VW unter Druck: Droht Kurzarbeit wegen Chip-Mangel und Produktionsstopp?
Volkswagen steht vor Produktionseinschränkungen in Wolfsburg wegen Halbleiterengpässen, Kurzarbeit droht Tausenden Mitarbeitern.

VW unter Druck: Droht Kurzarbeit wegen Chip-Mangel und Produktionsstopp?
Volkswagen steht aktuell unter einem erheblichen Druck, der durch anhaltende Lieferprobleme bei Halbleitern sowie Markt Rückgänge in wichtigen Regionen wie China und den USA verursacht wird. Wie Merkur berichtet, konnten die Produktion und die Fertigung an allen deutschen Standorten bis zum 26. Oktober aufrechterhalten werden, was im Kontext der bevorstehenden Herausforderungen ein kleiner Lichtblick ist.
Dennoch scheinen die Probleme gewaltig zu sein. Insbesondere die Produktion des beliebten Golf-Modells in Wolfsburg könnte ab dem 25. Oktober ausgesetzt werden, was für viele Angestellte verheerende Folgen haben könnte. Ein Produktionsstillstand bei den Modellen Golf und Tiguan wird nicht ausgeschlossen. Ein VW-Sprecher unterstreicht, dass man die Mitarbeiter bereits über mögliche kurzfristige Ausfälle informiert hat, aber die Fertigung selbst sei derzeit nicht beeinträchtigt.
Unsicherheiten und mögliche Kurzarbeit
Die Gespräche über Kurzarbeit für mehrere Tausend Mitarbeiter sind schon im Gange – und das könnte sehr schnell auf Zehntausende ausgeweitet werden. Dies ist ein Gedankenspiel, das nicht nur die Belegschaft, sondern auch die Bundesregierung in Alarmbereitschaft versetzt hat. Die Verhandlungen über politische Lösungen zur Unterstützung der Autobranche sind bereits im Gange, wie Tagesschau berichtet.
Eine besorgniserregende Grundlage hierfür ist der niederländische Chiphersteller Nexperia, der trotz massiver Probleme in der Lieferkette nicht direkt von Volkswagen beliefern wird. Gleichwohl nutzen viele Zulieferer Nexperia-Bauteile in ihren Komponenten, was ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis schafft. Die Schwierigkeiten resultieren in einem Kontext, der von politischen Spannungen zwischen den USA und China geprägt ist und zu Exportbeschränkungen führt.
Die Bundesregierung ist besorgt über die Lieferschwierigkeiten, die durch die Übernahme von Nexperia durch die niederländische Regierung noch verschärft wurden. Diese Maßnahmen sollen Technologietransfers an die chinesische Muttergesellschaft einschränken, was direkt die gesamte Branche in Mitleidenschaft zieht, wie Tagesspiegel erhebt.
Künftige Entwicklungen abwarten
Es bleibt abzuwarten, wie Volkswagen und die Branche insgesamt auf die ausbleibenden Lieferungen reagieren werden. Mit einem Marktanteil von 40 Prozent im Bereich einfacher Halbleiter ist Nexperia zwar wichtig, aber die Produktionsgestaltung muss wohl flexibel bleiben, um auszugleichen. Derzeit hat Volkswagen noch genügend Material für die kurzfristige Fertigung, doch der Druck könnte schnell wachsen, falls die Situation nicht verfügbar wird.
Alle Augen richten sich auf kommende Entwicklungen. Während einige potenzielle Arbeitsplatzverluste absehbar sind, gilt es vor allem, die Auswirkung auf die gesamte Kette der Automobilindustrie im Auge zu behalten. Ein guter Austausch zwischen Industrievertretern und der Politik könnte entscheidend sein, um diese Krise zu bewältigen.