Vogelgrippe-Schock: Fast 150.000 Tiere im Landkreis Vechta betroffen!
Niedersachsen kämpft gegen die Vogelgrippe: Neue Ausbrüche in mehreren Landkreisen, 150.000 Tiere betroffen, Stallpflicht gefordert.

Vogelgrippe-Schock: Fast 150.000 Tiere im Landkreis Vechta betroffen!
In Niedersachsen ist die Situation rund um die Vogelgrippe derzeit alles andere als erfreulich. Am 1. November 2025 wurden gleich vier neue Ausbrüche der Geflügelpest gemeldet, darunter zwei im Landkreis Vechta. Hier stehen die Betriebe in Lutten, wo 130.000 Legehennen betroffen sind, und in Telbrake, wo mehr als 13.000 Puten auf einem Mastbetrieb gehalten werden. Die zuständigen Behörden bereiten bereits die Tötung dieser Bestände vor, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Auch im Emsland und im Landkreis Stade kam es zu Ausbrüchen, konkret in Lengerich mit etwa 18.000 Putenhähnen und in Fredenbeck mit rund 10.000 Tieren.
Das Ausmaß der Vogelgrippe in Niedersachsen ist alarmierend, wie NDR berichtet. In den vergangenen Wochen sind bereits rund 150.000 Tiere gekeult worden, was die Region bundesweit an die Spitze der Ausbrüche katapultiert hat. Seit Oktober sind bereits 17 Ausbrüche in kommerziellen Betrieben verzeichnet worden, und die Lage scheint sich weiter zu verschärfen.
Stallpflicht und wirtschaftliche Belastungen
Die Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) betont die wirtschaftlichen Belastungen für die Betriebe, die nicht auf Direktvermarktung setzen können. Angesichts der steigenden Infektionszahlen fordern viele Geflügelhalter eine landesweite Stallpflicht, damit die Tiere aus dem Freiland geholt werden können. Staudte verweist auf den Druck der Landwirte, da in den Niederlanden bereits eine Stallpflicht besteht, die die Sicherheit erhöht.
Einige Landkreise haben bereits eine Stallpflicht angeordnet, jedoch fehlt eine flächendeckende Regelung. Laut MDR benötigen Geflügelhalter eine behördliche Anordnung, um diese umzusetzen, da eine Aufstallung ohne Anordnung gegen Vermarktungsnormen verstoßen würde. Besonders in dieser kritischen Zeit ist es wichtig, dass Hühner, Enten und Gänse entsprechend den gesetzlichen Vorgaben behandelt werden. Ohne offizielle Anordnung dürfen Eier beispielsweise nicht unter dem Label „Freilandhaltung“ verkauft werden.
Die Reaktionen in der Wirtschaft
Die deutsche Geflügelwirtschaft zeigt sich vorerst optimistisch, dass es nicht zu starken Preisschwankungen bei Geflügelprodukten kommen wird. Goldnick, der Verbandspräsident, äußerte, dass kurzfristige Preisexplosionen unwahrscheinlich seien. Trotz der gegenwärtigen Herausforderungen ist der Großteil der in Deutschland verkauften Gänse importiert, wobei lediglich etwa 20 Prozent aus heimischer Produktion stammen. Die bevorstehende Schlachtsaison für Gänse beginnt traditionell vor dem Martinstag am 11. November, was für viele Betriebe einen zusätzlichen Druck erzeugt.
Aufgrund der Vielzahl an Geflügelbetrieben ist der Landkreis Cloppenburg stark betroffen, wo bereits sieben Ausbrüche verzeichnet wurden. Die Verbreitung des gefährlichen Virus erfolgt, wie Experten feststellen, häufig über verunreinigtes Schuhwerk und Gerätschaften und möglicherweise auch über Aerosole. Während das Virus für den Menschen als eher ungefährlich gilt, können sie Träger des Virus sein, was die Verbreitung weiter begünstigt.
Für viele Zoos ist die Situation ebenfalls besorgniserregend. Sie bereiten sich auf mögliche Auswirkungen vor, während die Preise für Enten- und Gänsefleisch aufgrund der massiven Keulungen steigen könnten. In dieser angespannten Lage bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um eine weitere Ausbreitung der Vogelgrippe zu verhindern.