Wasserstoffbus auf der Kippe: Zukunft des Projekts in Birkenfeld ungewiss!

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Umwelt-Campus Birkenfeld plant ein Wasserstoffprojekt zur Förderung der Klimaziele. Verzögerungen und neue Prioritäten prägen den Fortschritt.

Umwelt-Campus Birkenfeld plant ein Wasserstoffprojekt zur Förderung der Klimaziele. Verzögerungen und neue Prioritäten prägen den Fortschritt.
Umwelt-Campus Birkenfeld plant ein Wasserstoffprojekt zur Förderung der Klimaziele. Verzögerungen und neue Prioritäten prägen den Fortschritt.

Wasserstoffbus auf der Kippe: Zukunft des Projekts in Birkenfeld ungewiss!

Die Zukunft der Mobilität in der Nationalparkregion Hunsrück-Hochwald steht auf der Kippe. Am Umwelt-Campus Birkenfeld gibt es Spannungen rund um ein ambitioniertes Wasserstoffprojekt, das als Vorzeigeprojekt für klimafreundlichen Verkehr gelten sollte. Laut SWR wurde der geplante Wasserstoffbus nach drei Jahren noch nicht realisiert. Stattdessen bevorzugen die Forscher nun Elektrobusse, da die Wasserstoffbus-Technologie als zu teuer erachtet wird.

Die Landesumweltministerin Katrin Eder lobte Wasserstoff kürzlich als “Champagner der Energiewende”. In der ursprünglichen Planung war ein Elektrolyseur vorgesehen, der Wasser und Strom in grünen Wasserstoff umwandeln sollte, sowie eine Wasserstofftankstelle. Doch der Traum vom Wasserstoffbus könnte sich zerschlagen, da die wissenschaftliche Gemeinschaft von der eher etablierten Elektrobus-Technologie überzeugt ist. Professor Gregor Hoogers vom Kompetenzzentrum Brennstoffzelle argumentiert, dass die hohen Ersatzteil-, Wartungs- und Betriebskosten der Wasserstoffbusse den Fortschritt behindern.

Neuer Fokus auf Elektrobusse

Einer der entscheidenden Faktoren für den Umstieg auf Elektrobusse liegt in der dramatischen Verbesserung dieser Technologie. Die Forscher sind nicht nur bestrebt, den Klimaschutz als Hauptziel zu erreichen, sondern auch praktikable und kostengünstige Lösungen zu finden. Außerdem sind Gespräche mit Bürgermeister Matthias König im Gange, der eine Einfrierung der Mittel für das Wasserstoffprojekt vorschlägt und der die Idee eines Wasserstoffbusses eher als Aushängeschild sieht, denn als tragfähige Lösung.

Das Bundesumweltministerium hat derweil seine Unterstützung zur Förderung des Projekts überdacht. Zwar sind 4,6 Millionen Euro an Fördermitteln in Aussicht, aber die Zusage könnte angesichts der veränderten Pläne an Bedeutung verlieren.

Der Umwelt-Campus als Vorreiter

Der Umwelt-Campus Birkenfeld hat sich zum Ziel gesetzt, als “grünste Hochschule Deutschlands” zu fungieren, indem er ein 5,5-Millionen-Euro-Pilotprojekt zur Wasserstoffnutzung ins Leben ruft. Laut Umwelt-Campus ist das Ziel, die H2-Nutzung nicht nur voranzutreiben, sondern auch Wasserstoff als Speichermedium für erneuerbare Energien zu etablieren. Dafür soll ein mit Wasserstoff betriebener Null-Emissions-Bus in der Region eingesetzt werden.

Das aktuelle Modellprojekt trägt den Arbeitstitel “H2-Campus” und könnte die Hochschule zur ersten in Rheinland-Pfalz machen, die eine umfassende Wasserstoffstrategie umsetzt. Die vorhandene Infrastruktur, wie ein Null-Emissions-Mobilitätszentrum mit Solardächern und E-Ladesäulen, wird jetzt um neue Solarcarports und einen Wasserstofftank erweitert. Darüber hinaus sollen Automobilzulieferer wie Bosch und Schaeffler die Brennstoffzellenproduktion in Homburg/Saar bis 2024 vorantreiben.

Die nationale Wasserstoffstrategie als Rahmen

Die Entwicklung von Wasserstofftechnologien ist auch Teil der nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung. Diese Strategie hat das Ziel, durch erneuerbare Energien eine signifikante Reduzierung der CO2-Emissionen zu erreichen und neue Wertschöpfungsketten für die deutsche Wirtschaft aufzubauen, wie auf der Seite des Bundeswirtschaftsministeriums nachzulesen ist. Wasserstoff kann eine zentrale Rolle in der Energiewende spielen und somit die Grundlage für zukünftige Energieversorgung schaffen.

Doch die Herausforderungen bleiben groß, und es bleibt abzuwarten, ob der Umwelt-Campus Birkenfeld die nötigen Fördergelder sichern kann. Eine formelle Antragstellung ist bis zum 15. Januar erforderlich. Das Team der Wissenschaftler hofft, den richtigen Weg zu finden, um den Traum von einem klimafreundlichen Verkehr endlich wahr werden zu lassen.