Bochum in der Krise: Thyssenkrupp schließt Werk und kürzt 11.000 Jobs!

Thyssenkrupp schließt sein Werk in Bochum bis 2028. 11.000 Jobs betroffen, Sanierungstarifvertrag festgelegt.

Thyssenkrupp schließt sein Werk in Bochum bis 2028. 11.000 Jobs betroffen, Sanierungstarifvertrag festgelegt.
Thyssenkrupp schließt sein Werk in Bochum bis 2028. 11.000 Jobs betroffen, Sanierungstarifvertrag festgelegt.

Bochum in der Krise: Thyssenkrupp schließt Werk und kürzt 11.000 Jobs!

Die Schließung des Thyssenkrupp-Werks in Bochum ist jetzt beschlossene Sache. In einer entscheidenden Einigung haben Thyssenkrupp und die IG Metall am 12. Juli einen Sanierungstarifvertrag unterzeichnet, der tiefgreifende Auswirkungen auf die Belegschaft und die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens hat. Der Vertrag sieht einen sozialverträglichen Stellenabbau von bis zu 11.000 Arbeitsplätzen vor, wobei betriebsbedingte Kündigungen bis 2030 ausgeschlossen sind. Dennoch wird die Produktion am Werk BNO in Bochum schrittweise bis zum 30. September 2028 eingestellt, was etwa 550 Mitarbeiter betrifft, wie Radio Bochum berichtet.

Die Schließung ist Teil einer umfassenden Restrukturierung, die als eine der tiefgreifendsten Veränderungsphasen in der Geschichte des Unternehmens gilt. Thyssenkrupp verfolgt einen harten Sparkurs für seine Stahlsparte und wird auch Lohnzugeständnisse von der Belegschaft einfordern. Diese Einschnitte beinhalten auch Anpassungen bei Arbeitszeiten und Sonderzahlungen. Die Beschäftigten haben bereits akzeptiert, dass es zu Einschnitten bei Jubiläumsprämien und anderen finanziellen Vorteilen kommen wird, um das Unternehmen auf Kurs zu halten.

Ein kritischer Wendepunkt

Die Entscheidung zur Schließung des Bochumer Werks gilt als kritischer Wendepunkt für Thyssenkrupp. Wie auf Börse Express zu lesen ist, wird das Stahlgeschäft als zentrales Sorgenkind des Konzerns betrachtet. In den letzten zwölf Monaten hat die Aktie allerdings einen bemerkenswerten Anstieg von über 190 Prozent verzeichnet, was möglicherweise auf die aktuellen Umstrukturierungsanstrengungen zurückzuführen ist. Dennoch bleibt unklar, ob die Maßnahmen ausreichen werden, um den Konzern nachhaltig zu stabilisieren oder ob weitere Werksschließungen folgen müssen.

Zusätzlich verfolgt Thyssenkrupp die Strategie eines radikalen Umbaus in eine Holdingstruktur, um alle Geschäftsbereiche zu verselbstständigen und für Dritte zu öffnen. Dies geschieht im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung, die darauf abzielt, Mehrheitsbeteiligungen an den einzelnen Geschäftsbereichen aufrechtzuerhalten. Dennoch sind viele Mitarbeiter besorgt über mögliche Entlassungen und die Unsicherheit über die Zukunft ihrer Arbeitsplätze. Die Gewerkschaften fordern unterdessen mehr Transparenz und sozialverträgliche Lösungen während des Umbaus, wie das ZDF berichtet.

Blick in die Zukunft

Die kommenden Monate werden entscheidend sein, nicht nur für die Mitarbeiter in Bochum, sondern auch für die gesamte Belegschaft von Thyssenkrupp. In dem festgelegten Sanierungsprozess sind Investitionen in zentrale Produktionsbereiche zugesichert worden, während der Erhalt des Werks in Kreuztal-Eichen gesichert ist. Mit der Altersbrücke für Beschäftigte ab Jahrgang 1966 und der Mitbestimmung bei Effizienzmaßnahmen soll ein gewisser Puffer für die Angestellten geschaffen werden.

Doch während alle Augen auf die Entwicklungen bei Thyssenkrupp gerichtet sind, bleibt die Frage, ob diese Maßnahmen die richtige Richtung einschlagen werden, um den Konzern zu retten und die Arbeitsplätze zu sichern. Bis 2030 will der Vorstandschef Miguel López 11.000 Arbeitsplätze im Stahlbereich abbauen, was den Druck auf die verbleibenden Mitarbeiter sowie die Gewerkschaften erhöhen könnte. Der Weg vorwärts wird komplex sein, und die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, wie Thyssenkrupp gestärkt aus dieser Krise hervorgehen kann.