Windkraftproteste in Bad Waldsee: Oberbürgermeister Henne spricht von Umzingelung!

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Protest gegen Windkraft in Bad Waldsee: Oberbürgermeister Henne lehnt Teilregionalplan Energie ab; kritische Stimmen aus der Bevölkerung.

Protest gegen Windkraft in Bad Waldsee: Oberbürgermeister Henne lehnt Teilregionalplan Energie ab; kritische Stimmen aus der Bevölkerung.
Protest gegen Windkraft in Bad Waldsee: Oberbürgermeister Henne lehnt Teilregionalplan Energie ab; kritische Stimmen aus der Bevölkerung.

Windkraftproteste in Bad Waldsee: Oberbürgermeister Henne spricht von Umzingelung!

Am 17. September tagte der Planungsausschuss des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben (RVBO) in Blitzenreute, um den Teilregionalplan Energie zu diskutieren. Ein wiederkehrendes Thema, das für mächtig Aufregung sorgt, sind die Pläne zur Windkraftnutzung in der Region. Etwa 70 Windkraftgegner zeigten während der Sitzung Flagge und äußerten ihren Unmut lautstark. Sie skandierten Sätze wie „Wir sind hier, weil uns die Windkraft die Zukunft raubt“ und hielten Transparente mit Aussagen wie „Windräder vertreiben Tourismus“ und „Windräder töten Fledermäuse“ hoch.

Der neue Entwurf für den Teilregionalplan sieht vor, dass im Verbandsgebiet im Schnitt 1,85% der Fläche für Windkraft bereitgestellt werden. Für Bad Waldsee wird hingegen eine deutlich höhere Quote von 4,27% angestrebt. Oberbürgermeister Matthias Henne sprach sich gegen diesen Plan aus und betonte, dass Bad Waldsee bereits übermäßig belastet sei. Die Abstimmung im Planungsausschuss fiel mit 16 Ja-Stimmen, 4 Neinstimmen und 1 Enthaltung aus. Dennoch bleibt abzuwarten, ob die Verbandsversammlung am 26. September den Plan endgültig beschließen wird, wie die bildschirmzeitung berichtet.

Windkraft in Bad Waldsee – Ein zweischneidiges Schwert

Die Stadt Bad Waldsee sieht sich durch die geplanten Windkraftprojekte in der Region in einer besonderen Lage. Bislang sind beeindruckende 583 Hektar für Windenergie eingeplant, was 5,4% der Stadtfläche entspricht – das ist dreimal so viel, wie gesetzlich vorgeschrieben. Bürgermeisterin Monika Ludy hat daher bereits in der Vergangenheit eine Stellungnahme verfasst, um mehrere Gebiete aus dem Plan zu streichen. Sie kritisierte die ungleiche Verteilung der Flächenziele, insbesondere im Hinblick auf Bad Waldsee als Kurstadt, die ein beliebtes Ziel für Erholungssuchende und Touristen darstellt, wie schwaebische.de erklärt.

Im Detail möchte die Stadt vier Windenergiegebiete überarbeiten. Für das Gebiet „Osterhofen“ wird ein Kompromiss von 376 Hektar auf 110 bis 188 Hektar angestrebt, während das Areal „Urbach“ ganz gestrichen werden soll. In der Diskussion um die Photovoltaikflächen wird eine Reduzierung von 96 Hektar auf 48 Hektar angestrebt, was nur 0,4% der Fläche ausmachen würde.

Planung und Widerstand

Oberbürgermeister Henne hat bereits Bedenken geäußert, dass die Vorschläge der Stadt nicht von den Zustimmungsgremien des Regionalverbands umgesetzt werden. Der Stadtrat zeigt sich zwar einig in seiner Meinung, dass die Pläne überarbeitet werden müssen, doch es bleibt fraglich, wie viel Gehör sie in den übergeordneten Gremien finden werden. Der Widerstand in der Bevölkerung ist stark ausgeprägt, was sich nicht nur in den Protesten äußert, sondern auch durch die einhellige Zustimmung im Gemeinderat zur Stellungnahme der Stadt, in der unter anderem die Reduzierung der vorgesehenen Flächen gefordert wird.

Dieser Konflikt um die Windkraft ist nicht nur ein lokales Phänomen. Generell ist der Windkraftausbau in Deutschland durch Bürokratie und komplexe Genehmigungsverfahren belastet. Trotz eines Anstiegs der Investitionen in Windkraftprojekte auf insgesamt 7,4 Milliarden Euro im Jahr 2023, sei der Zubau im Onshore-Bereich nur langsam gestiegen, wie strom-report.com feststellt.

Die Schar von Windkraftprojekten in Bad Waldsee bleibt ein heiß diskutiertes Thema, und die kommenden Wochen werden zeigen, wie sich die Situation entwickeln wird. Es ist klar, dass die Aufforderungen nach einer leiseren und weniger belastenden Lösung für die Anwohner nicht ignoriert werden können. Wer will schon einen ständigen Rechtsstreit um Windräder an seiner Hauskante? In jedem Fall ist der Dialog zwischen den Stadtvertretern und der Öffentlichkeit unerlässlich, um ein ausgewogenes Verständnis für die Chancen und Risiken der Windkraft zu fördern.