Kippenfrei im Landkreis Stade: Start der Anti-Abfall-Kampagne!

Kippenfrei im Landkreis Stade: Start der Anti-Abfall-Kampagne!
In der zweiten August-Hälfte startet der Landkreis Stade eine umfassende Anti-Kippen-Kampagne, die darauf abzielt, die Umwelt im Landkreis nachhaltig zu schützen und Zigarettenabfälle zu reduzieren. Abfallberaterin Sabine Kiehl hebt hervor, dass die Initiative nicht gegen Raucher gerichtet ist, sondern vielmehr darauf abzielt, ein Bewusstsein für die umweltgerechte Entsorgung von Zigaretten zu schaffen. Schließlich ist der Zigarettenstummel kein harmloser Abfall – er besteht aus Celluloseacetat, einem Kunststoff, der nicht verrottet und daher langfristig in der Umwelt bleibt.
Jährlich werden weltweit etwa 5,6 Billionen Zigaretten geraucht, wobei laut der WHO zwei Drittel der gerauchten Zigaretten letztlich in der Natur landen. Das hat verheerende Auswirkungen: Eine einzige Kippe kann bis zu 1000 Liter Wasser verschmutzen. In der Kampagne sollen Bürger sensibilisiert werden, dass Zigarettenfilter giftige Substanzen wie Nikotin, Arsen und Schwermetalle enthalten und somit nicht nur eine Gefahr für Kleinkinder und Tiere darstellen, sondern auch das Grundwasser schädigen können. Bei starkem Regen können die schädlichen Stoffe aus den Filtern ausgewaschen werden, was zu einer Umweltbelastung führt, die sich in der Nahrungskette auswirkt.
Umweltinitiative mit mehreren Aktionen
Die Kampagne wird in mehreren Etappen bis Oktober durchgeführt und umfasst verschiedene Schwerpunkte und Aktionen. Unterstützt wird das Vorhaben von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung sowie lokalen Banken wie der Sparkasse Stade Altes Land und der Kreissparkasse Stade.
Um den Zigarettenstummeln Herr zu werden, wird empfohlen, diese in den Restmüll zu entsorgen. Taschenaschenbecher könnten auf der Straße eine praktikable Lösung darstellen. Denn laut einer Studie des Leibniz-Instituts fördern Zigarettenabfälle auch das Wachstum von giftigen Blaualgen im Wasser, die gesundheitliche Probleme wie Hautreizungen und Atemwegserkrankungen hervorrufen können. Diese Negativfolgen könnten durch eine einfache und richtige Entsorgung der Zigarettenstummel weitgehend vermieden werden.
Eine Verantwortung für alle
Die EU und die WHO betonen die Verantwortung der Zigarettenhersteller für die Umweltauswirkungen ihrer Produkte. So fordert der BUND, dass Hersteller für Öffentlichkeitskampagnen zu den Umweltrisiken aufkommen und geschlossene Aschenbecher an öffentlichen Stellen finanzieren. Eine konsequente Umsetzung der EU-Einwegplastikrichtlinie sowie Bußgelder für das unsachgemäße Entsorgen von Kippen wären ebenfalls nötig, um die Umwelt nachhaltig zu schützen.
Mit dieser breit angelegten Kampagne zeigt der Landkreis Stade nicht nur ein gutes Händchen beim Umweltschutz, sondern setzt auch ein Zeichen für eine verantwortungsvolle Bürgergesellschaft, die sich gemeinsam gegen die Verschmutzung durch Zigarettenabfälle einsetzt. Die Zukunft der Natur liegt in unseren Händen – packen wir es an!
Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten von Landkreis Stade, Tagesschau und Klimaschutz Mülheim.