Tausende demonstrieren für Vielfalt: Wir sind das Stadtbild!

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Tausende demonstrieren in Niedersachsen gegen Rassismus nach umstrittenen Äußerungen des Kanzlers zur Migrationspolitik.

Tausende demonstrieren in Niedersachsen gegen Rassismus nach umstrittenen Äußerungen des Kanzlers zur Migrationspolitik.
Tausende demonstrieren in Niedersachsen gegen Rassismus nach umstrittenen Äußerungen des Kanzlers zur Migrationspolitik.

Tausende demonstrieren für Vielfalt: Wir sind das Stadtbild!

In den letzten Tagen haben in verschiedenen Städten Norddeutschlands massenhaft Menschen gegen Rassismus und die umstrittenen Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) demonstriert. Merz sorgte mit seinen Kommentaren zur Migrationspolitik, die er während eines Auftritts in Potsdam machte, für landesweites Entsetzen. Er sprach von einem „Problem im Stadtbild“, welches seiner Meinung nach von Migranten ohne Aufenthaltsrecht und Arbeit ausgehe, was sowohl von Politikwissenschaftlern als auch von der breiten Öffentlichkeit heftig kritisiert wurde.

Besonders in Bremen kam es am Wochenende zu einer eindrucksvollen Demonstration. Unter dem Motto „Wir alle sind das Stadtbild“ versammelten sich laut Schätzungen der Polizei rund 2.000 Menschen auf dem Domshof. Veranstalter und Teilnehmer sprachen sogar von bis zu 2.500, die trotz regnerischem Wetter und Kälte ein starkes Zeichen gegen Rassismus setzten. Aktive der Organisationen Fridays for Future, Bündnis Laut gegen Rechts und attac hatten zur Kundgebung aufgerufen. Sie berichteten von einer bunten und motivierten Menge, die nicht nur für Gleichheit und Vielfalt, sondern auch gegen diskriminierende politische Rhetorik eintrat.

Proteste in weiteren Städten

Der Protest ging jedoch über Bremen hinaus. Auch in Hildesheim kamen Hunderte Protestierende zusammen, um gegen Merz‘ Äußerungen zu demonstrieren. Die Polizei zählte 500 Teilnehmer, doch die Organisatoren berichteten von einer ähnlichen Zahl. Der Protest führte vom Hauptbahnhof zum CDU-Büro und endete am Rathaus. Das Motto „What the Fritz??? Wir sind das Stadtbild!“ verdeutlichte, dass sich die Demonstranten als Teil der Stadtgesellschaft verstehen und sich gegen Diskriminierung starkmachen wollen. Die DGB-Kreisverbandsvorsitzende Franziska Stange zeigte sich zufrieden mit dem Zuspruch zu dieser wichtigen Aktion.

Zudem fanden auch in anderen Städten Niedersachsens, wie Osnabrück und Göttingen, weitere Demonstrationen statt. Am Abend folgte eine Kundgebung in Hannover, die mit stillen Kerzen auf dem Opernplatz stattfand und etwa 1.500 Teilnehmer anlockte, laut Organisatoren waren es bis zu 2.000. Auf der Bühne waren unter anderem Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) und die Schauspielerin Denise M‘Baye zu sehen. Auch hier wurde das Ziel verfolgt, ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen.

Gesellschaftliche Reflexion

Die lebhaften Proteste sind ein deutliches Zeichen der Zivilgesellschaft, die sich gegen rassistische Äußerungen und Diskriminierung wendet. In einem Land, das sich selbst als multikulturell versteht, ist der Aufschrei gegen die unsensible Rhetorik von Politikern wie Merz nur folgerichtig. Die Veranstaltungsteilnehmer zeigten zudem, dass sie bereit sind, für ihre Überzeugungen einzustehen, egal wie ungemütlich das Wetter auch sein mag.

Die eingehenden Diskussionen über Merz‘ Vorstellungen zur Migrationspolitik und die darauf folgenden Reaktionen zeigen, dass diese Themen in der öffentlichen Agenda hoch im Kurs stehen. Fest steht: Rassismus hat keinen Platz in der Gesellschaft, und die Protestierenden erteilen mit ihren starken Botschaften einen klaren Auftrag an die Politik, sich fest gegen Diskriminierung und für ein respektvolles Miteinander einzusetzen.

Für weitere Details zu den Ereignissen in Bremen und Niedersachsen, schauen Sie bitte bei Borkener Zeitung und Zeit vorbei.