Hitze-Herausforderung: Professor Groß sucht Lösungen für Rinteln!

Professor Dr. Günter Groß untersucht städtische Hitzeprobleme in Schaumburg und schlägt innovative Lösungen zur Abkühlung vor.

Professor Dr. Günter Groß untersucht städtische Hitzeprobleme in Schaumburg und schlägt innovative Lösungen zur Abkühlung vor.
Professor Dr. Günter Groß untersucht städtische Hitzeprobleme in Schaumburg und schlägt innovative Lösungen zur Abkühlung vor.

Hitze-Herausforderung: Professor Groß sucht Lösungen für Rinteln!

Die Sommerhitze macht uns zu schaffen, und das besonders in städtischen Gebieten. Professor Dr. Günter Groß, ehemals Leiter des Instituts für Meteorologie, Klimatologie und Umweltmeteorologie an der Leibniz Universität Hannover, hat sich intensiv mit dem Stadtklima beschäftigt. Auch im Ruhestand bleibt er aktiv und erstellt Gutachten zu Hitzeschwerpunkten in Städten wie Mannheim und Heidelberg. Auf die Frage, warum die städtischen Temperaturen steigen, hat er eine klare Antwort: Enge Bebauung und versiegelte Flächen führen nicht nur zu höheren Lufttemperaturen, sondern verändern auch Wind- und Niederschlagsverhältnisse. Dies berichten die Kollegen von SZLZ.

Ein Blick auf die Thermik in Städten zeigt, dass Hitze nicht nur ein Sommerphänomen, sondern bereits eine ernstzunehmende Herausforderung für Jung und Alt darstellt. Vor allem ältere Menschen können oft nicht mehr mobil genug sein, um in kühlere Bereiche zu gelangen. Groß schlägt vor, Gegenmaßnahmen wie Begrünung, Schatten, Wasser und sogar Vernebelung in Betracht zu ziehen, um die Temperaturen zu senken und die Lebensqualität zu verbessern.

Maßnahmen für ein besseres Stadtklima

Doch was genau könnte man tun? Das Umweltbundesamt hat einiges an brauchbaren Ansätzen, die mit einem gezielten Plan für mehr Lebensqualität in unseren Städten sorgen sollen. Strategien zur Verbesserung des Stadtklimas zielen darauf ab, die Wärmespeicherung im Stadtkörper zu reduzieren und den Luftaustausch zwischen Innenstadt und Umgebung zu optimieren. Dabei spielen insbesondere Hausbegrünung, die Entsiegelung von Flächen und eine gute Wärmedämmung eine Rolle. Diese Maßnahmen mögen auf den ersten Blick wenig Einfluss auf das Stadtklima haben, wirken aber langfristig positiv auf die Lebensqualität, so die Quellen des Umweltbundesamtes.

Ein weiteres innovatives Beispiel aus der Forschung ist das Stadtklima-Modell PALM-4U, welches Schadstoffe in der Luft abbildet und dadurch hilft, gegen hohe Belastungen vorzugehen. Diese Technologie ermöglicht es Städten, gezielte Maßnahmen zu entwickeln und zu überprüfen, um Hitze-Hotspots und Luftverschmutzung gezielt anzugehen. Besonders belastete Orte befinden sich oft an vielbefahrenen Straßen. Hier besteht Handlungsbedarf, all das erfährt man auch auf der Seite von DLR Projektträger.

Der Mensch im Mittelpunkt

Professor Groß macht deutlich, dass Schatten entscheidend für die Absenkung der Temperaturen ist. Ein Baum kann die Lufttemperatur um bis zu 4 Grad senken. Als praktische Maßnahmen schlägt er auch Sonnenschirme vor, die schnell errichtet werden können. Gleichzeitig bemerkt er die Unterschiede zwischen Deutschland und Japan, wo Klimaanlagen längst zum Standard gehören, während sie hierzulande noch umstritten sind.

In Deutschland gibt es im langjährigen Schnitt zehn Hitzetage pro Sommer, und diese Tendenz wird sich mit dem Klimawandel nur verstärken. Auch nachts sind hitzige Temperaturen kein Seltenheit. Damit einher gehen jedoch auch Herausforderungen wie Starkregenereignisse, die im Schnitt drei bis vier Mal pro Jahr auftreten. So ist ein Umdenken in der Klimapolitik und eine aktive Bürgerbeteiligung gefragt, um diese Herausforderungen gemeinschaftlich zu bewältigen.

Die Sieben-Meilen-Stiefel, die zur politischen Wende in der Klima- und Umweltpolitik nötig sind, können nur gemeinsam gehen. Vielleicht ist die Zeit reif, damit wir zusammen einen kühleren Kopf bewahren können, auch wenn die Temperaturen steigen.