Stille Schreie: Lesungsreihe beleuchtet Gewalt gegen Frauen und Kinder

Lesungsreihe "Stille Schreie hörbar machen" ab 19. August 2025 in Lüchow-Dannenberg thematisiert Gewalt in Partnerschaften. Eintritt frei.

Lesungsreihe "Stille Schreie hörbar machen" ab 19. August 2025 in Lüchow-Dannenberg thematisiert Gewalt in Partnerschaften. Eintritt frei.
Lesungsreihe "Stille Schreie hörbar machen" ab 19. August 2025 in Lüchow-Dannenberg thematisiert Gewalt in Partnerschaften. Eintritt frei.

Stille Schreie: Lesungsreihe beleuchtet Gewalt gegen Frauen und Kinder

In den kommenden Wochen wird in Lüchow-Dannenberg eine Lesungsreihe starten, die sich einem besonders sensiblen Thema widmet: der Gewalt in Partnerschaften und ihren Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche. Die Erziehungsberatungsstelle Lüchow-Dannenberg und die Fachstelle Kinder- und Jugendschutz des Landkreises veranstalten die Reihe unter dem Titel „Stille Schreie hörbar machen“ und möchten auf dieses oft tabuisierte Thema aufmerksam machen. Am 19. August 2025 wird die Lesung von Prof. Dr. Angelika Henschel im Restaurant Elbstübchen Neu Darchau den Auftakt bilden. Sie wird aus ihrem Buch „Frauenhauskinder und ihr Weg ins Leben“ lesen und dabei wichtige Erkenntnisse zum Thema Gewalt und deren Auswirkungen auf junge Menschen teilen. Lüchow-Dannenberg berichtet über die Hintergründe.

Laut Schätzungen waren im Jahr 2020 in Deutschland über 148.000 Personen Opfer von Partnerschaftsgewalt, wobei 80,5 % davon Frauen waren. Diese erschreckenden Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit des Themas. Häusliche Gewalt ist nicht nur eine Frage der physischen Misshandlung; sie hat weitreichende Konsequenzen, wie aus zahlreichen Studien hervorgeht. Kinder, die Zeugen von Gewalt in ihren Familien werden, sind oft selbst betroffen, auch wenn sie keine direkten physischen Verletzungen erleiden. NIFBE macht auf die Folgen aufmerksam.

Ein Programm für mehr Bewusstsein

Die Lesungsreihe bietet nicht nur literarische Beiträge, sondern auch einen Raum für Diskussionen und Reflexionen. Weitere Termine sind am 27. August mit Almuth Schult und Esin Rager, am 16. September mit Anke Möller-Wiechmann, und am 17. September mit Sascha Liwke. Dies wird ergänzt durch Lesungen von Uwe Schulz, Susan Fuhrmann und anderen bis hin zu Dagmar Schulz und Branka Drvis im November. Interessierte können sich auf diese spannenden Beiträge freuen, die alle einen gemeinsamen Nenner haben: das Bewusstsein für die Problematik der Partnerschaftsgewalt zu schärfen und Wege zur Hilfe aufzuzeigen.

Die Organisatoren sind sich der Verantwortung bewusst. Landrätin Dagmar Schulz betont: „Die Gesellschaft muss hinsehen und handeln“. Susan Fuhrmann unterstreicht die Wichtigkeit, nicht nur die körperlichen Misshandlungen zu sehen, sondern auch die psychischen Belastungen, unter denen Kinder leiden, wenn sie in einem gewalttätigen Umfeld aufwachsen. Diese Themen werden in den Lesungen anschaulich behandelt und durch begleitende Materialien wie Broschüren und Filme ergänzt, die auch online verfügbar sind. ISJUF bietet eine umfassende Literaturliste, die regelmäßig aktualisiert wird und verschiedene Aspekte der Partnerschaftsgewalt abdeckt.

Schutz und Unterstützung

Studien zur Partnerschaftsgewalt, wie die von Prof. Dr. Angelika Henschel, zeigen auf, dass Frauenhäuser nicht nur Schutz bieten, sondern auch Orte der sozialen Unterstützung sind, die Resilienz bei betroffenen Kindern und Jugendlichen aktivieren können. In diesen schützenden Räumen kann über die Erlebnisse gesprochen werden, und es werden Hilfestellungen angeboten, die dazu beitragen, Ängste abzubauen und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken. NIFBE erklärt, wie wichtig dabei die Rolle von Kitas und Schulen ist.

Die Eintritt zu dieser Lesungsreihe ist frei, sodass eine breite Öffentlichkeit angesprochen werden kann. Es geht nicht nur darum, das Stigma zu brechen, sondern auch um konkrete Maßnahmen, die ergriffen werden können, um den Opfern zu helfen und die Gesellschaft im Allgemeinen auf die Problematik zu sensibilisieren. Der bundesweite Fokus auf Partnerschaftsgewalt und die Unterstützung durch Initiativen wie den Landespräventionsrat Niedersachsen sind entscheidend, um in Zukunft Verbesserungen zu erreichen und die Stimmen der Hilfesuchenden Gehör zu verschaffen.