Kollision in Wilhelmshaven: Seeschleuse droht Abriss nach schwerem Schaden!

Kollision in Wilhelmshaven: Seeschleuse droht Abriss nach schwerem Schaden!
In Wilhelmshaven kam es am 18. Juni 2025 zu einem unerfreulichen Vorfall, als der Einsatzgruppenversorger „Berlin“ beim Anlegen, den Vorbau der Seeschleuse rammte. Laut NDR wurde insbesondere das Steuerhaus zwischen den Schleusenkammern schwer beschädigt, sodass der entstandene Schaden als Totalschaden zu bewerten ist. Dies könnte möglicherweise den Abriss des gesamten Steuerhauses nach sich ziehen, da die zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsbehörden nun die Situation genau prüfen.
Die Kollision führte zur sofortigen Stilllegung der Schleuse, die für einen Tag nicht in Betrieb sein konnte. Taucher sorgten für zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen und suchten den Grund ab, doch glücklicherweise wurden keine weiteren Schäden an der Schleuse festgestellt, die inzwischen wieder betriebsbereit ist. Der Einsatzgruppenversorger selbst scheint mit einer kleinen Beule davonzukommen, leidet aber dennoch unter den Folgen der ungeplanten Manöver.
Ein langer Weg zur Einsatzbereitschaft
Kaum zu fassen, aber der „Berlin“ war erst vor kurzem von einer anderthalbjährigen Instandsetzungsphase in einer Werft in Kiel zurückgekehrt, und das nicht ohne Schwierigkeiten. Laut NWZonline hatte das Schiff aufgrund technischer Probleme, darunter biologischer Befall im Kühlwassersystem, die Reise nicht eigenständig antreten können und musste von zwei Schleppern nach Wilhelmshaven gezogen werden. Besondere Merkmale der derzeitigen Situation an Bord sind unter anderem Baustellen-Toiletten und eine nicht funktionierende Vacuum-WC-Anlage. Auch die Frischwasseranlage und die Kombüse waren nicht einsatzbereit.
Die Marine hat nun ihre Hände voll zu tun, um die Restarbeiten zügig abzuschließen, während man gleichzeitig Schwierigkeiten aufgrund verdeckter Schäden und Materialengpässen hat. Die nächste Werftprobefahrt ist für November angesetzt, doch ob dieser Termin wirklich gehalten werden kann, bleibt abzuwarten.
Die Rolle der Marine im 21. Jahrhundert
In einem größeren Kontext betrachtet, wird die Bedeutung der Marine für Deutschland immer präsenter. Marineinspekteur Axel Schimpf hat das 21. Jahrhundert als das maritime Jahrhundert erklärt und die „Zielvorstellung Marine 2025+“ formuliert, um die langfristigen strategischen Überlegungen zu schärfen. Laut Wissenschaft und Frieden ist es zentral, die Sicherheitsinteressen Deutschlands auf See zu wahren, insbesondere angesichts wachsender Konfliktpotenziale und der Notwendigkeit, die Energieinfrastruktur und den ungehinderten Welthandel zu sichern.
Die Marine plant zudem, multinational zu operieren und auch Landkriege von See aus zu unterstützen. In diesem Zusammenhang ist eine gut ausgestattete Flotte unerlässlich. Aktuell sind im Einsatz die „Frankfurt am Main“ im Indo-Pazifik und die „Bonn“ zur Instandsetzung in Kiel, während die „Berlin“ immer noch im Rückstand ist. Es mangelt an qualifiziertem Personal und Werftbetrieben, was die Instandsetzung weiter kompliziert. Bis in die 2030er Jahre sollen neue Instandhaltungsmöglichkeiten im Marinearsenal Wilhelmshaven entstehen, um diese Probleme in Zukunft ein Stück weit zu beheben.
Die neuesten Entwicklungen bei der Marine zeigen, dass es nie stillsteht – sowohl auf dem Wasser als auch in den Hallen der Werften. Jetzt bleibt abzuwarten, welche Lösungen gefunden werden, um die „Berlin“ schnellstmöglich wieder einsatzfähig zu machen.