Karls Erdbeerhof setzt Zeichen: Ausländer-Feinde draußen bleiben!

Karls Erdbeerhof in Niedersachsen setzt ein Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit mit einem umstrittenen Schild. Integration gelingt.

Karls Erdbeerhof in Niedersachsen setzt ein Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit mit einem umstrittenen Schild. Integration gelingt.
Karls Erdbeerhof in Niedersachsen setzt ein Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit mit einem umstrittenen Schild. Integration gelingt.

Karls Erdbeerhof setzt Zeichen: Ausländer-Feinde draußen bleiben!

In den letzten Jahren hat sich Karls Erdbeerhof, bekannt für seinen frischen Erdbeerverkauf und regionale Produkte, zu einem Ort entwickelt, der nicht nur für seine köstlichen Früchte, sondern auch für seine klare Haltung gegen Ausländerfeindlichkeit bekannt ist. An den Eingängen der Erlebnis-Dörfer hängt seit 2015 ein Schild mit der eindringlichen Botschaft: „Ausländer-Feinde müssen leider draußen bleiben“. Diese unmissverständliche Erklärung stammt von Geschäftsführer Robert Dahl und wurde als Reaktion auf heftige Anfeindungen nach der Unterbringung von geflüchteten Syrern im Winter 2015 angebracht. Lange Zeit war Dahl aufgrund dieser Entscheidung Zielscheibe von Protesten, insbesondere seitens Menschen, die aus der Ferne angereist waren, um gegen die Aufnahme der Flüchtlinge zu demonstrieren. Dennoch sind die Anfeindungen nicht ohne positiven Einfluss geblieben, denn die Integration der Geflüchteten funktioniert überwiegend gut. Rund 60 syrische Flüchtlinge arbeiten mittlerweile bei Karls und tragen aktiv zur Gemeinschaft bei.

Besonders interessant ist die persönliche Motivation des Geschäftsführers. Dahls Großvater war Mitglied der NSDAP, und er hat aus dieser familiären Geschichte ein deutliches Zeichen gegen Rassismus und für Toleranz abgeleitet. Das Unternehmen betont seine Haltung: „Toleranz und Menschlichkeit, keine Akzeptanz von Rassismus“. Obwohl die Regionen, in denen Karls Erlebnis-Dörfer angesiedelt sind, oft eine hohe Zustimmung für die AfD zeigen, bleibt das Unternehmen unbeirrbar in seiner Position und hat sich mehrfach für die Belange seiner ausländischen Mitarbeiter eingesetzt. Das Schild am Eingang ist nicht nur eine Mahnung, sondern auch ein Zeichen für die Wertschätzung der ausländischen Mitarbeiter, die überwiegend aus Polen und Rumänien stammen.

Teils positive, teils kritische Stimmen

Die Resonanz auf das Schild ist gemischt. Während einige Besucher des Erlebnis-Dorfs die klare Haltung des Unternehmens loben, gibt es auch kritische Stimmen, die behaupten, das Schild würde bevormunden. Viele Politiker und Führungspersönlichkeiten haben sich ebenfalls dazu geäußert, darunter BuzzFeed-Chefredakteurin Sabrina Hoffmann, die die Botschaft als mutig bezeichnete, vor allem in einer Region, in der rechte Ideen Hochkonjunktur haben. Ein LinkedIn-Beitrag zu diesem Thema erhielt zahlreich Zustimmung und zeigt, dass viele diese klare Haltung als ein mutiges Bekenntnis zur Vielfalt ansehen.

Der Geschäftsführer Robert Dahl hebt hervor, wie wichtig ausländische Mitarbeiter für das Unternehmen sind. „Ohne sie könnten wir unser Geschäft nicht in dieser Form aufrechterhalten“, so Dahl. Die positiven Erlebnisse mit den geflüchteten Mitarbeitern und die Arbeitsleistung zeigen, dass Integration durchaus gelingt, auch in einem gesellschaftlichen Umfeld, das nicht immer einfach ist.

Ein Blick in die Zukunft

Karls Erlebnis-Dorf bleibt ein Ort, an dem sowohl lokale Produkte als auch eine wichtige gesellschaftliche Botschaft im Mittelpunkt stehen. Während einige das Schild als provokant empfinden mag, ist es für das Unternehmen ein unverkennbares Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit und für eine offene Gesellschaft. Die Entwicklung der letzten Jahre lässt darauf hoffen, dass solcherlei Initiativen zum Normalfall werden, nicht nur in Niedersachsen, sondern auch in ganz Deutschland. Der Fokus auf Menschlichkeit und Toleranz wird als notwendig erachtet, um die Vielfalt zu feiern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.

Für alle, die Karls Erlebnis-Dorf noch nicht besucht haben, ist es höchste Zeit, diesen besonderen Ort zu erkunden. Denn hier geht es nicht nur um Erdbeeren, sondern um eine Botschaft, die weit über die Landesgrenzen hinaus strahlt.