Kita-Ängste in Bochum: Ständige Bedrohung durch Flüchtlingsunterkunft!

Kita-Ängste in Bochum: Ständige Bedrohung durch Flüchtlingsunterkunft!
Die Situation rund um die Kita an der Höntroper Straße in Bochum sorgt aktuell für Unruhe und Besorgnis bei den Eltern. Am 2. Juli 2025 um 8.00 Uhr, zur Bringzeit der Kinder, schildert die Mutter Alexandra Zöbisch ein beunruhigendes Szenario: Sie beobachtet, wie eine Frau über den Zaun zur Kita klettert und auf das Gelände läuft. Diese Frau, die offenbar berauscht war, wurde später von Erzieherinnen vom Spielgelände weggeführt. Zöbisch, die ein mulmiges Gefühl hat, sieht sich gezwungen, die Erzieher per Telefon zu warnen. “Das kann doch nicht angehen!”, sagt sie und spricht damit vielen Eltern aus der Seele, die zunehmend besorgt über die Sicherheit ihrer Kinder sind.
Die Kita befindet sich in unmittelbarer Nähe zu einer Sammelunterkunft, die hauptsächlich für Geflüchtete, aber seit Anfang des Jahres auch für obdachlose Menschen mit Suchtproblemen und psychisch Erkrankte geöffnet wurde. Eltern wie Nicola Heiland äußern ihre Wut und Verzweiflung über die wiederholten Vorfälle, die in letzter Zeit immer häufiger wurden. “Wir haben die Stadt, den Bürgermeister und die Polizei um Unterstützung gebeten, aber ohne Erfolg”, so Heiland frustriert. Die Polizei bestätigt, dass es in der Unterkunft häufige Einsätze gibt, und die Lage habe sich in den letzten Wochen weiter verschärft.
Sicherheitsvorkehrungen unzureichend
Ein weiteres drängendes Anliegen der Eltern ist die Sicherheit ihrer Kinder. Der Sicherheitsdienst, der 24 Stunden am Tag die Grundstücksgrenzen überwacht, wird mittlerweile in Frage gestellt. “Wo war der Sicherheitsdienst, als die Frau über den Zaun geklettert ist?”, fragt eine betroffene Mutter. Das Ordnungsamt hat nach dem Vorfall verstärkt Patrouillen am Kita-Zaun angeordnet, doch die Sorge bleibt groß. Auch die AWO als Träger der Einrichtung fordert mehr Sicherheitsvorkehrungen. “Wir brauchen dringend Maßnahmen, um die Sicherheit hier zu gewährleisten”, betont eine Vertreterin der AWO.
Die Stadt Bochum hat bisher kein Interesse gezeigt, direkt an den Vorfällen zu arbeiten. Ein Sprecher des Rathauses bezeichnete den Vorfall als “Einzelfall” und lehnte ein Interview ab. Doch die Eltern sind nicht bereit, das Thema einfach abzutun. Sie hoffen, dass die Stadt eine andere Bleibe für die Bewohner der Sammelunterkunft sucht, um bessere Bedingungen für alle zu schaffen.
Hintergrund zur Flüchtlingsunterbringung
Die Problematik hat auch tiefere Wurzeln. Die Stadt Bochum, wie viele andere Städte in Deutschland, hat den Betreuungsanspruch für Geflüchtete ausgeweitet. Diese richtet sich an Personen mit einem Flüchtlingsstatus, die in einer kommunalen Einrichtung untergebracht sind. Dies bringt sowohl Chancen, wie Orientierungshilfen und Unterstützung bei der Vermittlung von Schul- und Kindergartenplätzen, als auch Herausforderungen mit sich bochum.de.
Einen weiteren Aspekt der Flüchtlingspolitik stellt die bundesweite Initiative “Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften” dar, die seit 2016 existiert. Hier werden Mindeststandards für den Schutz besonders schutzbedürftiger Personen in Unterkünften definiert bmfsfj.de. Diese Standards sollen sicherstellen, dass vulnerabler Gruppen, wie Minderjährige und Menschen mit psychischen Erkrankungen, in solchen Einrichtungen besser geschützt werden. Es bleibt abzuwarten, ob und wie diese Standards auch vor Ort in Bochum umgesetzt werden können.
In den kommenden Wochen wird es entscheidend sein, wie die Stadt Bochum mit der kritischen Situation umgeht. Die Wünsche der Eltern sind klar: mehr Sicherheit und ein respektvoller Umgang mit allen Bewohnern der Umgebung. Nur durch einen offenen Dialog und wirkungsvolle Maßnahmen kann ein gutes Miteinander entstehen.