Katzenflut in Peine: Tierheim ruft zur Pflegehilfe auf!

Katzenflut in Peine: Tierheim ruft zur Pflegehilfe auf!
Im Tierheim Peine, das regelmäßig zur Kittensaison mit einer wahren Flut an Katzen und Kitten konfrontiert wird, herrscht derzeit eine angespannte Lage. Die Leiterin des Tierheims, Heike Brakemeier, berichtet von einem hohen Arbeitsaufkommen und akuten Platzproblemen. Besonders auffällig ist, dass die Quarantänestationen aufgrund der vielen Muttertiere und deren Nachwuchs voll besetzt sind. Daher musste das Tierheim bereits Anfang Juli einen Aufnahmestopp verhängen, der voraussichtlich bis mindestens zum 21. August andauert. Der Grund für diese Entscheidung liegt klar auf der Hand: Es gibt schlichtweg keinen Platz mehr für weitere Tiere.
Täglich meldet sich eine Vielzahl von Menschen, die entweder Hunde oder Katzen abgeben möchten – etwa zwei bis drei Anrufe pro Tag sind es im Durchschnitt. Momentan ist das Tierheim in der Lage, nur Fundtiere aufzunehmen. Ein Großteil der Katzen und Kitten stammt aus den umliegenden Gemeinden Ilsede, Hohenhameln und Wendeburg. Um der Situation Herr zu werden, fordert das Tierheim eine einheitliche Kastrationspflicht, da diese Gesetzgebung jedoch auf Gemeindeebene beschlossen werden muss, bewegt sich hier bislang nur wenig.
Dringlicher Aufruf nach Pflegestellen
Besonders wichtig ist der Aufruf zur Suche nach Pflegestellen, da aktuell acht solche Plätze fehlen. Tierfreunde, die bereit sind zu helfen, können sich direkt beim Tierheim melden. Die einzige Bedingung ist, dass ein extra Raum zur Verfügung steht. Das Tierheim übernimmt dabei die Verpflegung sowie die Tierarztkosten beim Vertragstierarzt für die Pflegestellen. Diese sind oft gefordert, da auch tragende Muttertiere und deren Kitten untergebracht werden müssen, bis eine dauerhafte Vermittlung erfolgt.
Die Suche nach privaten Pflegestellen beginnt in der Regel etwa im April jedes Jahres, wenn Katzenmütter ihre Babys zur Welt bringen. In dieser Zeit benötigt es viel Unterstützung, da Kitten häufig mit der Flasche gefüttert werden müssen und viel Zuneigung erfordern. Außerdem ist es wichtig, dass die Katzenmütter in der Zeit ausreichend Aufmerksamkeit erhalten. Die kleinen pelzigen Wunder können im zweiten Lebensmonat geimpft werden, bevor sie ins Tierheim Peine zurückkehren oder zur Vermittlung bereitstehen – natürlich immer mit vorheriger Selbstauskunft und Absprache. Das Tierheim stellt Futter und Utensilien zur Verfügung, falls dies von den Pflegestellen nicht bereitgestellt werden kann, um die Aufzucht zu erleichtern.
Kastrationspflicht als präventive Maßnahme
Ein weiteres Thema, das im Kontext der Überpopulation von Katzen angesprochen werden muss, ist die Kastration. Ein Routineeingriff, der in der Regel ohne Komplikationen verläuft, birgt zahlreiche Vorteile. Das Kastrationsalter von Katzen sollte zwischen vier und sechs Monaten liegen, um die Fortpflanzung zu verhindern und gleichzeitig gesundheitliche Risiken zu senken. Die Kosten für eine Kastration liegen je nach Tierarzt zwischen 150 und 250 Euro, wobei in spezifischen Fällen sogar bis zu 300 Euro anfallen können. Diese Maßnahme kann die Anzahl der Streuner erheblich reduzieren, was zu weniger Katzenkämpfen, weniger Verletzungen und einer geringeren Übertragung von Krankheiten führt. Auch das Risiko von Verkehrsunfällen sinkt, da kastrierte Tiere nicht mehr auf der Suche nach Geschlechtspartnern sind.
Mit dem Aufnahmestopp im Tierheim Peine und der dringenden Bitte um Unterstützung durch Pflegestellen, wird deutlich, dass es im Tierschutz an einem gemeinsamen Vorgehen zur Lösung der Problematik mangelt. Nur durch sensationelle Zusammenarbeit und die Bereitschaft zur Kastration können wir hoffentlich bald wieder ein Stück weit zur Normalität zurückkehren.
Für weitere Informationen und zur Hilfe können Interessierte die Webseiten des Tierheims und des Tierschutzbundes besuchen: News38, Tierheim Peine und Tierschutzbund.