Neuer Initiativkreis in Osterholz-Scharmbeck: Kampf gegen Gewalt an Kindern

Neuer Initiativkreis in Osterholz-Scharmbeck: Kampf gegen Gewalt an Kindern
In Osterholz-Scharmbeck entsteht eine neue Initiative, die sich dem wichtigen Thema des Gewaltschutzes annimmt. Am 30. Juni wurde die Gewaltschutzberatung im Landkreis geschlossen, was einen besorgniserregenden Rückschlag für Betroffene von Gewalt und sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen bedeutet. Ein Initiativkreis, bestehend aus 14 Interessierten, hat sich nun zusammengefunden, um die entstandene Lücke zu schließen. Weser Kurier berichtet, dass Tanja Meyer, eine Expertin und ehemalige Leiterin der Fachstelle sexualisierte Gewalt des SOS-Kinderdorf-Vereins, bei der Gründungsveranstaltung anwesend war und ihre Unterstützung zusicherte.
Der neue Initiativkreis erachtet eine unabhängige, niedrigschwellige Beratung neben dem Jugendamt als notwendig. Diese soll nicht nur Kindern und Jugendlichen zugutekommen, sondern auch Eltern, Erziehern und anderen Ratsuchenden in Fragen der Prävention und Verdachtsfällen zur Verfügung stehen. Cornelius Ledig, Leiter der Osterholzer Außenstelle des Weißen Rings, wird in den kommenden Wochen Gesprächsführungen mit der Dezernatsleitung im Kreishaus aufnehmen, um die Möglichkeiten einer neuen Beratungsstelle auszuloten.
Ein Hilfsangebot für Betroffene
Das Thema Gewalt, insbesondere sexualisierte Gewalt, bleibt ein drängendes Problem. Die Schaffung eines neuen Beratungsangebots könnte eine wichtige Anlaufstelle für Menschen darstellen, die unter solchen Erfahrungen leiden. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat hierzu ein Hilfe-Portal eingerichtet, das Betroffenen, Angehörigen und Fachkräften wertvolle Informationen über Beratungsstellen und Therapieangebote bietet. Hier können Menschen, die in ihrer Kindheit oder Jugend sexueller Gewalt ausgesetzt waren, Hilfe suchen.
Ein besonders hilfreiches Angebot ist das Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch, das von Montag bis Freitag anonym und kostenfrei erreichbar ist. In diesem Rahmen stehen psychologisch und pädagogisch ausgebildete Berater zur Verfügung, die Erfahrungen im Umgang mit diesen sensiblen Themen haben.
Fortschritt und Perspektiven
Die Initiatoren des kreisübergreifenden Projektes sind gespannt auf die kommenden Gespräche, da sie die Möglichkeit einer späteren Vereinsgründung nicht ausschließen. Die erste Sitzung des Jugendhilfeausschusses, in der das Thema behandelt wird, findet am 21. August im Kreishaus statt. Hier soll auch die Finanzierung der Personal- und Sachkosten diskutiert werden, die durch Fördermittel gesichert werden müssen, um eine nachhaltige Unterstützung zu gewährleisten.
Ein weiteres Treffen des Initiativkreises ist für den 7. August angesetzt. Interessierte können sich bei Cornelius Ledig unter der Telefonnummer 0 15 12/3 42 81 61 oder per E-Mail an osterholz@mail.weisser-ring.de melden.
Zusätzlich zu den lokalen Bemühungen ist es wichtig, dass Betroffene und Angehörige sich auch über bundesweite Angebote informieren. Die Unabhängige Bundesbeauftragte gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen stellt vielfältige Unterstützung zur Verfügung und bietet Ansprechpartner für Fragen rund um sexuelle Gewalt an. Mithilfe solcher Initiativen kann der betroffenen Bevölkerung in Osterholz-Scharmbeck wichtige Unterstützung geboten werden und somit ein Stück Sicherheit zurückgegeben werden.