Wesermarsch im Fokus: Zukunft der Seehäfen und Flussvertiefungen diskutiert!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

Am 7. Oktober 2025 lädt das Aktionsbündnis zu einem Vortrag über Hafenpolitik und Flussvertiefungen in der Jahnhalle ein.

Am 7. Oktober 2025 lädt das Aktionsbündnis zu einem Vortrag über Hafenpolitik und Flussvertiefungen in der Jahnhalle ein.
Am 7. Oktober 2025 lädt das Aktionsbündnis zu einem Vortrag über Hafenpolitik und Flussvertiefungen in der Jahnhalle ein.

Wesermarsch im Fokus: Zukunft der Seehäfen und Flussvertiefungen diskutiert!

Im Herzen der Wesermarsch formiert sich Widerstand gegen die umstrittene Weservertiefung. Am Dienstag, den 7. Oktober, um 19 Uhr lädt das Aktionsbündnis gegen die Weservertiefung gemeinsam mit dem BUND Wesermarsch zu einem informationsreichen Vortragsabend ein. Veranstaltungsort ist die Jahnhalle in der Jahnstraße 20. Unter dem Titel „Große Seehäfen – wohin? Hafenpolitik, Hafenkooperation und Flussvertiefungen“ erwarten die Gäste spannende Impulse von zwei namhaften Referenten: Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg, und Martin Rode, Geschäftsführer des BUND Bremen.

In ihren Vorträgen werden Siegert und Rode nicht nur die Zukunft der Seehäfen zur Sprache bringen, sondern auch Alternativen zur Vertiefung der Weser sowie die Ergebnisse neuer Studien zu den ökonomischen und ökologischen Folgen von Flussvertiefungen erörtern. Dabei wird auch der aktuelle Stand der Weservertiefung und die möglichen Auswirkungen auf die Unterweser thematisiert. Im Anschluss haben die Anwesenden die Möglichkeit, ihre Fragen zu stellen und in eine Diskussion einzutreten.

Hafenpolitik auf der Diskussionstagesordnung

Die Hintergründe dieser Veranstaltung sind äußerst brisant. Laut einer Studie, die vom Centrum für Europäische Politik beauftragt wurde, sind die Flussvertiefungen an Elbe und Weser volkswirtschaftlich nicht gerechtfertigt, da der Nutzen die enormen Kosten nicht deckt. Dieses Ergebnis wird von den Umweltverbänden WWF, NABU und BUND unterstützt, die eine grundlegende Neuausrichtung der nationalen Hafenpolitik fordern. Sie argumentieren, dass die hohen jährlichen Unterhaltungskosten und die daraus resultierenden ökologischen Schäden nicht länger tragbar sind. Insbesondere die Verantwortung des Bundes in der Hafenentwicklung steht dabei zur Diskussion.

Die Studie zeigt klar auf: Die deutschen Häfen müssen ihren Kurs überdenken. Statt sich verstärkt auf die unsichtbaren Risiken durch Fahrrinnenvertiefungen zu konzentrieren, sollten sie Kooperationen zwischen den Nordseehäfen eingehen, um Wertschöpfungspotenziale bei minimalem Umwelteinfluss zu maximieren. Insbesondere die früheren Ausbau- und Unterhaltungsmaßnahmen haben bereits erhebliche Schäden in den Naturschutzgebieten an den Flussmündungen der Elbe und der Weser hinterlassen. Die Bestände vieler Fischarten sind in den letzten 25 Jahren dramatisch zurückgegangen.

Nachhaltigkeit als Zukunftsstrategie

Die Herausforderungen für die Hafenstandorte sind groß. Die Vorausprognosen für den Containerumschlag in deutschen Häfen stehen unter Druck. Eine neue “Twin Transition” aus Dekarbonisierung und Digitalisierung soll neue Wertschöpfungspotenziale erschließen. Dabei wird gefordert, dass öffentliche Gelder, die einst für Flussvertiefungen gedacht waren, in nachhaltige Projekte investiert werden, die die Hafenstandorte langfristig sichern.

Die Forderungen der Umweltverbände sind eindeutig: Der Verzicht auf überflüssige Flussvertiefungen, eine enge Abstimmung zwischen Bund und Ländern beim Flächenbedarf für die energetische Transformation und die Überprüfung des volkswirtschaftlichen Nutzens von Flussvertiefungen sind essenziell. Die schockierenden Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass eine auf Wachstum ausgerichtete Hafenpolitik nicht mehr zeitgemäß ist. Das Augenmerk sollte stattdessen auf einer zukunftsfähigen, umweltschonenden Transformation liegen.

Die bevorstehende Diskussionsrunde in der Wesermarsch bietet die Gelegenheit, wichtige Impulse und Handlungsansätze zu sammeln. Wer an diesem wichtigen Thema interessiert ist, sollte sich den Termin vormerken und aktiv werden. Ein konstruktiver Austausch kann entscheidend dafür sein, die Weichen für eine nachhaltige Hafenpolitik zu stellen.