Wölfe töten erstmals Pferd im Landkreis Stade – Aufregung in Kutenholz!
Erstmals wurden im Landkreis Stade Wölfe gesichtet, die ein Pferd töten. Details zu dem Vorfall und dem geforderten Herdenschutz.

Wölfe töten erstmals Pferd im Landkreis Stade – Aufregung in Kutenholz!
Im Landkreis Stade, bei Hamburg, wurde am Freitag der vergangene Woche ein alarmierender Vorfall gemeldet: Zum ersten Mal hat ein Wolfsrudel dort ein Pferd getötet. Das erfährt man aus der Berichterstattung von Kreiszeitung Wochenblatt. Die betroffene Herde bestand aus elf jungen Zuchtpferden, die auf einer Weide am Ortsrand von Mulsum standen. Ein dreijähriger Hannoveraner-Wallach überlebte die Attacke nicht.
Der Vorfall geschah in der Nacht, als der Züchter Dietrich Bargsten am Freitagmorgen das schreckliche Szenario entdeckte: Das Weideland war leer, die anderen Pferde waren teils verletzt, aber lebendig und zeigten deutlich Stress. Der Tote wurde in einem Entwässerungsgraben gefunden, mit vorgeplagtem Hinterteil. Spuren im Umfeld deuten darauf hin, dass die Wölfe unter einem Elektrozaun hindurch gelangt sind. Die Jägerschaft bestätigte, dass DNA-Spuren entnommen wurden, die zur weiteren Analyse dienen sollen.
Herdenschutz und regionale Herausforderungen
Die Situation veranlasst die Verantwortlichen dazu, über regional differenziertes Bestandsmanagement nachzudenken. Christoph Wilkens vom Landvolk Stade kommentiert die Lage als dramatisch und unterstreicht die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit von Weidetieren. In Gesamt-Niedersachsen wurden laut der Landesjägerschaft 100 Übergriffe auf Nutztiere dokumentiert, darunter 14 auf Pferde. Zurzeit sind in Niedersachsen 59 Wolfsrudel registriert. Hier sieht man, dass die Rückkehr der Wölfe in die Gebiete nicht ohne Herausforderungen für die Tierhaltung bleibt.
Das Verhalten von Pferden gegenüber Wölfen ist bislang oft als freundlich beschrieben worden, wenn Herdenschutzhunde in der Nähe sind. Pferde interpretieren das Verhalten der Hunde und nutzen es als einen Indikator für mögliche Gefahren. Studien zeigen, dass gut sozialisierte Hunde sich gut in die täglichen Abläufe eines Pferdebetriebs integrieren können, wie von Land und Forst berichtet wird. Die Zukunft von Pferden in Gebieten mit Wolfsvorkommen hängt also nicht nur von den Tieren selbst ab, sondern auch von der Qualität des Herdenschutzes.
Die Aufregung unter Pferdehaltern ist groß, und der Vorfall könnte weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen. Züchter Bargsten fordert Konsequenzen und hat wiederholt Sichtungen von bis zu vier Wölfen gleichzeitig in Mulsum berichtet. Der Vorfall könnte sich als Wendepunkt in der Diskussion um Wölfe und die Tierhaltung erweisen, insbesondere wenn es darum geht, den Schutz von Weidetieren zu gewährleisten und gleichzeitig die Interessen der Natur zu wahren.