Umweltschützer in Alarmbereitschaft: Gasbohrungen vor Borkum drohen!

Niedersachsen plant Gasförderung vor Borkum, Umweltminister Meyer warnt vor Umweltschäden und Klagen von Umweltschutzgruppen.

Niedersachsen plant Gasförderung vor Borkum, Umweltminister Meyer warnt vor Umweltschäden und Klagen von Umweltschutzgruppen.
Niedersachsen plant Gasförderung vor Borkum, Umweltminister Meyer warnt vor Umweltschäden und Klagen von Umweltschutzgruppen.

Umweltschützer in Alarmbereitschaft: Gasbohrungen vor Borkum drohen!

Die Eile der Bundesregierung beim Thema Gasförderung sorgt für mächtig Wirbel. Ein geplantes völkerrechtliches Abkommen mit den Niederlanden zur Gasförderung vor der Nordseeinsel Borkum steht zur Debatte. Wie az-online.de berichtet, übt Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) heftige Kritik an dem Vorhaben. Er verweist auf ausstehende Gerichtsverfahren und betont, dass solche weitreichenden Entscheidungen nicht ohne rechtliche Klärung getroffen werden sollten.

Meyer sieht hier die Gefahr, dass die neue Bundesregierung die eigenen Klimaziele auf der Strecke bleiben lässt. Ein Bündnis von Umweltschutzorganisationen, zusammen mit der Insel Borkum, klagt gegen die Gasförderung, da erhebliche Umweltschäden für das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer befürchtet werden. In diesem Kontext sollte sich die Bundesregierung fragen lassen, ob sie wirklich bereit ist, die Natur für kurzfristige wirtschaftliche Interessen aufs Spiel zu setzen.

Umstrittene Gasförderungen

Die Firma One-Dyas hat bereits mit der Gasförderung auf niederländischem Hoheitsgebiet begonnen und plant, auch auf deutschem Gebiet aktiv zu werden. Laut duh.de soll die erste Förderphase bereits 2024 starten und bis zu 13 Milliarden Kubikmeter fossiles Gas umfassen, was weniger als 1% des jährlichen deutschen Gasbedarfs von rund 90 Milliarden m³ abdecken würde. Meyer argumentiert hingegen, dass Niedersachsen bis 2040 klimaneutral werden will und keinen Bedarf für neue Gasprojekte sieht.

Die Sorge um das Wattenmeer ist nicht unbegründet. Die geplanten Erdgasbohrungen befinden sich nur 500 Meter entfernt von diesem wertvollen Ökosystem, das schon jetzt unter verschiedenen Bedrohungen leidet. Sollte es zur Gasförderung kommen, könnten die CO2-Emissionen die Erderwärmung weiter anheizen und massive Auswirkungen auf das maritime Ökosystem haben. Darüber hinaus werden durch die Gasförderung potenzielle Erdbebenrisiken und eine Schädigung des Meeresbodens befürchtet.

Der Schutz des Wattenmeeres

Das Wattenmeer wird international als ein einzigartiges Naturerbe geschätzt. Seit 1978 arbeiten Dänemark, Deutschland und die Niederlande zusammen, um dieses Gebiet zu schützen. Es wurde 1991 als UNESCO-Welterbe anerkannt, und der Einfluss dieser Zusammenarbeit ist deutlich sichtbar. Es gibt positive Entwicklungen wie das Wiederaufblühen von Salzwiesen und den Schutz von Wasservögeln. WWF.de hebt hervor, dass trotz dieser Erfolge neue Bedrohungen auf das Weltnaturerbe einwirken, insbesondere durch nicht nachhaltige Praktiken wie die Erdgasförderung.

Die Herausforderungen sind vielfältig: Der Anstieg des Meeresspiegels, Überfischung und jetzt die drohende Gasförderung stehen auf der Agenda der Umweltschützer. Meyer und zahlreiche Organisationen, darunter die Deutsche Umwelthilfe und verschiedene Bürgerinitiativen, kämpfen gegen die Genehmigung der neuen Gasbohrungen und haben rechtliche Schritte eingeleitet.

Zusammengefasst steht die Zukunft der Gasförderung vor Borkum auf der Kippe, und mit ihr die Gesundheit des Wattenmeeres. Die Diskussion, die derzeit in den Ämtern geführt wird, könnte weitreichende Folgen für das gesamte Ökosystem und die klimapolitischen Ziele der Bundesregierung haben. Es bleibt abzuwarten, ob die Stimmen der Umweltschützer und der lokalen Bevölkerung Gehör finden und ob es gelingt, die wertvollen Ressourcen unserer Natur zu schützen.