Lüneburgs jüdischer Friedhof: Wiedergeburt nach Jahrzehnten der Vernachlässigung!

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Lüneburg plant die Wiederherstellung des jüdischen Friedhofs, um kulturelles Erbe zu bewahren und Bestattungen zu ermöglichen.

Lüneburg plant die Wiederherstellung des jüdischen Friedhofs, um kulturelles Erbe zu bewahren und Bestattungen zu ermöglichen.
Lüneburg plant die Wiederherstellung des jüdischen Friedhofs, um kulturelles Erbe zu bewahren und Bestattungen zu ermöglichen.

Lüneburgs jüdischer Friedhof: Wiedergeburt nach Jahrzehnten der Vernachlässigung!

Die Erneuerung eines historischen Ortes: In Lüneburg plant die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit die Wiederherstellung und Neugestaltung des jüdischen Friedhofs. Seit Jahrzehnten liegt dieser inzwischen brach und ist von Gras überwachsen. Einzelne Grabsteine stehen ohne Bezug zu den Gräbern am Rand des Geländes. Das bleibt nicht ohne Folgen: Ein Passant entdeckte einen verrußten Grabstein und informierte die Polizei. Diese geht von Vandalismus aus. Aber dank neuer Initiativen soll der Friedhof bald wieder in neuem Glanz erstrahlen.

Der Friedhof, der in den 1820er-Jahren von der damaligen jüdischen Gemeinde angelegt wurde, ist ein geschütztes Kulturdenkmal und umfasst eine Fläche von 2082 m² mit 14 Grabsteinen. Diese sind historisch wertvoll, denn sie wurden während des Baus eines Behelfsheims des RAD in der NS-Zeit verwendet und 1967 beim Abriss des Heimes entdeckt. Einmalig ist, dass erstmals seit 1939 wieder jüdische Bestattungen auf dem Friedhof möglich sein sollen. Erfreulicherweise gibt es bereits Anfragen aus der Region.

Geplante Maßnahmen und finanzielle Unterstützung

Die Umgestaltung soll bis Ende Mai 2026 abgeschlossen sein. Sechs Stelen, die den 168 dort bestatteten Jüdinnen und Juden gewidmet sind, sind ebenfalls geplant. Diese Maßnahmen sind nicht nur eine Geste des Gedenkens, sondern zielen auch darauf ab, Jugendliche zu erreichen und Vorurteile gegen Juden abzubauen. Das Land Niedersachsen stellt dafür 130.000 Euro für die Umgestaltung zur Verfügung. Initiativen wie diese sind dringend notwendig, um solche wichtigen kulturellen Stätten zu erhalten und der Geschichte gerecht zu werden.

Der jüdische Friedhof ist nicht nur ein Erinnerungsort für die Lüneburger Juden, sondern auch ein Stück Geschichte, das die nationalsozialistischen Pogrome im November 1938 überstand. Über die Jahre hat sich jedoch viel verändert. 1944 ließ die Stadt Flüchtlingsheime auf dem Friedhofsgelände bauen, die in den 1960er-Jahren wieder abgerissen wurden, und seitdem lag das Gelände brach. In den letzten Jahren kam es in anderen Städten wie Oldenburg, Wolfsburg, Osnabrück und Hannover zur Neuanlage jüdischer Friedhöfe, was die Bedeutung solcher Initiativen unterstreicht.

Ein Aufruf zur Erinnerung und zum Respekt

Mit der geplanten Wiederherstellung des jüdischen Friedhofs in Lüneburg wird nicht nur ein bauliches, sondern auch ein gesellschaftliches Zeichen gesetzt. Der Friedhof hat eine lange und schmerzhafte Geschichte, die es verdient, gewürdigt zu werden. Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit übernimmt hier eine wichtige Rolle, nicht nur in der Wiederherstellung, sondern auch in der Förderung des interkulturellen Dialogs. Wir dürfen gespannt sein, wie die Umsetzung dieses Projekts verläuft und welche weiteren Initiativen folgen werden.

Die Berichterstattung über dieses Thema finden Sie unter den folgenden Links: NDR berichtet, dass … und Wikipedia informiert über den jüdischen Friedhof Lüneburg).