Salzgitter AG: Grüner Stahl und Wasserstoff revolutionieren die Branche!

Salzgitter AG: Grüner Stahl und Wasserstoff revolutionieren die Branche!
In der Stahlbranche tut sich einiges: Die Salzgitter AG setzt ihren Kurs in Richtung klimaneutraler Stahlproduktion unerschrocken fort, während andere Unternehmen wie ArcelorMittal vorerst auf die Umsetzung solcher Projekte verzichten. Im Gegensatz zu den Plänen von ArcelorMittal, der keine klimaneutrale Stahlproduktion in Bremen und Eisenhüttenstadt anstrebt, bleibt die Salzgitter AG optimistisch. Vorstandschef Gunnar Groebler berichtete von den Fortschritten beim Bau neuer Anlagen. Diese sollen im ersten Halbjahr 2027 die Produktion aufnehmen, was einen aufregenden Schritt in die Zukunft darstellt. Das Unternehmen finanziert in Niedersachsen nicht nur 1,4 Milliarden Euro, sondern profitiert auch von fast 1 Milliarde Euro an Fördergeldern, um seine ambitionierten Ziele zu erreichen.
Das erklärte Ziel der Salzgitter AG: Bis 2033 soll der Eisenerzschmelzprozess nahezu ohne Kohlendioxid stattfinden. Die neue Fertigungsstrecke in Salzgitter wird perspektivisch mit „grünem“ Wasserstoff betrieben, der mithilfe von Wind- und Solarstrom gewonnen wird. Das bedeutet, dass die Industrie ihren Fußabdruck erheblich verringern kann.
Wasserstoff als Schlüssel
Der nachhaltige Wasserstoff wird nicht nur in den neuen Direktreduktionsanlagen Verwendung finden, sondern fließt bereits in das bestehende Wasserstoffnetz der Salzgitter Flachstahl ein. Bisher wurden fast 100 Tonnen Wasserstoff in unterschiedlichen Stahlveredelungsprozessen genutzt, was zeigt, dass der Wandel bereits in vollem Gange ist. Die Partnerschaft zwischen Salzgitter AG und Sunfire, die die Hochtemperatur-Elektrolyse für die Wasserstoffproduktion fortsetzen, ist dabei von entscheidender Bedeutung. Diese Technologie, die unter anderem auf einem Wirkungsgrad von 84 % basiert, könnte einen substantiellen Beitrag zur Stahlherstellung leisten.
Ein kleines Detail am Rande: Aktuell kostet grüner Wasserstoff doppelt so viel wie der aus Erdgas – doch Experten sind optimistisch, dass sich dies durch technologische Fortschritte ändern wird. Die Salzgitter AG ist auch gut aufgestellt, denn sie plant, bis 2033 zu 95 Prozent CO2-freien Stahl zu erzeugen, vorausgesetzt, die Infrastruktur und die wirtschaftlichen Bedingungen passen.
Zusammenarbeit und Herausforderungen
In der Branche zeigt sich, wer das richtige Händchen hat. Die Salzgitter AG stellt sich nicht nur den Herausforderungen des Marktes, sondern auch dem internationalen Wettbewerb, insbesondere mit Stahl aus China. Schutzzölle könnten helfen, die heimische Produktion wettbewerbsfähiger zu machen. Während Salzgitter diese Anpassungen plant, bleibt der Weg zum grünen Stahl noch steinig. Rund 20 % des Treibhausgasausstoßes in Deutschland stammen aus der Industrie, wobei die Stahlbranche als größter Verursacher gilt.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, verfolgt auch Thyssenkrupp innovative Ansätze – u.a. die Umwandlung von Kohle-Hochöfen in wasserstoffbasierte Prozesse. Interessanterweise könnten solche Maßnahmen nicht nur CO2-Emissionen reduzieren, sondern auch den langfristigen Erfolg der Stahlproduktion sichern. Denn der Wandel hin zu umweltfreundlicheren Verfahren ist nicht mehr nur ein Trend, sondern eine Notwendigkeit in der heutigen Industrie.
Alles in allem zeigt sich, dass der Bereich der dekabonisierten Stahlproduktion stetig an Fahrt aufnimmt. Die Salzgitter AG hat sich auf den Weg gemacht, und die ersten Schritte in die Zukunft sind schnell und sichtbar. Wenn alles nach Plan verläuft, könnte das Unternehmen nicht nur seinen eigenen CO2-Ausstoß verringern, sondern auch maßgeblich zur klimafreundlichen Stahlproduktion in Deutschland beitragen.
Weitere Details zu den Fortschritten bei der Umstellung auf grünen Stahl finden Sie in den Berichten von taz, Salzgitter AG und BDEW.