Verdens Richter Stronczyk geht nach 23 Jahren: Ein Abschied voller Emotionen

Volker Stronczyk, langjähriger Richter am Landgericht Verden, wurde nach 23 Jahren verabschiedet. Der Artikel beleuchtet seinen Werdegang und aktuelle Gerichtsfälle.

Volker Stronczyk, langjähriger Richter am Landgericht Verden, wurde nach 23 Jahren verabschiedet. Der Artikel beleuchtet seinen Werdegang und aktuelle Gerichtsfälle.
Volker Stronczyk, langjähriger Richter am Landgericht Verden, wurde nach 23 Jahren verabschiedet. Der Artikel beleuchtet seinen Werdegang und aktuelle Gerichtsfälle.

Verdens Richter Stronczyk geht nach 23 Jahren: Ein Abschied voller Emotionen

Am Freitag, dem 20. Juni 2025, wurde Volker Stronczyk im Schwurgerichtssaal des Verdener Landgerichts feierlich verabschiedet. Der 66-jährige Richter hat nach 23 Jahren im Dienst seine Richterrobe abgelegt. In seiner Zeit als Vorsitzender Richter hat Stronczyk zahlreiche Verhandlungen, insbesondere in fesselnden Fällen von Mord und Totschlag, geleitet. Wie der Weser-Kurier berichtet, übernahm er im März 2003 den Vorsitz der 1. Großen Strafkammer und wurde im August 2008 Vorsitzender des Schwurgerichts.

Stronczyk pendelte zwischen seinem Wohnort Osterholz-Scharmbeck und der Stadt Verden, wo er durch seine fundierte juristische Arbeit und seine empathische Art viele Herzen gewann. Besonders die Auseinandersetzungen mit Tötungsdelikten zum Nachteil von Kindern machten ihm stark zu schaffen. Seine persönliche Geschichte zeigt, dass er auch von Herausforderungen geprägt wurde: Nach einem schwierigen schulischen Werdegang schloss er sein Abitur 1980 ab und studierte zunächst Chemie und Biologie, bevor er zu den Rechtswissenschaften wechselte.

Richter und Mensch

Als Richter war Stronczyk stets darauf bedacht, Gerechtigkeit und Verantwortung zu leben. Er hat nie bereut, diesen Weg eingeschlagen zu haben. Als jemand, der auch politisch aktiv war – unter anderem als Kreisvorsitzender der SPD – wird er in der Region sicherlich vermisst werden. In Zukunft plant er, sich als ehrenamtlicher Seelsorger ausbilden zu lassen und seine Zeit in der Natur zu verbringen. Seine Reisepläne beinhalten Aufenthalte auf Helgoland, in Frankreich, sowie über den Winter in Australien und Neuseeland. Zudem wird er seinen 17. Marathon in Bordeaux laufen und am Köhlbrandbrücken-Lauf in Hamburg teilnehmen.

In einer Zeit, in der die Gesellschaft mit einer Vielzahl von Tötungsdelikten konfrontiert ist, ist der Prozess gegen Florian G. besonders pikant. Seit dem 21. August 2024 muss sich dieser mutmaßliche Mörder am Landgericht Verden wegen mehrfachen Mordes verantworten. Der Fall hat in der Region für Aufsehen gesorgt, da G. beschuldigt wird, im März 2024 vier Menschen aus dem Umfeld seiner damaligen Ehefrau ermordet zu haben. Die Hintergründe sind ebenso tragisch wie komplex: Laut der Kreiszeitung war die Ehefrau von Florian G. angefeindet und hatte bereits zuvor Anzeige wegen Bedrohung erstattet, die Polizei sah jedoch keine akute Gefahr.

Der Prozess startete in der Stadthalle Verden, wo G. militärisch auftrat und entsprechend überrascht schwieg. Der angeklagte Soldat soll aus Hass auf den neuen Partner seiner Frau gehandelt haben. Dies brachte mit sich, dass er am 1. März 2024 den neuen Partner sowie dessen Mutter tötete und dabei seine Tat mit einem feigen Übergriff durch das Badezimmerfenster fortsetzte, was zu einer tragischen Kette von Ereignissen führte. Die Hinterbliebenen fordern nun umfassende Aufklärung über mögliche Versäumnisse von Polizei und Waffenbehörde.

Gesellschaftliche Bedeutung von Tötungsdelikten

Die Diskussion über Tötungsdelikte ist in der Gesellschaft immer präsent. Laut Informationen der Universität Potsdam erlangen solche Kapitalverbrechen gesellschaftliche Bedeutung durch ihre grausame Begehungsweise. Die polizeiliche Kriminalstatistik aus dem Jahr 2018 verzeichnete insgesamt 901 Mordfälle und 1.570 Totschlagsfälle, und die Aufklärungsquote liegt bei beeindruckenden 95,3 Prozent für Mord und 96,5 Prozent für Totschlag. Dies verdeutlicht den hohen Aufwand, den die Ermittlungsbehörden betreiben, um ihnen nachzuspüren und Gerechtigkeit für die Opfer herzustellen.

Der nächste Prozesstermin für Florian G. ist bereits für den 5. September 2024 angesetzt. Für die Hinterbliebenen bleibt der Schweigerecht des Angeklagten eine schwere Belastung, während die bange Frage nach der vollständigen Aufklärung des Falls im Raum steht.

In dieser bewegten Zeit sind die Geschichten von Richtern wie Volker Stronczyk und Fällen wie dem von Florian G. nicht nur rechtliche, sondern auch menschliche, gesellschaftliche Themen, die uns alle betreffen.

Weitere Informationen finden Sie im Bericht des Weser-Kuriers, in den Artikeln der Kreiszeitung sowie den rechtlichen Hintergründen von Uni Potsdam.