NRW plant 5.000 Hektar Wildnisgebiete: Mehr Natur für alle!

NRW plant 5.000 Hektar Wildnisgebiete: Mehr Natur für alle!
In Nordrhein-Westfalen tut sich etwas Erfreuliches im Bereich Naturschutz. Bis Mitte 2026 plant die Landesregierung die Ausweisung von rund 5.000 Hektar neuen Wildnisgebieten. Das Ziel ist klar: Die heimischen Wälder sollen gestärkt und die Artenvielfalt gefördert werden. Diese Ankündigung kam jüngst vom NRW-Umweltministerium sowie dem Landwirtschaftsministerium und wurde im Umweltausschuss des Landtags vorgestellt. Aktuell gibt es in NRW bereits etwa 100 Wildnis-Entwicklungsgebiete auf einer Gesamtfläche von rund 7.800 Hektar, und diese Zahl soll nun signifikant wachsen.
Die neuen Wildnisflächen sind speziell für Flächen im Eigentum des Landes vorgesehen, was eine gezielte und nachhaltige Bewirtschaftung ermöglicht. Starten wird das Vorhaben im Rhein-Sieg-Kreis sowie in den Kreisen Coesfeld und Unna, ergänzt durch eine Fläche nördlich des Nationalparks Eifel. Interessanterweise ist der ursprünglich geplante zweite Nationalpark in Nordrhein-Westfalen im letzten Jahr gescheitert, sodass dieser Schritt zur Ausweitung der Wildnisgebiete umso wichtiger erscheint.
Der Wildnisgedanke
Doch was genau bedeutet der Wildnisgedanke für die Wälder in NRW? Laut den Experten von Natur und Umwelt NRW soll er über große Nationalparks hinausgehen und ein Netzwerk kleinerer Wildnisbiotope schaffen. In diesen Wäldern wird auf die Nutzung des regenerativen Rohstoffes Holz verzichtet, um internationale und nationale Vorgaben zum Waldschutz umzusetzen. Die Auswahl der Gebiete erfolgte in Zusammenarbeit mit Regionalforstämtern und Revierbeamten, wobei rund 300 Wildnisbiotope in mehr als 100 Wildnisentwicklungsgebieten ausgewählt wurden.
Insgesamt sollen knapp 8.000 Hektar Staatswald aus der forstlichen Nutzung genommen werden, was dazu führt, dass über 10 % des landeseigenen Forstbetriebs nun als nutzungsfrei angesehen werden. Dies ist ein bedeutender Schritt in der Biodiversitätsstrategie Nordrhein-Westfalens, die das Ziel verfolgt, die biologische Vielfalt zu bewahren und somit auch langfristig die ökologischen Leistungen der Wälder zu sichern.
Wälder für die Vielfalt
Bei der Definition von Wildnis orientiert man sich am Wilderness Act von 1964, der Gebiete beschreibt, in denen die Erde und die Lebensgemeinschaften ungehindert von Menschen agieren können. Um diesem Ziel gerecht zu werden, sollen die Wildnisgebiete ausreichend groß und unzerschnitten sein, damit natürliche Prozesse unbeeinflusst ablaufen können. Dies steht im Einklang mit den Zielen der Bundesregierung, bis 2020 mindestens zwei Prozent der Landesfläche für die Natur nutzungsfrei zu halten. Die NRW-Wälder haben dieses Ziel bereits erreicht und sind damit Vorreiter in der nationalen Entwicklung.
Nicht zuletzt wird bei der Gestaltung der Wildnisgebiete auch auf die Verkehrssicherheit geachtet. In und um diese Zonen werden daher nur größere Gefahren behoben. Kleinere Fichten- oder Kiefernbestände dürfen nur dann entnommen werden, wenn dies unbedingt notwendig ist. Es ist ein langfristiges Vorhaben, das durch Öffentlichkeitsarbeit, inklusive Informationsmaterialien und Naturerlebnispfaden, begleitet wird, um die Wildnis für alle erlebbar zu machen.
Ein gutes Händchen in der Planung scheint die Landesregierung dabei zu haben. Die Natur wird es ihnen danken und vielleicht sogar wieder etwas lebendiger werden! Es bleibt spannend, wie sich dieses ehrgeizige Projekt entwickelt und welchen Einfluss es auf die natürlichen Ressourcen von Nordrhein-Westfalen haben wird.