50 Jahre Stadt- und Kreisarchäologie: Osnabrück feiert mit Fachtagung!

Osnabrück feiert 50 Jahre Stadt- und Kreisarchäologie mit Tagung, Vorträgen und Exkursionen zur regionalen Identität.

Osnabrück feiert 50 Jahre Stadt- und Kreisarchäologie mit Tagung, Vorträgen und Exkursionen zur regionalen Identität.
Osnabrück feiert 50 Jahre Stadt- und Kreisarchäologie mit Tagung, Vorträgen und Exkursionen zur regionalen Identität.

50 Jahre Stadt- und Kreisarchäologie: Osnabrück feiert mit Fachtagung!

Am vergangenen Wochenende fand in Osnabrück eine bedeutende Tagung der Archäologischen Kommission statt, und zwar anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Stadt- und Kreisarchäologie. Wie informiert.osnabrueck.de berichtet, kamen über 100 Archäologinnen und Archäologen aus ganz Niedersachsen zusammen. Die dreitägige Veranstaltung setzte sich aus Arbeitstreffen, Fachvorträgen und einer Mitgliederversammlung zusammen.

Im Mittelpunkt der Tagung stand das Thema „Strukturen archäologischer Denkmalpflege, Forschung und Wissensvermittlung in Niedersachsen“. Dieses Thema ist nicht nur von akademischem Interesse, sondern hat auch große Relevanz für die regionale Identität. Kommerzielle Bodendenkmalpflegeeinrichtungen leisten hier einen entscheidenden Beitrag, indem sie durch Entdeckungen zu Vor- und Frühgeschichte neue Erkenntnisse gehen.

Ein Blick auf die Vergangenheit

Besonders bemerkenswert war der Abendvortrag von Stadt- und Kreisarchäologe Axel Friederichs sowie seiner Kollegin Sara Snowadskay. Ihr Thema „Quer durch alle Zeiten – 50 Jahre Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück“ bot einen spannenden Rückblick auf fünf Jahrzehnte archäologischer Arbeit. Bei dieser Gelegenheit wurden zahlreiche Bodendenkmale und Fundstellen präsentiert, die auf eine lange Tradition der Forschung in der Region hindeuten.

Eine Exkursion führte die Teilnehmenden durch die Osnabrücker Altstadt, wo nicht nur das Museum und der Park Kalkriese erkundet wurden, sondern auch das Eisenzeithaus und das Museum Schnippenburg in Ostercappeln auf dem Programm standen. Das geplante Jubiläumsprogramm für den Rest des Jahres verspricht weitere spannende Vorträge und Führungen, unter anderem einen archäologischen Stadtspaziergang und die Besichtigung der Arbeitsräume sowie die Restaurierungswerkstatt.

Archäologie als Teil unserer Zukunft

Darüber hinaus wird im Kreishaus eine Sonderausstellung von Judith Franzen gezeigt, die sich mit den archäologischen Anfängen der Region beschäftigt. Das Arbeitsgebiet der Stadt- und Kreisarchäologie umfasst stolze 2250 Quadratkilometer, in denen rund 1.500 bekannte obertägige archäologische Kulturdenkmale und über 9.000 entdeckte archäologische Fundstellen zu verzeichnen sind. Die Funde datieren von der mittleren Altsteinzeit vor etwa 200.000 Jahren bis in die jüngere Vergangenheit. Diese beeindruckende Sammlung beinhaltet Hunderte von Grabungs- und Fundstellenordnern, analoge Dias, Karten, Fund- und Grabungszeichnungen sowie knapp 55.000 verzeichnete Funddatensätze in einer Datenbank.

Ein weiterer Blick in die Zukunft eröffnet sich durch die von verschiedenen Organisationen in Niedersachsen initiierten Studienpreise, die herausragende Arbeiten in der Denkmalpflege und Archäologie auszeichnen. Wie archaeologie-online.de berichtet, können sich Master- und Doktoranden bis zum 31. Oktober 2022 um die Preise bewerben, die mit jeweils 2.000 Euro dotiert sind. Die Preise sollen die Erfahrungen und Erkenntnisse der Studierenden zusammenbringen und als wichtigen Bestandteil der Nachhaltigkeitsdebatte in der Baudenkmalpflege fungieren.

Zusammengefasst trägt die harmonische Verknüpfung von Tradition zu modernen Ansätzen in der Denkmalpflege wesentlich zur Erhaltung unseres kulturellen Erbes bei. Und auch wenn das Jubiläum der Stadt- und Kreisarchäologie gefeiert wird, bleibt der Blick fest in die Zukunft gerichtet.