Grausames Urteil: Jäger protestieren nach Hundemassaker in Ardèche!

Grausames Urteil: Jäger protestieren nach Hundemassaker in Ardèche!
Das Massaker an sieben Jagdhunden, das sich im Dezember 2022 in Chanéac, Ardèche, ereignete, hat bis heute Wellen geschlagen. Am 17. Juni 2023 fiel das Urteil gegen Manuel Merlhiot, der für die grausame Tötung der Hunde verantwortlich ist. Das Tribunal correctionnel von Privas verurteilte ihn zu sechs Monaten Haft auf Bewährung sowie zu einer Geldstrafe von 450 Euro. Die betroffenen Jagdschützen, denen die Hunde gehörten, erlitten nicht nur den Verlust ihrer Tiere, sondern wurden auch mit Geldstrafen in Höhe von 450 Euro und 500 Euro Schadensersatz belastet, wie Chassons berichtet.
Am besagten Samstag, dem 16. Dezember 2022, hatte eine Meute von Jagdhunden ein Wildschwein verfolgt und dabei unbefugt auf Hausschweine losgegangen. Merlhiot, um die Tiere zu stoppen, schoss mit einer Winchester-Karabiner auf die Hunde. Dieses Handeln sorgte für heftige Reaktionen in der Gemeinschaft. Über 300 Jäger demonstrierten vor dem Gericht, unzufrieden mit dem Urteil und dessen Ausmaß. Viele schildern die Tötung als „unbeschreibliche Grausamkeit“ und üben scharfe Kritik am Urteil, das sie als zu nachsichtig empfinden.
Die Sicht der Gemeinschaft Longo Maï
Die Gemeinschaft Longo Maï, zu der die Tiere gehörten, verteidigt ihr Vorgehen vehement. Sie argumentieren, dass die Hunde über einen Elektrozaun gesprungen seien und ihre Haustiere verwundet hätten, was eine abgrundtiefe Bedrohung darstellte. Mitglieder der Gemeinschaft berichteten, dass sie beobachtet hätten, wie ihre Tiere „lebendig gefressen“ wurden und versuchten, sie mit bloßen Händen zu retten. Nach einem gescheiterten Schuss in die Luft sahen sie sich gezwungen, auf die Hunde zu schießen, um sich und ihre Tiere zu schützen. Trotz des Verlustes der Hunde betonen sie, dass die Tötung „unvermeidlich“ war und gegen ihre Werte verstößt, so Le Parisien.
Diese traurige Episode hat auch einen größeren Diskurs über die Jagd in Frankreich angestoßen und auf die komplexen Beziehungen zwischen Jägern und bestimmten Gemeinschaften hingewiesen. Der Präsident der Fédération Départementale des Chasseurs de l’Ardèche berichtete von früheren Konflikten, die sogar Beleidigungen und Morddrohungen beinhalteten. Diese Vorfälle werfen ein Licht auf die angespannten Verhältnisse und die Notwendigkeit, die bestehenden Gesetze zu überdenken, um solche tragischen Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.
Aktuelle Debatten zur Jagd in Frankreich
Die brutalen Vorfälle in Ardèche sind nicht isoliert. In Frankreich wird laufend über die Jagd und ihre Risiken debattiert. Zu Beginn des Jahres gab es bereits erste Verschärfungen in den Vorschriften für die Jagdausübung, und ein Jagdverbot an Sonntagen wird weiterhin heiß diskutiert, jedoch von der Regierung abgelehnt. Zudem sind härtere Strafen für Alkoholkonsum während der Jagd und eine bessere Ausbildung für Jäger Teil der angeführten Vorschläge. Im vergangenen Jahr wurden inoffiziell 90 Verletzte und acht Todesfälle durch Jagdunfälle verzeichnet, was die Dringlichkeit dieser Diskussionen unterstreicht, so Wild und Hund.
Inmitten dieser Kontroversen ist die gesamte Jagdtradition in Frankreich betroffen. Mit über 1,3 Millionen Jägern hat Frankreich eine der höchsten Jägerdichten weltweit. Die Debatten über die ethischen und rechtlichen Rahmenbedingungen der Jagd werden noch lange weiterschwellen und die Gemüter erhitzen.