Northeim im Dunkeln? Grüne und FDP fordern neue Beleuchtungskonzepte!

Northeim im Dunkeln? Grüne und FDP fordern neue Beleuchtungskonzepte!
In Northeim wird derzeit ein spannendes Diskussionsthema heiß diskutiert: die abschreitende Straßenbeleuchtung. Angestoßen von zwei Gastronomen, hat die Thematik nun die Politiker der Stadtratsfraktionen von Grünen und FDP auf den Plan gerufen. Ziel ist es, sowohl das Sicherheitsgefühl der Bürger als auch den Umweltschutz in den Fokus zu rücken. Wie die Leinetal24 berichtet, wurde eine Debatte zur vorgezogenen Abschaltung der Straßenlaternen um 23 Uhr iniciert, die sich im Jahr 2022 zur Energieeinsparung etabliert hat.
Die Grünen fordern eine Anpassung der Nachtabschaltung auf 1 Uhr, um die nächtliche Beleuchtung zu verlängern. Darüber hinaus soll bis spätestens 2030 auf insektenfreundliche Leuchtmittel umgerüstet werden. An besonderen Tagen, wie Feiertagen oder am Wochenende, soll sogar durchgehende Beleuchtung herrschen. Diese Vorschläge zielen darauf ab, nicht nur Energie zu sparen, sondern auch den Erhalt der Artenvielfalt und den Umweltschutz zu fördern.
FDP: Sicherheit und Unterstützung für Bürger
Während die Grünen sich auf den Umweltschutz konzentrieren, hat die FDP einen anderen Fokus. Diese Fraktion hebt hervor, dass die meisten Straßenlaternen bereits auf moderne LED-Technologie umgerüstet wurden. Sie betonen die Notwendigkeit einer durchgehenden Beleuchtung, insbesondere nach Veranstaltungen. Ein aktuelles Beispiel sind die Besucher eines Konzerts von Billy Idol, die in der Dunkelheit standen, weil die Lichter bereits abgeschaltet waren. Die FDP ruft die Bürger auf, die Initiative zur durchgehenden Beleuchtung zu unterstützen und hat hierfür Unterschriftenlisten ausgelegt, unter anderem bei beliebten Lokalitäten wie Pizza Bauer und Edeka Schnabel.
Umweltfreundliche Beleuchtung für die Artenvielfalt
Bei all diesen Überlegungen spielt die umweltfreundliche Straßenbeleuchtung eine entscheidende Rolle. Laut dem Bundesamt für Naturschutz beeinträchtigt herkömmliche Straßenbeleuchtung nachtaktive Insekten, die durch das Licht angezogen werden. Um dem entgegenzuwirken, wird ein neues Beleuchtungsdesign entwickelt, das möglichst wenig Licht in die Luft abstrahlt. Ziel ist es, die Lichtströme auf Gehwegen und Straßen zu konzentrieren, um den Lebensraum der Insekten zu bewahren.
Das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei arbeitet gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin an diesem Projekt und installiert Prototypen in mehreren Gemeinden. Es wird erwartet, dass dies nicht nur den Insekten, sondern auch Vögeln und Fledermäusen zugutekommt, da weniger Insekten verenden. Dr. Werner Neumann vom BUND Hessen unterstützt diese Einsatzmöglichkeiten und empfielt, die Farbtemperatur der LEDs so zu wählen, dass sie weniger als 3.000 Kelvin betragen. So bleibt der Nachthimmel für viele Sternenliebhaber und die heimische Flora und Fauna erhalten.
Insgesamt ist die Diskussion über die Straßenbeleuchtung in Northeim Teil eines größeren Umdenkens. Die Stadt könnte nicht nur energieeffizienter werden, sondern auch aktiven Umweltschutz und Sicherheit für ihre Bürger fördern. Es bleibt spannend, wie sich die Lage weiterentwickeln wird und ob die Vorschläge der Grünen und der FDP Gehör finden.