Verwirrung um Wolf: Eilantrag gegen Abschuss in Helmstedt eingelegt!

Verwirrung um Wolf: Eilantrag gegen Abschuss in Helmstedt eingelegt!
Im Landkreis Helmstedt sorgt eine Allgemeinverfügung für Unruhe: Ende Mai wurde beschlossen, einen bestimmten Wolf abzuschießen, nachdem es in Helmstedt, Wolfenbüttel und Wolfsburg zu Rissen von Nutztieren gekommen ist. Diese Entscheidung hat jedoch heftigen Widerstand ausgelöst: Zwei Tierschutzvereine, darunter der „Freundeskreis freilebender Wölfe e.V.“, haben Eilanträge gegen den Abschuss eingereicht. Sie stellen in Frage, ob der Abschuss rechtlich haltbar ist und befürchten, dass die Fähe, die Junge hat, getötet werden könnte. Argwöhnisch beobachten sie auch, dass der dafür verantwortliche Wolf möglicherweise nicht eindeutig identifiziert werden kann. Herden-Grundschutzmaßnahmen, wie höhere Zäune, seien an den Weiden, wo es zu den Rissen kam, nicht ausreichend umgesetzt worden, was die Tierschützer als nachteilig empfinden. Das Landratsamt Helmstedt zeigt sich indes gelassen und verwehrt aktuell tiefere Einblicke in die laufenden Verfahren.
Warum wird überhaupt so vehement über den Wolf diskutiert? Der Grund liegt auf der Hand: In Deutschland gibt es laut Berichten von ZDF, 209 bestätigte Wolfsrudel mit ungefähr 1.600 Tieren, die stark verbreitet sind, speziell in Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. 2023 wurden in Deutschland 5.727 Nutztiere durch Wölfe getötet oder verletzt, hauptsächlich Schafe. Dieses Problembewusstsein hat die EU dazu veranlasst, den Schutzstatus der Wölfe abzusenken. Der Wolf wird jetzt von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft, mit dem Ziel, den Schutz von Weidetieren zu verbessern und das Abschießen von Problemwölfen zu erleichtern. Dies wurde zuletzt Anfang Mai 2025 vom EU-Parlament beschlossen.
Rechtsstreit und Herdenschutz
Die Tierschutzvereine argumentieren, dass der Wolf, der für die Risse verantwortlich gemacht wird, nicht mit Sicherheit identifiziert werden kann. Sie sind der Meinung, dass Herdenschutzmaßnahmen, die als machbar und tragbar erachtet werden, eine Lösung herbeiführen könnten. Um den Schutz ihrer Tiere zu verbessern, haben Landwirte bereits Fördermittel für Herdenschutzhunde beantragt. Der Landkreis Helmstedt ist sich der möglichen juristischen Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit den Eilanträgen bewusst und erwartet die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Braunschweig mit einer gewissen Gelassenheit. Aktuell bleibt der Abschuss bis zu einer finalen Entscheidung im Juni ausgesetzt.
Das Wolfsmanagement liegt in Deutschland in der Verantwortung der Bundesländer und sieht vor, sowohl die Wolfspopulation zu überwachen als auch die Konflikte zwischen Mensch und Tier zu minimieren. Die Rückkehr der Wölfe wird als Erfolgsgeschichte des Artenschutzes betrachtet, doch die Schwierigkeiten, die mit zunehmenden Wolfsbeständen und den damit verbundenen Übergriffen auf Nutztiere einhergehen, müssen ernst genommen werden. Der Bauernverband bezeichnet die Anpassung des Schutzstatus als überfällig, während Tierschützer Bedenken bezüglich der wissenschaftlichen Basis dieser Änderung äußern.
Die Debatte um den Wolf zeigt die unterschiedlichen Perspektiven auf Naturschutz und Landwirtschaft. Während es einige für notwendig erachten, stärkere Abschussregelungen zu schaffen, möchten andere den Wolf weiterhin als geschützte Tierart erhalten und betonen die Notwendigkeit effektiver Herdenschutzmaßnahmen. Die Situation bleibt angespannt und es bleibt abzuwarten, wie sich die rechtlichen Auseinandersetzungen und gesetzlichen Änderungen auf das Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf auswirken werden.
Für weitere Informationen zu dieser Thematik können Sie die Artikel von Regional Heute, ZDF und DBB Wolf nachlesen.