Aachen kämpft gegen Wohnungsnot: Neue Lösungen gefordert!
Aachen kämpft mit Wohnungsnot: Betroffene berichten, Diskussionen zur Verbesserung finden am 27. September statt.

Aachen kämpft gegen Wohnungsnot: Neue Lösungen gefordert!
Die Wohnungsnot bleibt ein drängendes Problem, nicht nur in Aachen, sondern in vielen Städten Deutschlands. Die Situation ist prekär und betrifft vor allem die, die ohnehin schon am Rand der Gesellschaft stehen. Mathias, ein Mann Anfang 60, kann davon ein Lied singen. Vor drei Jahren verlor er seine Wohnung und fand sich in einer verzweifelten Lage wieder. Mit vielen Absagen, Scham und Frust hat er Nächte im Park verbracht. Glücklicherweise hat er mittlerweile eine passende Wohnung gefunden, doch die traumatischen Erfahrungen zeugen von den Herausforderungen, die viele Menschen in der aktuellen Lage durchleben müssen. Laut WDR betrifft die Wohnungsnot jedoch nicht nur die sozial Schwächeren, sondern auch Menschen mit geregeltem Einkommen.
Das Beispiel einer älteren Frau, die im dritten Stock ohne Aufzug festsitzt, ist ebenso bezeichnend wie die Geschichten von Studierenden, die lange pendeln müssen, da sie sich die Stadt nicht leisten können. Selbst Familien mit Kindern sehen sich gezwungen, auf nur 60 Quadratmetern zu leben, weil größere, bezahlbare Wohnungen rar sind.
Viele Vermieter stehen unter Druck, bedingt durch steigende Baukosten und neue Vorschriften, die es schwieriger machen, den Wohnungsmarkt aufzuhellen. Ein Lichtblick könnte die geplante kommunale Wohnungsbaugesellschaft sein, die noch in diesem Jahr starten soll.
Initiativen zur Verbesserung der Wohnsituation
Eine besonders kontroverse Maßnahme ist die seit März geltende Mietpreisbremse, die sicherstellt, dass Mieten bei Wiedervermietungen höchstens zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen dürfen. Allerdings bleibt ungewiss, ob diese Regelung die gewünschte Wirkung zeigt. Die neue Baustelle „Blue Gate“ am Aachener Hauptbahnhof bringt zwar Hoffnung, denn hier sollen bis 2024 Wohnungen für Studierende, ein Supermarkt und ein Fitnessstudio entstehen. Doch dies allein reicht nicht aus, um die drohende Wohnungsnot zu beheben.
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Wohnsituation zu verbessern, vor allem in Ballungsräumen, wo die Hürden für Wohnungssuchende besonders hoch sind. Ein Anstieg der Mieten und Baukosten setzt viele unter Druck. Die geplanten Maßnahmen zur Einführung eines „Bau-Turbo“ zur schnelleren Genehmigung neuer Wohnungen scheinen langfristig notwendig zu sein, denn laut Tagesschau wurden im ersten Halbjahr 2025 rund 110.000 neue Wohnungen genehmigt – ein Anstieg von 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Ein schmerzhafter Wohnungsmangel
Aktuelle Studien zeigen einen alarmierenden Mangel an Wohnraum. Laut einer Untersuchung im Auftrag des Verbändebündnisses „Soziales Wohnen“ fehlt es bundesweit an rund 550.000 Wohnungen. Dieser Anstieg des Wohnraumbedarfs ist unter anderem auf hohe Zuwanderungszahlen zurückzuführen, während die Neubautätigkeit hinter den Erwartungen zurückbleibt. Wie die Bundeszentrale für politische Bildung berichtet, lebten 2023 rund 52 Prozent der Menschen in Deutschland zur Miete. In Großstädten steigen die Mieten dramatisch; zwischen 2010 und 2022 stiegen die durchschnittlichen Wiedervermietungsmieten um fast 70 Prozent. Dabei werden in Städten wie Köln Quadratmeterpreise von durchschnittlich 13,44 Euro fällig.
Das Problem ist komplexer, als es auf den ersten Blick scheint: Es gibt genug Wohnraum in Deutschland, der ist jedoch schlecht verteilt. Wohngemeinnützigkeit und finanzielle Unterstützung für den sozialen Wohnungsbau sind dringend nötig. Die Idee der neuen Wohngemeinnützigkeit, die 2024 eingeführt werden soll, könnte hier ein kleiner Schritt in die richtige Richtung sein.
In der kommenden Diskussion am Burtscheider Markt am 27. September mit Fachleuten und Betroffenen wird es darum gehen, wie der Wohnungsbau und die Mietpreisbremse effektiv weiterentwickelt werden können. Der Eintritt ist frei, und die Veranstaltung wird live auf WDR 5 übertragen.