500 Menschen demonstrieren in Hildesheim: Wir sind das Stadtbild!
In Hildesheim demonstrierten 500 Menschen gegen Rassismus. Der Protest, initiiert von Gewerkschaften, verlief friedlich.

500 Menschen demonstrieren in Hildesheim: Wir sind das Stadtbild!
In Hildesheim haben am heutigen Tag, dem 25. Oktober 2025, rund 500 Menschen gegen Rassismus demonstriert. Die Veranstaltung zog vom Hauptbahnhof in die Innenstadt, vorbei am örtlichen CDU-Büro bis hin zum Rathaus. Dies berichtet die Goslarsche Zeitung, die zudem bestätigt, dass der Protest ohne Zwischenfälle verlief.
Das Motto der Demonstration lautete „What the Fritz??? Wir sind das Stadtbild!“, als klare Reaktion auf die umstrittenen Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz zur Migrationspolitik. Merz hatte in Potsdam von einem „Problem im Stadtbild“ gesprochen, was in verschiedenen Städten, darunter auch Hannover und Bremen, zu ähnlichen Protesten führte. Veranstalter wollten mit der Demo ein starkes Zeichen setzen: „Wenn der Kanzler Menschen zum ‚Problem im Stadtbild‘ erklärt, sagen wir laut und deutlich: Wir SIND das Stadtbild!“, äußerte sich Franziska Stange, die DGB-Kreisverbandsvorsitzende.
Großdemonstrationen in anderen Städten
Nicht nur in Hildesheim wurde dieser Tag zum Ausdruck der Solidarität. In Hamburg versammelten sich laut Polizei etwa 2.650 Menschen, während die Veranstalter von 10.000 Teilnehmern berichteten. Diese Demonstration zog vom Rathausmarkt in Richtung Hauptbahnhof und forderte, stark bekämpft zu werden gegen Rassismus und Spaltung. Über Transparente wurden klare Botschaftenwie „Merz raus aus unserem Stadtbild“ vermittelt, wie auf Zeit Online zu lesen ist. Die Hamburg AfD-Fraktion kritisierte den Protest vehement.
Der Unmut gegen Merz’ Äußerungen über Migranten ohne Aufenthaltsrecht und Arbeit ist landesweit spürbar. In verschiedenen Städten, wie Magdeburg, kamen über 300 Menschen zu den Demonstrationen, um ihre Stimme zu erheben. Auch in Bonn kam es zu einem Vorfall, als die CDU-Kreisgeschäftsstelle mit dem Spruch „Maßnahme zur Verschönerung des Stadtbildes“ beschmiert wurde, woraufhin der Staatsschutz ermittelt.
Menschen im Fokus
Die Debatte über Rassismus und Migration ist nicht nur politisch, sondern hat auch soziale Dimensionen. Eine aktuelle Analyse des Rassismusmonitors zeigt, dass rassistisch markierte Personen in Deutschland überdurchschnittlich höhere psychische Belastungen erfahren als nicht rassistisch markierte Gruppen. Besonders Frauen hatten bei diesen Erhebungen tendenziell höhere Belastungswerte, was darauf schließen lässt, dass die gesellschaftlichen Spannungen auch Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden haben.
Die Proteste, die heute in mehreren Städten stattfanden, sind die Antwort vieler Bürger auf den aufkeimenden Rassismus und die Stigmatisierung von Migrantinnen und Migranten. Es bleibt abzuwarten, wie die politischen Reaktionen auf den Widerstand der Zivilgesellschaft ausfallen werden.