Kirchenkrise oder Gemeinschaftsstärke? Zehender spricht Klartext!

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Michael Zehender spricht über die Herausforderungen und Chancen der Kirche im Kirchenkreis Hersfeld-Rotenburg.

Michael Zehender spricht über die Herausforderungen und Chancen der Kirche im Kirchenkreis Hersfeld-Rotenburg.
Michael Zehender spricht über die Herausforderungen und Chancen der Kirche im Kirchenkreis Hersfeld-Rotenburg.

Kirchenkrise oder Gemeinschaftsstärke? Zehender spricht Klartext!

Die katholische und evangelische Kirche sieht sich in Deutschland einem stetigen Rückgang der Mitgliederzahlen gegenüber. Dies ist ein Thema, das auch Michael Zehender, der kommissarische Dekan des Kirchenkreises Hersfeld-Rotenburg und Gemeindepfarrer in Neuenstein, beschäftigt. In einem Interview, das im 71 Meter hohen Aussichtsturm „Look 360° Panorama“ in Bad Hersfeld stattfand, äußerte er sich zu den Herausforderungen und Chancen der Kirchenlandschaft. Trotz seiner Höhenangst geniet er den Ausblick auf die Stadt und bleibt optimistisch, dass die Kirche nicht als Auslaufmodell betrachtet werden sollte. „Die Gemeinschaft ist von zentraler Bedeutung“, betont Zehender und hebt hervor, dass die Kirche mehr Mitglieder hat als der FC Bayern München oder Borussia Dortmund, was die Relevanz und den Rückhalt unterstreicht.

Die Mitgliederentwicklung in den großen Konfessionen ist ein drängendes Thema, das auch bei der bevorstehenden Herbsttagung der Kreissynode am 26. Oktober zur Sprache kommen wird. Der Rückgang der Mitgliederzahlen ist auch in der breiteren gesellschaftlichen Entwicklung spürbar. So waren 2023 laut Fowid bereits rund 46% der Deutschen konfessionsfrei. In den letzten Jahren hat sich der Anteil der Konfessionslosen ständig erhöht, während die christlichen Glaubensgemeinschaften unter einem Mitgliederschwund leiden.

Veränderungen im Kirchenkreis

Die Herbsttagung, bei der 78 Teilnehmende anwesend waren, war die letzte Sitzung in dieser Wahlperiode. Es gab Rückblicke auf die Arbeit von Michael Zehender und Präses Reinhard Kerst. Die Diskussion drehte sich auch um die beschlossen Satzungsänderung zur Reduzierung der Mitgliederzahl in der Synode und die Erhöhung der Umlage der Gemeinden an den Kirchenkreis zur Sicherstellung eines ausgeglichenen Haushalts. Des Weiteren wurde auf die schließende Bahnhofsmission zum Jahresende hingewiesen, die durch die Unterstützung der Tafel und der Nichtsesshaftenhilfe ersetzt wird.

Am 1., 8., 15. und 29. November 2025 bietet der Kirchenkreis außerdem einen Kurs mit dem Titel „Quellen, aus denen Leben fließt“ an, der den Lebenssinn und die Lebensperspektive erkunden soll. An vier Samstagen haben Interessierte die Möglichkeit, sich mit biblischen Texten sowie persönlichen Lebens-Themen auseinanderzusetzen. Eine Anmeldung ist erforderlich, und die Präsenz in der Gemeinde soll weiterhin gefördert werden.

Ein Ausblick auf die Zukunft

Der neue Dekan wird voraussichtlich im Frühjahr 2026 ernannt, mit Entscheidungen, die Ende Oktober getroffen werden. Zehender, der 45 Jahre alt und gebürtig aus Schwelm ist, kommt ursprünglich aus Dortmund und hat seine gesamte berufliche Karriere im Bereich der Theologie aufgebaut. Seine erste Pfarrstelle übernahm er 2008 in Neuenstein, zuvor war er von 2009 bis 2020 Kreisjugendpfarrer. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern und bringt auch persönliche Vorlieben mit, etwa seine Leidenschaft für Schlager und das Kentucky-Derby-Pferderennen.

Der Blick in die Zukunft der Kirche mag herausfordernd sein, doch mit einem klaren Fokus auf Gemeinschaft und Unterstützung von Traditionen könnte es der Kirche gelingen, neue Verbindung zu schaffen und die Herausforderungen der Gegenwart zu meistern. Zehender bleibt optimistisch: „Die Kirche hat immer mit Leben zu tun!“

Für weiterführende Informationen finden Sie die Kirchenuhr oder besuchen Sie die Seiten der Kirchenkreis Hersfeld-Rotenburg, sowie die Entwicklung der Mitgliederzahlen in Religionsgemeinschaften.