Hochwasser-Alarm in Niedersachsen: 23.886 Haushalte gefährdet!

Hochwasser-Alarm in Niedersachsen: 23.886 Haushalte gefährdet!
Immer mehr Menschen machen sich in Deutschland Sorgen um die Gefahr von Hochwasser. Besonders Niedersachsen gehört laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zu den Bundesländern mit einem extrem hohen Hochwasser-Risikograd. Zusätzlich sind Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern in dieser Risikoliga. Tatsächlich zeigen die Daten, dass in Niedersachsen rund 3% der Fläche als Hochwasser-Risikogebiet eingestuft sind. Das betrifft über 23.000 Wohnanschriften in diesem Bundesland. Die Situation ist ernst und die Warnungen vor möglichen Jahrhunderthochwassern werden lauter.
Umweltminister Christian Meyer aus Niedersachsen drängt auf dringend benötigte Maßnahmen. Er kritisiert nicht nur die Neubauten in Hochrisikozonen, sondern fordert auch ein umfassendes Hochwasserschutzgesetz. Dieses soll Regelungen zur Wasserentnahme aus Flüssen sowie Anreize zum Wassersparen beinhalten. Vor dem Hintergrund der steigenden Extremwetterereignisse fordern viele Experten, den Fokus auf naturbasierte Hochwasserschutzmaßnahmen zu legen. Dazu zählt die Renaturierung von Flüssen, das Rückverlegen von Deichen und die Wiederanbindung von Auen.
Die Lage in Deutschland
Die DUH hat eine umfassende Bewertung zu Hochwasserrisiken in Deutschland veröffentlicht. Rund 10 von 16 Bundesländern zeigen einen sehr hohen Risikograd für Jahrhunderthochwasser. In Bayern beispielsweise sind über 65.000 Wohnadressen in potenziell gefährdeten Gebieten registriert. Die Klimakrise sorgt dafür, dass solche Extremereignisse nicht mehr nur alle 100 Jahre auftreten, sondern zunehmend häufiger.
Experten weisen darauf hin, dass seit den 1950er-Jahren die Häufigkeit und Intensität starker Niederschläge rasant gestiegen ist. Dies wird hauptsächlich der globalen Erwärmung zugeschrieben. Ein Anstieg der Temperatur um nur ein Grad kann dazu führen, dass die Luft bis zu sieben Prozent mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Diese Entwicklungen erhöhen das Risiko von Hochwasserereignissen erheblich – und bringen die Notwendigkeit von präventiven Maßnahmen ganz nach oben auf die Agenda.
Hochwasserschutz als Gemeinschaftsaufgabe
Das Umweltbundesamt warnt, dass die Gefahr von Küstenüberschwemmungen und Sturmfluten durch den ansteigenden Meeresspiegel für Küstenregionen weiter verstärkt wird. Daher sind effektive Hochwasserschutzmaßnahmen unerlässlich. Naturflächen wie Auen und Moore, die häufig versiegelt wurden, müssen renaturiert werden, um den durch den Klimawandel bedingten Risiken besser entgegenzuwirken.
Positiv zu vermerken ist, dass Niedersachsen 22 Millionen Euro für die naturnahe Entwicklung von Oberflächengewässern bereitstellt. Zudem plant das Land, über 100 Projekte in diesem Jahr zu fördern, wobei der Schwerpunkt auf dem Ausbau von Deichen und Rückhaltebecken liegt. Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die Ansprüche an den Hochwasserschutz mit praktischen Maßnahmen zu verbinden.
Insgesamt bleibt die Situation angespannt. Verbände und Kommunen haben bei einem Hochwasserschutzgipfel gemeinsame Hilfsmaßnahmen vereinbart. Zukünftige Herausforderungen bezüglich der Hochwasservorsorge und -maßnahmen erfordern sowohl kreative Lösungen als auch einen verstärkten Austausch zwischen den Bundesländern. Die DUH sieht hier noch großen Nachholbedarf, insbesondere in Bezug auf die Erhebung und Vergleichbarkeit von Daten zu Hochwasserschutzmaßnahmen.
Die kommenden Jahre werden zeigen, wie gut Deutschland dem wachsenden Risiko durch Hochwasser gewachsen ist und wie effektiv die gesetzten Maßnahmen die Bevölkerung vor den Gefahren des Klimawandels schützen können. Immerhin sind die Vorzeichen klar: Das Wetter wird unberechenbarer und der Hochwasserschutz bleibt eine auf Dauer wichtige gesellschaftliche Aufgabe.
Für nähere Informationen und detaillierte Berichte über die Hochwasserlage und Risikobewertungen in Deutschland, einschließlich Niedersachsen, können Sie die folgenden Links besuchen: ndr.de, presseportal.de, deutschlandfunk.de.