Bonn startet Wärmewende: Klimafreundliche Heizungen bis 2035!

Bonn startet Wärmewende: Klimafreundliche Heizungen bis 2035!
Bonn zeigt ein gutes Händchen in der Klimapolitik: Am 3. Juli 2025 wurde der erste Wärmeplan der Stadt beschlossen, und das ein Jahr früher als gesetzlich gefordert. Die Strategie hat sich zum Ziel gesetzt, den Wärmebedarf für Heizungen und Warmwasser bis 2035 nicht nur klimafreundlich, sondern auch bezahlbar zu decken. Damit stellt Bonn einen wichtigen Schritt in Richtung klimaneutrale Zukunft dar. Wie radiobonn.de berichtet, sollen bis 2035 ein Drittel der Gebäude ans Fernwärmenetz und zwei Drittel über Wärmepumpen versorgt werden. Momentan nutzen jedoch mehr als 90 Prozent der Bonner Haushalte Gas- oder Ölheizungen.
Eine Anschlusspflicht für das Fernwärmenetz ist dabei nicht geplant. Die Umstellung wird umfangreiche Bauarbeiten erfordern, um das bestehende Netz zu verdichten und neue Quartiere zu erschließen. Auch das Stromnetz wird auf den steigenden Bedarf durch elektrische Wärmepumpen und E-Mobilität vorbereitet. BonnNetz hat die Stadt in 175 Bereiche aufgeteilt, um zu prüfen, welche für eine Anbindung an das Wärmenetz geeignet sind und wo Wärmepumpen notwendig sind. Ziel soll es auch sein, den Wärmebedarf um mehr als 25 Prozent zu senken, unterstützt durch eine energetische Modernisierung der Gebäudehülle, wie bonn.de ergänzt.
Wärmewende und ihre Herausforderungen
Die Thermik in Bonn muss sich grundlegend verändern. 88 Prozent der Gebäude sind derzeit unsaniert oder nur teilsaniert. Ein Drittel des Wärmeverbrauchs stammt gar aus Gebäuden, die unter der schlechtesten Energieeffizienzklasse H fallen. Ein Wasserstoffverteilnetz ist aufgrund hoher Kosten und Energieverluste bei der Wasserstoffherstellung nicht geplant. Laut dem Umweltbundesamt verursacht der Betrieb von Gebäuden in Deutschland etwa 35 Prozent des Endenergieverbrauchs und 30 Prozent der CO₂-Emissionen. Eine nachhaltige Wärmeversorgung sei entscheidend, um klimaschädliche Emissionen zu reduzieren betont das Umweltbundesamt.
Zusätzlich wird „Suffizienz“ als wichtiger Bestandteil genannt. Hierbei wird an Maßnahmen wie die Absenkung der Heiztemperatur oder Wohnraumsuffizienz gedacht, um den Wärmebedarf zu reduzieren. Um den Wärmeplan erfolgreich umzusetzen, wurde ein umfangreiches Maßnahmenpaket mit rund 80 Strategien erarbeitet, das im Januar 2025 präzisiert wird. Bürgerbeteiligung war dabei ein zentraler Aspekt: Zwischen dem 9. Januar und 7. Februar 2025 konnten die Bürger*innen 93 Stellungnahmen einreichen, die sorgfältig geprüft wurden.
Ausblick und weitere Schritte
Der nächste Schritt für die Stadt Bonn wird die Vorlage des Wärmeplans im Mai 2025 zur Beschlussfassung durch den Rat sein. Die Planung ist damit nicht rechtlich bindend, sondern stellt eine strategische Fachplanung dar. Wie die Stadtverwaltung voranschreitet, bleibt bis zu diesem Zeitpunkt spannend. Die kommunale Wärmeplanung wird von der Bonn-Netz GmbH umgesetzt und soll einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten. Die langfristigen Klimaziele sind klar: Bis 2035 will Bonn eine hundertprozentige Versorgung mit erneuerbarer Wärme erreichen. Luft-Wärmepumpen, Erdsonden, Wasser-Wärmepumpen und Solarthermie-Anlagen stehen dabei ganz oben im Strategiekonzept.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Bonn ist auf dem besten Weg, seine Wärmeversorgung nachhaltig umzustellen. Durch gezielte Maßnahmen und umfassende Bürgerbeteiligung wird eine zukunftsfähige Wärmeversorgung angestrebt. Und genau das zeigt, dass der Klimaschutz auch hier in der Region an oberster Stelle steht.