Wolfsburgs Fachwerkhaus: Bürger fordern Rettung vor dem Abriss!
Wolfsburg diskutiert den Erhalt eines 160 Jahre alten Fachwerkhauses. Anwohner sind über den Zustand besorgt.

Wolfsburgs Fachwerkhaus: Bürger fordern Rettung vor dem Abriss!
Wolfsburg steht aktuell im Fokus der Diskussion um den Erhalt historischer Gebäude. Besonders ein über 160 Jahre altes Fachwerkhaus am Rothenfelder Markt sorgt für Unmut unter den Anwohnern. Das Gebäude, das seit 2011 leersteht, gilt als „äußerst sanierungsbedürftig“. Schadensbilder wie eine offene Haustür, verrammelte Fenster und ein verkohlter Giebel lassen die Sorgen der Anwohner wachsen. Diese formulieren ihren Unmut klar: Eine Anwohnerin bezeichnet den Zustand des Hauses schlichtweg als „furchtbar“.
Ein Blick auf die Hintergründe offenbart, dass die Stadt Wolfsburg Eigentümer des Hauses ist, jedoch keine Aussicht auf eine Sanierung sieht. Dies liegt an den umfangreichen Mängeln, die bei einer Begutachtung festgestellt wurden. Abgängige Teile, ein maroder Dachstuhl, schlechte Statik sowie feuchte Wände und ein stark befallener Holzfußboden sind nur einige der drängenden Probleme. Das Landesamt für Denkmalpflege erklärt zudem, dass das Gebäude keine Denkmaleigenschaften aufweist und lediglich einem „Umgebungsschutz“ unterliegt. Dies bedeutet, dass der Abriss nicht verhindert wird, was für viele Einwohner nicht nachvollziehbar ist.
Diskussion um den Erhalt
Die geplante Abrissmaßnahme sorgt für hitzige Debatten in der Bevölkerung. Viele Bürger fordern den Erhalt des Hauses, das nicht nur im geschichtsträchtigen Teil der Stadt steht, sondern auch eine wichtige Zeugin der Architekturgeschichte darstellt. Heimatpfleger Peter Sterz unterstützt diesen Wunsch und verweist auf positive Beispiele erfolgreicher Sanierungen wie die Alte Schmiede in Mörse. Der Druck auf die Verantwortlichen steigt, da die Anwohner klarmachen, dass sie nicht einfach hinnehmen wollen, dass das Ambiente ihres Wohnviertels durch einen Abriss beeinträchtigt wird.
Zusätzlich zu den baulichen Mängeln leiden die Anwohner auch unter weiteren Herausforderungen, wie dem zunehmenden Falschparken in der Umgebung, das die ohnehin schon angespannte Verkehrssituation zusätzlich verschärft. Sie warnen davor, dass die Gegend nicht zu einem Parkplatz verkommt, und betonen, wie wichtig eine intakte Nachbarschaft für das Wohlbefinden aller ist. Die Komplexität der Situation, die auch politische Entscheidungen betrifft, macht es schwierig, kurzfristige Lösungen zu finden.
Die beiden wichtigsten Aspekte in dieser Diskussion sind ästhetische und soziale. Die Anwohner wünschen sich ein Stück Geschichte in Form des Fachwerkhauses zurück, während die Stadtverwaltung vor der Herausforderung steht, sowohl die finanziellen als auch die baulichen Realitäten zu berücksichtigen. Ob es einen Ausweg aus diesem Dilemma gibt, bleibt vorerst ungewiss. Die Stimmen der Bürger werden jedoch nicht verstummen, solange das Schicksal des historischen Hauses auf der Kippe steht.
Wie sich das Thema weiterentwickeln wird, bleibt spannend. In der Zwischenzeit bleibt den Anwohnern zu hoffen, dass das Fachwerkhaus nicht nur eine Ruine bleibt, sondern vielleicht doch noch als wertvolles Stück Geschichte in die Stadtgeschichte eingeht.