Feuerwehrchef fordert: Gaffer müssen Führerschein abgeben!

Feuerwehrchef fordert: Gaffer müssen Führerschein abgeben!
Es ist ein leidiges Thema, das immer wieder für Aufregung sorgt: Gaffer an Unfallstellen. Karl-Heinz Banse, der Chef des Feuerwehrverbands, bringt jetzt einen bemerkenswerten Vorschlag ins Spiel. In einem Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung fordert er, dass Gaffer, die sich während eines Einsatzes ohne Rücksicht auf die Rettungskräfte verhalten, ihren Führerschein verlieren sollten. Laut Banse sind Gaffer ein „Dauerärgernis“ und die derzeitigen Strafen nicht abschreckend genug.
Das Problem ist nicht zu unterschätzen: Feuerwehrleute stehen bei ihren Einsätzen häufig nicht nur vor der Herausforderung, Opfer zu retten, sondern müssen gleichzeitig auch noch Gaffer fernhalten. Diese Praxis, so Banse, sei früher nicht erforderlich gewesen. Die Maßnahmen der letzten Jahre, wie das Verbot des Fotografierens von Unfallopfern, haben leider kein Umdenken bewirken können.
Strafen und Regelungen für Gaffer
Bereits im Jahr 2021 trat eine Neufassung des § 201a StGB in Kraft, die Gaffer, die beispielsweise Unfalltote fotografieren, mit bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe bedroht. Gemäß einem Beschluss des Bundeskabinetts aus 2019 sind Gaffer, die in einer solchen Situation fotografieren, nicht nur reißen die Rettungskräfte aus ihrem wichtigen Auftrag, sondern machen sich auch strafbar. Bussgeldkatalog berichtet, dass die Verkehrsüberwachung auch Bußgelder von 20 bis 1.000 Euro verhängen kann, wenn Gaffer die Ordnung stören.
Doch das ist bei weitem nicht alles. Wer die Rettungskräfte behindert, sei es durch das Befahren des Seitenstreifens oder Parken auf der Rettungsgasse, muss mit Bußgeldern rechnen. Eine missachtete Hilfeleistung kann sogar mit Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr geahndet werden. Diese Maßnahmen sind nötig, um die Arbeit der Feuerwehr und anderer Rettungskräfte zu schützen, die oftmals Gefahr laufen, ihre Einsätze nicht fristgerecht durchzuführen.
Der richtige Umgang mit Unfallstellen
Was sollten Unfallzeugen also tun? Neben der Verpflichtung zur Ersten Hilfe müssen sie auch sicherstellen, dass der Weg für die Rettungskräfte frei bleibt. Im Jahr 2015 gab es in Deutschland über 68.000 schwere Verletzungen aufgrund von Verkehrsunfällen, und rund 3.500 Menschen verloren dabei ihr Leben. Die Bedeutung einer richtigen Verhaltensweise am Unfallort wird daher immer dringlicher. Bussgeldkatalog gibt klare Hinweise, wie man sich verhalten sollte: Unfallstelle sichern, den Notruf wählen, Erste Hilfe leisten und den Anweisungen der Einsatzkräfte unbedingt folgen.
Es ist an der Zeit, dass wir uns gemeinsam für eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit starkmachen und Gaffer endlich den Wind aus den Segeln nehmen. Banse bringt es auf den Punkt: „Wer unachtsam ist und die Arbeit der Rettungskräfte stört, sollte mit härteren Konsequenzen rechnen.“ So könnte vielleicht bald tatsächlich jeder Gaffer den Verlust des Führerscheins als ernsthafte Warnung im Hinterkopf behalten.