Theatergeschichte in Verden: Von den Anfängen bis zur Gegenwart!

Theatergeschichte in Verden: Von den Anfängen bis zur Gegenwart!
Die Theatergeschichte in Verden wird ab dem 18. Juni 2025 in einem neuen Licht erstrahlen. An diesem Tag wird im Ratssaal das Themenheft „Theater in Verden über Rollen, Ränke und Randfiguren“ vorgestellt. Dieses 40-seitige Werk bietet eine umfassende Dokumentation der lokalen Theatergeschichte, die bis ins Jahr 1487 zurückreicht. Einblicke in alte Fotos und Zeitzeugenberichte machen die Entwicklung des Theaters in Verden lebendig. Der Eintritt zur Veranstaltung, die um 19 Uhr beginnt, ist frei. [Kreiszeitung] berichtet, dass das Projekt vom Dokumentationszentrum [doz20-verden.de] initiiert wurde, insbesondere durch die kreative Idee von Jago Kusche.
In der Zeit von 1945 bis 1975 war das Hotel „Deutsches Haus“ der Ort, an dem viel Theaterleben stattfand. Heute ist dort die Redaktionsräume der Verdener Aller-Zeitung untergebracht. Heiko Sewekow, der die Dokumentation verantwortete, recherchierte rund drei Jahre lang in verschiedenen Bibliotheken und Archiven, um die Facetten des Theaters von den frühen Passionsspielen bis hin zu den Aufführungen des Landestheaters Niedersachsen-Mitte festzuhalten.
Die ersten Schritte der Bühnenkunst
Die ersten Theateraufführungen in Verden waren beeindruckende Passionsspiele, die einen besonderen Platz in der Kulturgeschichte der Stadt einnehmen. Außerdem gastierten im 17. und 18. Jahrhundert zahlreiche Wanderbühnen. Ab 1848 sorgten Aufführungen auf Exerzierplätzen und in Gesellschaftshäusern für Aufsehen – und ab 1856 wurde das Sommer- und Wintertheater Tivoli zur Anlaufstelle für Theaterliebhaber.
Ein weiterer wichtiger Ort für die Theateraufführungen war Bruers Odeon im Hotel Stadt Bremen, das 1869 seine Pforten öffnete. Diese vielfältige Kulturlandschaft wurde während des Nationalsozialismus jedoch stark beeinflusst und instrumentalisiert. [Theater-Info] hebt hervor, wie das Regime versuchte, das Theater für die eigene Ideologie zu nutzen und Kunstschaffende in den Dienst einer völkischen Weltanschauung zu stellen.
Der Einfluss des Theaters
Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand aus der „Notgemeinschaft Verdener Bühnenkünstler“ das Landestheater Niedersachsen-Mitte, das von 1949 bis 1975 eine prägende Rolle im kulturellen Leben Verdens spielte. Besonders Intendant Conrad Dahlke, der von 1957 bis 1963 diese Position innehatte, wollte „gutes Theater zu volkstümlichen Preisen anbieten“. Sein Nachfolger Hans W. Loges betrachtete das Theater als „Plattform gesellschaftlichen Lebens“, was dem künstlerischen Austausch in der Region zugutekam. Die letzte Vorstellung der Landesbühne fand am 26. Juni 1975 statt, und seitdem hat sich die Theaterlandschaft in Verden weiterentwickelt.
Das neue Themenheft ist für alle Interessierten für sechs Euro in der Buchhandlung Mahnke, im Dokumentationszentrum und bei den Domfestspielen erhältlich. Die Aufarbeitung der Theatergeschichte spiegelt nicht nur die künstlerischen Strömungen wider, sondern stellt auch eine wichtige Auseinandersetzung mit der Geschichte Verdens dar. [doz20-verden.de] setzt sich dabei insbesondere mit den dunklen Kapiteln der Vergangenheit auseinander und möchte mit ihren Projekten dem Vergessen entgegenwirken.
Das kommende Ereignis wird eine hervorragende Gelegenheit sein, in die lebendige Geschichte des Verdener Theaters einzutauchen und die Verbindungen zwischen Kunst und Gesellschaft besser zu verstehen. Seien Sie dabei, wenn Verden seine kulturelle Vergangenheit feiert!