Wölfe und Nutztiere: Niedersachsen kämpft gegen die Riss-Welle!
Im Landkreis Uelzen wurden 29 Nutztiere durch Wölfe gerissen, darunter erstmals ein Pony. Aktuelle Wolfszahlen und Schutzmaßnahmen.

Wölfe und Nutztiere: Niedersachsen kämpft gegen die Riss-Welle!
Im Landkreis Gifhorn sorgte ein bestätigter Wolfsangriff im dritten Quartal 2025 für Aufregung. Es wurde ein Riss durch einen Wolf dokumentiert, während ein weiterer Vorfall auf einen anderen Verursacher zurückzuführen ist. Solche Ereignisse werfen immer wieder Fragen auf und zeigen, wie direkt die Natur in das Leben der Menschen eingreift. Laut az-online gab es im Landkreis Uelzen hingegen eine auffällige Häufung von Wolfsrissen: Hier wurden sage und schreibe 29 Nutztiere bei 15 Riss-Ereignissen getötet – eine besorgniserregende Bilanz, die auch das erste Mal ein Pony betrifft.
Ein beunruhigender Vorfall ereignete sich in der Nacht auf den 29. September, als ein Island-Pony im Kreis Uelzen dem Raubtier zum Opfer fiel. Im Landkreis Cuxhaven waren ebenfalls hohe Zahlen zu verzeichnen: 22 Riss-Ereignisse, wobei in 21 Fällen der Wolf als Verursacher nachgewiesen wurde. In Niedersachsen insgesamt wurden bis zum 30. September 2025 bereits 59 Wolfsrudel, 3 Wolfspaare und 2 residenten Einzelwölfe dokumentiert. Im Vergleich zum vorherigen Quartal ist ein weiteres Wolfsrudel hinzukommen.
Nutztierschäden und deren Dokumentation
Doch was steckt hinter diesen Rissen? Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 100 Übergriffe auf Nutztiere gemeldet. Dabei wurden 200 Tiere getötet, 101 verletzt und 5 als verschollen gemeldet. In 78 Fällen konnte der Wolf als Verursacher bestätigt werden. Besonders häufig betroffen sind dabei Schafe, gefolgt von Rindern und Pferden. Umso wichtiger ist die Rolle der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK), die seit dem 1. Februar 2022 für die Dokumentation und Bearbeitung von Nutztierschäden zuständig ist. Tierhalter sollten bei Verdacht auf einen Wolfbiss schnell handeln und die LWK unter der Telefonnummer (0511) 36651500 benachrichtigen, um die Schäden professionell begutachten zu lassen.
Um einen besseren Überblick über die Schadensfälle zu erhalten, hält die LWK auch Karten und Tabellen bereit, die alle relevanten Informationen enthalten. Diese sind über den Umweltkartenviewer zugänglich. Hier können Nutzer nicht nur Schadensfälle von Jahren einsehen, sondern auch spezifische Informationen über die betroffenen Tiere und Riss-Ereignisse abrufen.
Vorbeugen ist besser als heilen
Um zukünftige Risse zu verhindern, ist es ratsam, Herdenschutzmaßnahmen zu ergreifen. Das Land Niedersachsen kommt dabei den Tierhaltern entgegen und erstattet bis zu 100 % der Materialkosten. Die Notwendigkeit dieser Maßnahmen wird nicht zuletzt durch die Zunahme an Wolfsrissen deutlich. In der aktuellen Situation ist es für die Tierhalter unerlässlich, sich gut zu wappnen und vorbeugend zu handeln.
Insgesamt zeigt sich, dass die Herausforderung, die durch die Rückkehr des Wolfes entsteht, auch in Niedersachsen immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Betroffenen müssen sich nicht nur mit den verheerenden Folgen der Angriffe auseinandersetzen, sondern auch mit den weitreichenden Maßnahmen zur Prävention und dem Umgang mit den Tieren. Ein Blick auf die Entwicklungen in den benachbarten Landkreisen und das Handeln der LWK werden auch in Zukunft entscheidend sein. Schließlich ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Naturschutzbehörden und der Öffentlichkeit gefragt, um eine Balance zwischen Wildtieren und landwirtschaftlicher Nutzung zu finden.