Jugendwettbewerb Umbruchszeiten: Kreative Begegnungen zwischen Ost und West!

Der Jugendwettbewerb „Umbruchszeiten“ fördert Austausch und Kreativität zwischen Ost- und Westdeutschland. Teilnahme ab 1. September.

Der Jugendwettbewerb „Umbruchszeiten“ fördert Austausch und Kreativität zwischen Ost- und Westdeutschland. Teilnahme ab 1. September.
Der Jugendwettbewerb „Umbruchszeiten“ fördert Austausch und Kreativität zwischen Ost- und Westdeutschland. Teilnahme ab 1. September.

Jugendwettbewerb Umbruchszeiten: Kreative Begegnungen zwischen Ost und West!

In Deutschland brodelt es, und das nicht nur politisch. Am 1. September startet der Jugendwettbewerb „Umbruchszeiten. Deutschland im Wandel seit der Einheit“. Organisiert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und den Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland, hat dieser Wettbewerb ein klares Ziel: den Austausch und das Verständnis zwischen Ost- und Westdeutschland sowie zwischen den Generationen zu fördern. Das Thema „Neue Begegnungen“ gibt Jugendlichen im Alter von 13 bis 19 Jahren die Möglichkeit, die ersten persönlichen Begegnungen zwischen Menschen aus Ost und West nach 1989 sowie die Veränderungen, die mit der deutschen Einheit einhergingen, kreativ zu erkunden. Für die Teilnahme können die Jugendlichen in Gruppen von mindestens zwei Personen arbeiten, stets unterstützt von einer volljährigen Projektbegleitung. Einsendeschluss für die kreativen Beiträge ist der 1. Februar 2026. Insgesamt winken 30 Preise, die bis zu 3.000 Euro umfassen, plus eine Reise zur Preisverleihung in Berlin. Weitere Details sind auf der Plattform landkreis-harburg.de zu finden.

Wie steht es um die Entwicklung in Deutschland seit der Wiedervereinigung? Diese Frage beleuchtet die bpb. Während Berlin bis 1989 durch die Mauer getrennt war, haben sich seitdem viele neue Stadtviertel im Osten entwickelt. Der Mauerfall hat nicht nur in Berlin, sondern auch in anderen Städten wie Dresden und Leipzig für einen markanten Wandel gesorgt. Im Westen hingegen wachsen Städte wie Köln, München und Frankfurt. Allerdings hat der Osten, besonders die ländlichen Gebiete, weiterhin mit einem Rückgang der Bevölkerung zu kämpfen. So wird zum Beispiel erwartet, dass der Landkreis Mansfeld-Südharz bis 2035 20% seiner Bevölkerung verlieren wird.

Demografische Unterschiede

Eine Untersuchung der Destatis zeigt, dass die demografischen Veränderungen in Ostdeutschland bemerkenswert sind. Seit der Wiedervereinigung hat die Bevölkerung im Osten um 15% abgenommen, während der Westen ein Wachstum von 10% verzeichnen konnte. Diese Entwicklungen sind zum Teil durch abwandernde jüngere Menschen in den Westen zu erklären, was zu einem demografischen Ungleichgewicht führt. Der Altersdurchschnitt steigt im Osten, während Westdeutschland von einer stärkeren Zuwanderung profitiert. Diese Ungleichheiten sind nicht nur zahlenmäßig, sondern ziehen auch Unterschiede in der Lebensqualität und den Arbeitsmarkt mit sich.

Während die Arbeitslosenquote im Osten Anfang der 1990er Jahre bei 17,7% lag und aktuell bei 8,3% steht, bleibt die Kluft zwischen den Lebensstandards in West- und Ostdeutschland spürbar. So betrug das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf 1991 in Westdeutschland 22.687 Euro und in Ostdeutschland nur 9.701 Euro. Der Abstand hat sich zwar verringert, aber die Kluft ist immer noch erkennbar. Beispielsweise lag das BIP pro Kopf 2018 in Westdeutschland bei 42.971 Euro, während es im Osten 32.190 Euro betrug.

Ein weiteres wichtiges Thema sind die sozialen Entwicklungen. Die Geburtenzahlen im Osten sind nach wie vor rückläufig, und die Lebenserwartung steigt. Viele Ostdeutsche fühlen sich von der Politik nicht ausreichend wahrgenommen, was sich in einem Anstieg von Protestwählern, insbesondere für die AfD, zeigt. Auch wenn die Wiedervereinigung ein Meilenstein war, gibt es nach wie vor Herausforderungen, die angegangen werden müssen.

Für die Jugendlichen, die am Wettbewerb teilnehmen wollen, bietet sich somit die Gelegenheit, sich nicht nur mit ihrer eigenen Identität auseinanderzusetzen, sondern auch die verschiedenen Facetten der deutschen Geschichte und Gegenwart zur Sprache zu bringen. Die Frage ist, inwiefern sie dabei Brücken schlagen können und was die Zukunft für die Beziehungen zwischen Ost und West bereithält.