Thriller-Premiere im Astra: Wenn der Herbst naht ergreift das Publikum

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Am 27. August 2025 präsentiert das Astra Theater in Mülheim an der Ruhr die Preview des Thrillers „Wenn der Herbst naht“, inszeniert von François Ozon.

Am 27. August 2025 präsentiert das Astra Theater in Mülheim an der Ruhr die Preview des Thrillers „Wenn der Herbst naht“, inszeniert von François Ozon.
Am 27. August 2025 präsentiert das Astra Theater in Mülheim an der Ruhr die Preview des Thrillers „Wenn der Herbst naht“, inszeniert von François Ozon.

Thriller-Premiere im Astra: Wenn der Herbst naht ergreift das Publikum

Am Mittwoch, den 27. August 2025, feierte im Astra Theater eine besondere Filmvorpremiere die Runde: der neueste Streich des französischen Regisseurs François Ozon, “Wenn der Herbst naht” (Originaltitel: “Quand vient l’automne”). Dieser packende Thriller, der seine Premiere im September 2024 auf dem San Sebastian International Film Festival hatte, verspricht nicht nur spannende Wendungen, sondern beleuchtet auch die komplexen Beziehungen innerhalb einer Familie.

Die Handlung dreht sich um die Protagonistin Michelle, eine pensionierte Frau, die in einem malerischen Dorf im Burgund lebt. An ihrer Seite steht ihre langjährige Freundin Marie-Claude, die ihr durch eine dramatische Situation beistehen muss. Ein verhängnisvoller Kontakt zwischen Michelle und ihrer Tochter Valérie endet im Chaos: Michelle serviert versehentlich giftige Pilze, was zu einem tiefen Konflikt führt. Valérie glaubt, dass ihre Mutter sie absichtlich umbringen wollte, was zu einem schmerzhaftem Bruch in der Familie führt. Ihr Enkel Lucas wird aus dieser Verbindung herausgehalten, und Michelle versinkt in eine tiefe Depression. Doch dann geschieht etwas Unerwartetes: Marie-Claudes Sohn wird aus dem Gefängnis entlassen und bietet ihrer alten Freundin Unterstützung an. Ozon kombiniert in diesem Drama eindrucksvoll zwischenmenschliche Konflikte mit komödiantischen Elementen, die dank der schauspielerischen Darbietungen von Hélène Vincent und Josiane Balasko nur verstärkt werden.

Ein Regisseur mit Fingerspitzengefühl

François Ozon, geboren am 15. November 1967 in Paris, hat sich seit seinem Durchbruch mit “Blicke aufs Meer” (1997) als einer der bedeutendsten Regisseure Frankreichs etabliert. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen Hits wie “8 Frauen” (2002) und “Swimming Pool” (2003). In seinem aktuellsten Werk, “Wenn der Herbst naht”, thematisiert Ozon nicht nur das Älterwerden, sondern auch toxische Mutter-Tochter-Beziehungen, die er als zentrales Motiv in seinen Filmen empfindet. Grundlage der Geschichte sind persönliche Erinnerungen Ozon, die eine tragische Begebenheit aus seiner Kindheit beinhalten, als seine Großtante beim Pilzesammeln die Familie vergiftete. Ozon selbst hat erklärt, dass er an den Herbst des Lebens nicht denkt, aber optimistisch bleibt, wenn es um Freude am Leben und an der Arbeit im Alter geht.

Frankreichs Filmindustrie im Fokus

Frankreich hat eine langjährige Tradition und starke politische Prioritäten, wenn es um den Schutz und die Förderung seiner Kultur im Film geht. Ein zentraler Akteur in dieser Werthaltung ist das CNC, das Centre national du cinéma et de l’image animée, gegründet 1946, das französisches Filmerbe schützt und die Filmindustrie tatkräftig unterstützt. Im Vergleich zu Deutschland, das etwa 250 Millionen Euro in die Filmförderung investiert, fließen jährlich etwa 750 Millionen Euro in die französische Kinoindustrie. Hierzu trägt auch eine spezielle kulturelle Steuer auf Kinokartenverkäufe bei, die einen Teil der Einnahmen direkt für die Förderung von Filmen verwendet.

In Frankreich sind filmische Produktionen besonders beliebt und ziehen jährlich rund 60 Millionen ausländische Zuschauer an. Jährlich finden über 200 Filmfestivals statt, darunter das renommierte Festival in Cannes. Parallel dazu haben französische Filme, die etwa 35-45% der Kinobesuche ausmachen, einen beträchtlichen Anteil am jährlichen Kinosommer. Dies spricht für eine starke nationale Kinoidentität, die die französische Kultur auch international repräsentiert.

Mit “Wenn der Herbst naht” bringt Ozon nicht nur einen bewegenden Film auf die Leinwand, sondern setzt auch ein Zeichen für die kreative Freiheit, die seine Heimat Frankreich ihm bietet. Ein Umstand, den Ozon bewusst schätzt, da er zahlreiche Angebote aus Hollywood abgelehnt hat. So bleibt er den künstlerischen Wurzeln und dem besonderen Flair des französischen Kinos treu.