Prozess gegen Klette: Mordvorwurf gefallen, bleibt sie im Gefängnis?

Prozess gegen RAF-Terroristin Daniela Klette: Mordvorwurf vom Landgericht Verden fallengelassen, weitere Anklagen erwartet.

Prozess gegen RAF-Terroristin Daniela Klette: Mordvorwurf vom Landgericht Verden fallengelassen, weitere Anklagen erwartet.
Prozess gegen RAF-Terroristin Daniela Klette: Mordvorwurf vom Landgericht Verden fallengelassen, weitere Anklagen erwartet.

Prozess gegen Klette: Mordvorwurf gefallen, bleibt sie im Gefängnis?

Im aktuellen Prozess gegen die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette hat das Landgericht Verden den schwersten Vorwurf, einen Mordversuch begangen zu haben, fallen gelassen. Das Gericht kam zu dem Schluss, dass nicht von einem vorsätzlichen Tötungsdelikt ausgegangen werden kann, sondern tendenziell von einem bedingten Tötungsvorsatz. Laut LTO bedeutet dies, dass der Schütze zwar den Tod des Geldboten in Kauf nahm, aber vom ursprünglichen Mordvorsatz zurücktrat.

Im Zentrum des Verfahrens steht der Überfall auf einen Geldtransporter in Stuhr bei Bremen, der am 6. Juni 2015 stattfand und nur vier Minuten dauerte. Klette und ihre Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub hatten den Transporter angegriffen und dabei drei Schüsse abgegeben. Glücklicherweise blieben die Geldboten dabei unverletzt, und die Täter flüchteten ohne Beute. Die Hintergründe des Abbruchs der Tat sind derzeit noch unklar. Laut Anklage haben Klette und ihre Mittäter bei insgesamt mehreren Raubüberfällen über 2,7 Millionen Euro erbeutet, was die Dimension ihrer Taten unterstreicht.

Weitere Vorwürfe und die aktuelle Lage

Die Bundesanwaltschaft erhebt gegen Klette Anklage wegen versuchten Mordes in zwei Fällen sowie wegen Mittäterschaft bei drei Sprengstoffanschlägen der RAF, die zwischen 1990 und 1993 verübt wurden. Ihre mutmaßlichen Komplizen sind nach wie vor auf der Flucht. Das ZDF berichtet, dass seit Klette im Februar 2024 in Berlin festgenommen wurde, die Ermittlungen intensiviert wurden. Sie befindet sich seitdem in Untersuchungshaft im Frauengefängnis in Vechta.

Der Prozess musste kürzlich für einen Monat unterbrochen werden, eine Fortsetzung ist für Anfang August geplant, mit weiteren Verhandlungsterminen bis Ende des Jahres. Die Verteidigung bestreitet, dass Klette und ihre Komplizen gezielt auf den Fahrer des Geldtransporters geschossen haben. Das Oberlandesgericht Celle sieht keinen dringenden Tatverdacht wegen versuchten Mordes, was eine juristische Diskussion über die Einschätzung der Schüsse in Stuhr anheizt.

Es bleibt abzuwarten, wie sich der Prozess entwickeln wird und welche weiteren Anklagen möglicherweise gegen Klette erhoben werden. Die brisante Vorgeschichte und die spektakulären Faktoren dieses Falls halten die Öffentlichkeit in Atem und lassen viele Fragen offen, die bis zur Klärung der Vorwürfe weiterhin im Raum stehen.