Steine von Brücken: Polizei ermittelt nach gefährlichem Vorfall!

Steine von Brücken: Polizei ermittelt nach gefährlichem Vorfall!
Am Dienstagabend, dem 19. Juli 2025, sorgten unbekannte Täter in Oldenburg und Lingen für Aufregung, als sie gegen 21 Uhr von einer Fußgänger- und Fahrradbrücke Steine auf die Straße Am Schmeel warfen. Ein Stein traf sogar das Dach eines Autos, glücklicherweise wurden die Insassen dabei nicht verletzt. Die Polizei Oldenburg ermittelt nun in alle Richtungen und sucht nach den Tätern. Bereits in der Vergangenheit waren ähnliche Vorfälle bekannt geworden, bei denen Jugendliche im Alter von 12 bis 16 Jahren fahrende Autos mit Steinen beworfen hatten. Auch in Lingen kam es gegen 19:40 Uhr zu einem Vorfall, bei dem ein Gegenstand von einer Brücke auf die Bundesstraße 70 geworfen wurde. Ein Multivan wurde hierbei an der Windschutzscheibe beschädigt, doch auch hier blieb glücklicherweise bei den Insassen alles unversehrt.
Die Polizei in beiden Städten hat bereits Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Eingriffe in den Straßenverkehr eingeleitet. § 315b StGB erfasst solche gefährlichen Eingriffe, die aus dem Fluss oder dem ruhenden Verkehr heraus erfolgen und die Sicherheit des Straßenverkehrs beeinträchtigen. Diese Taten können als besonders gravierend eingestuft werden, da sie eine konkrete Gefahr für Leib und Leben oder für fremde Sachen von bedeutendem Wert darstellen. Der rechtliche Rahmen ist klar: Wer vorsätzlich solche Handlungen vornimmt, macht sich strafbar, selbst wenn er die Gefahr nur fahrlässig verursacht. In den letzten Jahren wurden die Regularien rund um solche Eingriffe immer wieder überprüft, um strafrechtliche Lücken zu schließen.
Die Jugend und ihre Taten
Doch was steckt hinter solch gefährlichem Verhalten? Wie die Polizeibehörden in Berlin und München berichten, gibt es zunehmend Gewalt und weniger Respekt unter Jugendlichen. Laut Studien haben vier von fünf Jugendlichen bereits einmal eine Straftat begangen, wobei es sich oft um harmlose Taten wie Vandalismus handelt. Allerdings betrachtet die Polizei etwa 3 bis 7 % von ihnen als Intensivtäter, die über die Hälfte aller Straftaten begehen. Interessant ist, dass die Zahl der tatverdächtigen Kinder und Jugendlicher in Nordrhein-Westfalen 2022 über 5.400 Gewaltdelikte an Schulen betrug, was einen Anstieg von mehr als 50 % seit 2019 darstellt. Mit etwa 14.500 Lehrkräften, die bundesweit fehlen, sind die Klassen oft überfüllt, was dazu führt, dass besorgte Schüler nur wenig Unterstützung erhalten.
Die Pandemie hat die Situation zusätzlich verschärft, wodurch 2023 die Zahl tatverdächtiger Kinder um 43 % und bei Jugendlichen um 17 % im Vergleich zu 2019 anstieg. Für viele Außenstehende stellt sich die Frage, woher dieses gestiegene Gewaltverhalten kommt. Studien weisen darauf hin, dass die fehlenden sozialen Übungsräume während der Pandemie einen erheblichen Einfluss darauf hatten. Männlichkeit und der Wunsch nach sozialer Anerkennung sind weitere Faktoren, die in der Diskussion über Jugendkriminalität oft erwähnt werden.
Zusammengefasst bleibt zu sagen, dass die aktuellen Vorfälle in Oldenburg und Lingen nicht nur ein Einzelfall sind, sondern sich in einen größeren Kontext einordnen lassen. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren und die Polizei erwartet Hinweise aus der Bevölkerung. Wer etwas beobachtet hat oder Informationen hat, kann sich jederzeit an die Behörden wenden.