Stahlindustrie im Umbruch: Niedersachsen setzt auf grünen Stahl trotz Rückschlägen!

Salzgitter AG und GMH Holding setzen trotz Herausforderungen auf grünen Stahl. Im Fokus stehen Transformation, Wirtschaftlichkeit und Energiepreise.

Salzgitter AG und GMH Holding setzen trotz Herausforderungen auf grünen Stahl. Im Fokus stehen Transformation, Wirtschaftlichkeit und Energiepreise.
Salzgitter AG und GMH Holding setzen trotz Herausforderungen auf grünen Stahl. Im Fokus stehen Transformation, Wirtschaftlichkeit und Energiepreise.

Stahlindustrie im Umbruch: Niedersachsen setzt auf grünen Stahl trotz Rückschlägen!

In der Welt des Stahls tut sich einiges – und das nicht nur in der kühlen Realität der Werkshallen. ArcelorMittal hat kräftig die Handbremse gezogen und seine Pläne zur Umstellung auf „grünen“ Wasserstoff in Deutschland vorerst auf Eis gelegt. Dies betrifft insbesondere die Flachstahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt, wo die angestrebten Projekte nicht weiterverfolgt werden. Begründet wird dieser Schritt mit der herausfordernden Marktsituation und der fehlenden Wirtschaftlichkeit bei der CO2-reduzierten Stahlproduktion. Wie die Tagesschau berichtet, haben die angekündigten Fördergelder von insgesamt 1,3 Milliarden Euro aus dem Bund und dem Land Bremen nicht zur Wende beigetragen. Die Verfügbarkeit von Wasserstoff ist weiterhin zu gering und die Preise zu hoch, um eine nachhaltige Umstellung zu ermöglichen.

Nicht nur ArcelorMittal sieht sich Herausforderungen gegenüber: Die Stahlproduktion ist aktuell der größte CO2-Emittent in Deutschland, was die Branche stark belastet. Der Bremer Senat äußerte sich enttäuscht über die Entscheidung und bezeichnete sie als schweren Schlag für den Wirtschaftsstandort und die betroffenen Beschäftigten. Auch Brandenburgs Ministerpräsident kündigte an, sich um den Erhalt der Arbeitsplätze zu bemühen. Interessanterweise plant ArcelorMittal jedoch weiterhin, die CO2-Bilanz in der Stahlproduktion zu verbessern, auch wenn die konkreten Ziele bis 2030 wohl in weite Ferne rücken.

Transformation im Norden

Trotz dieser Rückschläge gibt es Lichtblicke. In Niedersachsen setzen die Stahlwerke in Salzgitter und Georgsmarienhütte ihre Bemühungen um den Umbau zu grünem Stahl fort. Die AZ Online berichtet, dass die Salzgitter AG bis 2033 vollständig auf grünen Stahl umstellen will. Hierbei wird in eine Summe von über zwei Milliarden Euro investiert, wobei eine Milliarde Euro aus staatlichen Mitteln stammt. Zwar gibt es Verzögerungen beim Bau der ersten Anlage, die nun für das erste Halbjahr 2027 geplant ist, der Wille zur Veränderung ist ungebrochen.

Ähnlich verhält es sich bei der GMH Holding in Georgsmarienhütte, die bereits seit 30 Jahren ohne Hochofen arbeitet und auf einen Elektrolichtbogenofen setzt. Ihr Ziel ist es, bis 2039 klimaneutral zu werden, und dabei hat das Unternehmen bereits bemerkenswerte 80 Prozent seiner CO2-Emissionen eingespart. Nun fordert die GMH wettbewerbsfähige Strompreise, um diesen Kurs fortzusetzen, während sie weniger auf Wasserstoff setzt als andere Unternehmen in der Branche.

Die Zukunft des grünen Stahls

Die Zukunft des grünen Stahls hängt nicht nur von den Unternehmen ab, sondern auch von der Politik. Eine aktuelle Studie von Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH zur emissionsfreien Stahlerzeugung bis 2045 hebt die Notwendigkeit eines wirksamen Zusammenspiels zwischen der Stahlindustrie und der politischen Unterstützung hervor. Hintergrundinformationen bietet die DWV, die zeigt, dass grundlegende Veränderungen in der Primärstahlerzeugung anstehen, die allerdings mit hohen Kosten und einem großen Wasserstoffbedarf verbunden sind. Die politischen Entscheidungsträger müssen dafür sorgen, dass Investitionsanreize geschaffen werden, um das Potenzial der Industrie auszuschöpfen und gleichzeitig die Klimalösungen voranzutreiben.

Es bleibt also spannend in der Stahlinfrastruktur Deutschlands. Die Herausforderungen sind groß, aber mit einer engagierten Umstellung und kluger politischer Unterstützung könnte der Weg in eine nachhaltigeren Zukunft geebnet werden. Eines ist sicher: Die Richtung geht in die richtige, wenn auch steinige, Richtung.