25 Jahre Tafel Bochum: Ein Fest gegen Armut und Lebensmittelverschwendung!

25 Jahre Tafel Bochum: Ein Fest gegen Armut und Lebensmittelverschwendung!
Die Tafel Bochum und Wattenscheid feiert ein beeindruckendes Jubiläum: Seit 25 Jahren setzen sich die ehrenamtlichen Helfer:innen für die Linderung von Armut und die Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung ein. Gegründet im Jahr 2000, hat sich die ursprüngliche, kleine Initiative mittlerweile zu einer der größten Tafeln in Deutschland entwickelt. Der Weg begann mit wenigen Autos und engagierten Helfenden, doch heute sind moderne Logistiksysteme, mehrere Fahrzeuge sowie ein großes Warenlager Teil des täglichen Betriebs. Mehr als 15 fest angestellte Mitarbeitende und viele Ehrenamtliche unterstützen die Kernaufgaben, die unter anderem die wöchentliche Lebensmittelausgabe an registrierte Bedürftige und die Belieferung gehbehinderter Menschen umfassen.
Am 12. Juli wird mit einem großen Fest von 16 bis 22 Uhr auf dem Gelände der Tafel im Waldecker Weg gefeiert. Auf die Besucher:innen warten viele Programmpunkte mit regionalen und internationalen Künstler:innen. Für die Anreise wird empfohlen, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen oder die Parkplätze am Sportzentrum an der Berliner Straße zu verwenden. Angesichts der steigenden Nachfrage, die besonders durch Inflation und gesellschaftliche Krisen bedingt ist, bleibt die Tafel Bochum zwar weiterhin auf Spenden angewiesen, kann ihre Angebote jedoch stabil aufrechterhalten.
Lebensmittelrettung im Fokus
Die Tafeln in Deutschland, zu denen auch die Bochumer Initiative gehört, spielen eine entscheidende Rolle in der Lebensmittelrettung. Jährlich werden etwa 265.000 Tonnen Lebensmittel vor der Vernichtung bewahrt. Insgesamt landen in Deutschland zwischen 11 und 18 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, was nicht nur einen Verlust an wertvollem Essen, sondern auch an Wasser und Energie zur Folge hat. Hierbei sind Missverständnisse über das Mindesthaltbarkeitsdatum und falsche Lagerung häufige Ursachen für die Verschwendung.
Die Tafel bezieht ihre Waren von regionalen Einzelhändlern, darunter Supermärkte, Bäckereien und Restaurants. Diese stellen oft mehr Lebensmittel zur Verfügung, als sie selbst verkaufen können – ein Umstand, den die Tafeln nutzen, um bedürftigen Menschen zu helfen. Es ist jedoch bekannt, dass die Menge an Lebensmittelspenden in den letzten Jahren zurückgegangen ist, was die ehrenamtlichen Helfer:innen vor neue Herausforderungen stellt.
Gestiegenes Bedürfnis
Aktuell zeigt sich ein besorgniserregender Trend. Die Zahl der Menschen, die regelmäßig die Tafeln nutzen, ist in den letzten fünf Jahren um 500.000 gestiegen. Gründe für diesen Anstieg sind unter anderem die Corona-Pandemie, die Inflation sowie der Ukrainekrieg. Dabei müssen viele Bedürftige nachweisen, dass sie wirklich auf die Hilfe der Tafeln angewiesen sind, um einen Tafel-Ausweis zu erhalten. Ein Drittel der Tafeln hat die Ausgabe neuer Ausweise aufgrund der hohen Nachfrage sogar ausgesetzt.
Mit der Feststellung, dass viele Menschen, darunter Senioren, Alleinerziehende, kinderreiche Familien und zunehmend geflüchtete Ukrainer, die Angebote der Tafeln in Anspruch nehmen, wird klar, dass der soziale Druck wächst. Der Ehrenamtliche Einsatz ist in diesem Zusammenhang von unschätzbarem Wert. 60.000 Helfer:innen setzen sich flächendeckend dafür ein, dass Lebensmittel und Hygieneartikel an die Bedürftigen verteilt werden. Ein starkes Netzwerk, das zeigt, wie wichtig manuelle Solidarität in Krisenzeiten ist.
Die Tafel Bochum und Wattenscheid zeigt mit ihrem Jubiläum, wie wichtig die Arbeit der Tafeln in Deutschland bleibt. Trotz der Herausforderungen blickt die Initiative optimistisch in die Zukunft und feiert nicht nur ihr eigenes Bestehen, sondern auch die große Gemeinschaft, die dahintersteckt. Für die Spannungen in der Nahrungsmittelversorgung ist Hilfsbereitschaft und Engagement nötig – und das ist genau das, was die Tafel ihr ganzes Bestehen über verkörpert.