Ein Plan für grünen Fortschritt!

Helmstedt startet große Wärmewende: Ein Plan für grünen Fortschritt!
In Helmstedt stehen die Zeichen auf Klimaschutz: Bereits im Jahr 2024 wurde mit der kommunalen Wärmeplanung begonnen, um eine klimafreundliche Wärmeversorgung auf die Beine zu stellen. Ziel ist es, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen spürbar zu reduzieren und bis zum Jahr 2040 den Wärmebedarf von derzeit 267 Gigawattstunden auf 190 Gigawattstunden jährlich zu senken. Ein großer Schritt in Richtung Treibhausgasneutralität, denn die aktuelle Wärmeversorgung in Helmstedt basiert zu etwa 93 % auf fossilen Energien wie Heizöl und Erdgas, was jährlich zudem etwa 70.000 Tonnen CO₂-Emissionen verursacht. Regional heute berichtet, dass die Stadt eine umfassende Bestandsanalyse durchgeführt hat und dabei die Infrastruktur sowie das Potenzial erneuerbarer Energien in den Blick nahm.
Der Wohnsektor ist dabei der größte Wärmeverbraucher, und die Potenzialanalyse stellte fest, dass es aus technischer Sicht genügend Möglichkeiten gibt, den Wärmebedarf durch erneuerbare Energien zu decken. Besonders vielversprechend sind Solarthermie sowie Luft- und (Ab-)Wasserwärme. Auch die Nutzung des Lappwaldsees wird gesondert untersucht. Im Rahmen der Planung werden zusätzlich Technologien wie Einzelhaus-Wärmepumpen und Wärmenetze in Betracht gezogen. Das Umweltbundesamt betont, dass eine nachhaltige Wärmeversorgung entscheidend ist, um klimaschädliche Emissionen zu reduzieren und die nationalen Klimaziele zu erreichen.
Die Wärmewende nimmt Fahrt auf
Ein bedeutsamer Teil der Wärmewende ist die kommunale Wärmeplanung (KWP). Sie gilt als strategisches Instrument zur Umstellung auf erneuerbare Energien und ist Teil des neuen „Gesetzes für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze“, das am 1. Januar 2024 in Kraft trat. Ziel ist es, kosteneffiziente und klimafreundliche Lösungen zu entwickeln. Der Wärmesektor ist in Deutschland für etwa 50 % des Gesamtenergieverbrauchs verantwortlich, wobei aktuell rund 80 % der Wärme mit fossilen Energien erzeugt wird, so die Informationen von Energie-Klima-Schutz.
Helmstedt verfolgt einen konkreten Plan: Zehn Gebiete wurden identifiziert, in denen der Bau von Wärmenetzen sinnvoll sein soll, darunter die Altstadt und das Conringviertel. Die Fertigstellung der Wärmewendestrategie ist bis August 2025 geplant. Die Stadt wird ihre Strategie am 18. September im Ausschuss für Klimaschutz vorstellen und anschließend ab dem 19. September öffentlich auslegen. Die Bürgerschaft ist herzlich eingeladen, Fragen zu stellen und an Informationsveranstaltungen teilzunehmen, um aktiv in den Prozess involviert zu werden.
Betroffene und Lösungen für alle
Die Umsetzung dieser Maßnahmen erfordert auch die Mitwirkung sämtlicher Akteure. Die Bundesregierung plant, die kommunale Wärmeplanung bis 2028 mit 500 Millionen Euro zu unterstützen. Es ist wichtig, dass nicht nur Energieversorger und Großverbraucher einbezogen werden, sondern auch die Bürger:innen. Ein energetic Management und gezielter Kompetenzaufbau bei den Nutzern können laut dem Umweltbundesamt dazu führen, dass Energieeinsparungen von bis zu 30 % realisiert werden können. Das Prinzip „efficiency first“ spielt hierbei eine entscheidende Rolle, um unnötige Wärmeverschwendung zu vermeiden.
Die Herausforderungen sind groß, aber die Ansätze zielen darauf ab, nicht nur die Energieeffizienz zu steigern, sondern auch soziale Aspekte einzubeziehen und die Kosten für energetische Sanierungen gerechter zwischen Mietenden und Vermietenden zu verteilen. Das Umweltbundesamt stellt klar, dass diese Maßnahmen notwendig sind, um energiearme Haushalte zu unterstützen und einen nachhaltigen Klimaschutz für alle zu ermöglichen.