Erster Christopher-Street-Day in Hildesheim: 3.000 feiern Vielfalt!

Erster Christopher-Street-Day in Hildesheim: 3.000 feiern Vielfalt!
Am 21. Juni 2025 fand in Hildesheim der erste Christopher-Street-Day (CSD) statt, ein bedeutendes Ereignis, das rund 3.000 Menschen zusammenbrachte, um für ein queeres Leben, Selbstbestimmung und Sichtbarkeit zu demonstrieren. Die Veranstaltung, die auf dem Angoulêmeplatz am Hauptbahnhof ihren Anfang nahm, verlief laut Polizei störungsfrei. Bereits um 12:30 Uhr versammelten sich die Teilnehmenden zur Auftaktkundgebung, gefolgt von einem farbenfrohen Demonstrationszug, der gegen 13 Uhr in die Innenstadt aufbrach.
Die Route führte durch die Fußgängerzone, über die Bernwardstraße und Zingel bis zur Steingrube, wo die Abschlusskundgebung stattfand. Besonders hervorzuheben ist die Vielfalt innerhalb des Demonstrationszugs, der in verschiedene thematische Blöcke unterteilt war. Dazu zählten der „Bunte Block“, ein Familienblock, ein Block gegen rechte Hetze und ein antirassistischer Block. Auch musikalisch wurde für Stimmung gesorgt: Begleitet wurde der Zug von zwei LKW-Bühnen, die ein abwechslungsreiches Musikprogramm boten.
Ein Tag der Vielfalt und des Miteinanders
Das Abschlussprogramm, das gegen 14 Uhr begann, bot eine Plattform für Redebeiträge und Informationen lokaler Initiativen. In einem großen, barrierearmen Park, der Steingrube, fanden die Teilnehmenden Raum für Begegnungen und Austausch. Hier waren Informationsstände sowie Angebote für Essen und Trinken zu finden. Die Polizei begleitete die Veranstaltung mit mehreren Einsatzkräften und gab bekannt, dass es keine nennenswerten Störungen gab. Die offizielle Beendigung der Versammlung erfolgte um 18:15 Uhr, der Großteil der Teilnehmenden machte sich jedoch bereits vorher auf den Weg in Richtung Bahnhof und Innenstadt.
Die hohe Beteiligung und das breite Bündnis aus queeren Gruppen, Parteien und zivilgesellschaftlichen Initiativen zeigt, dass Hildesheim ein starkes Zeichen für Vielfalt und Toleranz setzen möchte. Organisatorisch wurde die Veranstaltung gut betreut – es gab helfende Hände für den Aufbau, die Technik und die Awareness-Maßnahmen, die von den Organisatoren aufgerufen wurden.
Der Ursprung des Christopher-Street-Day
Die Geschichte des CSD ist tief in der Emanzipationsbewegung verwurzelt. Begonnen hat alles im Jahr 1969 in New York City, als es im „Stonewall Inn“ zu einem gewaltsamen Aufstand gegen eine Polizei-Razzia kam. Dieser Aufstand wird als Wendepunkt in der Geschichte der homosexuellen Emanzipation betrachtet. Anlässlich des einjährigen Jubiläums der Unruhen wurden 1970 die ersten Paraden abgehalten, die die Basis für das schufen, was wir heute unter dem Christopher-Street-Day kennen. In Deutschland fand die erste CSD-Parade 1979 in Berlin statt, und der CSD hat sich seitdem stark weiterentwickelt, was sich nicht zuletzt an der Vielzahl an Teilnehmenden und Unterstützern ablesen lässt: von politischen Parteien und Gewerkschaften bis hin zu antirassistischen und feministischen Gruppen. Diese Vielfalt findet sich ebenfalls in der Hildesheimer Veranstaltung wieder, die auf die Hoffnung auf eine regelmäßige Durchführung in der Zukunft setzt.
Die erfolgreiche Premiere des Hildesheimer CSD lässt auf ein wachsendes Bewusstsein für die Belange der queeren Community hoffen und zeigt, dass in der Stadt ein gutes Händchen für Vielfalt und ein respektvolles Miteinander herrscht. Die Begeisterung und die positive Resonanz deuten darauf hin, dass der CSD mehr als nur ein einmaliges Event war – es ist der Beginn einer neuen Tradition in Hildesheim.