Jobabbau in der Autoindustrie: Wo der Verbrenner noch regiert

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Groß-Gerau und die Autoindustrie im Wandel: Ein Überblick über Arbeitsplätze, Herausforderungen und Chancen bis 2030.

Groß-Gerau und die Autoindustrie im Wandel: Ein Überblick über Arbeitsplätze, Herausforderungen und Chancen bis 2030.
Groß-Gerau und die Autoindustrie im Wandel: Ein Überblick über Arbeitsplätze, Herausforderungen und Chancen bis 2030.

Jobabbau in der Autoindustrie: Wo der Verbrenner noch regiert

Die deutsche Autoindustrie ist im Umbruch. Das zeigt nicht nur die sinkende Zahl an produzierten Fahrzeugen, sondern auch die Folgen für die Beschäftigten in der Branche. Laut n-tv macht die Autoindustrie über 4,5% der Bruttowertschöpfung aus. Im Moment sind etwa 3,2 Millionen Menschen direkt oder indirekt in diesem Wirtschaftszweig tätig, wobei 1,2 Millionen in der Produktion beschäftigt sind. Diese Zahlen zeigen, wie wichtig die Branche für die deutsche Wirtschaft ist.

Doch die Herausforderungen sind groß. Die Nachfrage nach neuen Autos, vor allem denen mit Verbrennermotor, geht international zurück. Die Produktion ist von 5,6 Millionen Fahrzeugen im Jahr 2014 auf weniger als 4,1 Millionen im Jahr 2024 gesunken. Diese Entwicklungen machen deutlich, dass sich die Autoindustrie anpassen muss, um relevant zu bleiben. Schätzungen zufolge könnten bis 2030 netto rund 90.000 Arbeitsplätze verloren gehen.

Regionale Beschäftigung in der Autoindustrie

Besonders in bestimmten Regionen Deutschlands ist die Autoproduktion von großer Bedeutung. 116 Regionen haben einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Beschäftigten in der Autoindustrie. Allein in Bayern und Baden-Württemberg sind etwa 858.800 Menschen in diesem Bereich tätig, was fast 73% aller Beschäftigten ausmacht. Die größten Beschäftigungsanteile finden sich in Städten wie Wolfsburg, Ingolstadt und Dingolfing-Landau.

Ein genauer Blick auf die Zahlen zeigt, dass im Saarland 18.834 Jobs an der Produktion von Diesel- und Benzinmotoren hängen, in Baden-Württemberg sind es 55.418 und in Bayern sogar 46.913. Diese Regionen haben stark von der Produktion profitiert, stehen jedoch auch vor großen Herausforderungen durch den Umstieg auf E-Mobilität. Diese neuen Anforderungen könnten kleinere Betriebe vor massive Hürden stellen, während große Standorte weiterhin bedeutsam bleiben.

Die Zukunft: E-Mobilität und neue Arbeitsplätze

Die E-Mobilität bringt jedoch auch Chancen mit sich. Rund 182.000 Beschäftigte sind bereits in sogenannten „Chancenfeldern“ der Automobilbranche tätig – eine Steigerung von 46% im Vergleich zu 2021. Der Anteil der Beschäftigten, die an der Elektrifizierung des Antriebsstrangs arbeiten, hat sich von 5,4% im Jahr 2021 auf 9,2% im Jahr 2025 erhöht. Besonders in Brandenburg hat das Tesla-Werk in Grünheide das höchste Beschäftigungswachstum im Kfz-Sektor erzielt.

Der Anpassungsdruck auf die Autoindustrie steigt, um im wettbewerbsintensiven Markt der E-Mobilität bestehen zu können. 68% der neuen Jobs in diesem Bereich verteilen sich auf die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen. Hier ist ein gutes Händchen gefragt, damit die Branche die Herausforderungen der Zukunft meistern kann. Die Veränderungen stellen die Industrie vor einen schwierigen, aber auch spannenden Wandel, der sowohl Risiken als auch neue Möglichkeiten birgt.

In der Übergangsphase zu einer nachhaltigeren Mobilität bleiben die fortschrittlichen Technologien und Innovationen der Schlüssel. Der Druck ist hoch, wie auch die Verantwortung, die nicht nur den großen Herstellern, sondern auch kleinen Betrieben obliegt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Landschaft der Autoindustrie in Deutschland in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird.