Die Rotfeder feiert Comeback: Emscher erwacht nach 100 Jahren!

Die Rotfeder feiert Comeback: Emscher erwacht nach 100 Jahren!

Emscher, Nordrhein-Westfalen, Deutschland - Ein bemerkenswerter Rückschritt in der Tierwelt von Nordrhein-Westfalen sorgt für Aufsehen: Die Rotfeder, ein typischer Schwarmfisch, hat nach über 100 Jahren wieder ihren Weg in die Gewässer des Landes gefunden. Diese Rückkehr geschieht in einem Fluss, der einmal als unüberwindbare Barriere für Fische galt — der Emscher. In früheren Zeiten war die Emscher alles andere als einladend; sie war mehr ein Abwasserlauf als ein gesunder Fluss. Doch dank umfangreicher Renaturierungsmaßnahmen zeigt der Fluss jetzt, dass er das Potenzial hat, lebendig zu sein. Wie Ruhr24 berichtet, wurde die Rotfeder zuletzt in der Emscher gesichtet, und Experten sehen dies als ein Signal für die Erholung des Flusses.

Die Emschergenossenschaft hat in den letzten Jahren erfolgreich daran gearbeitet, die Emscher naturnah umzugestalten. Das Ergebnis ist, dass kein Abwasser mehr in die Emscher fließt und stattdessen saubere, naturnahe Abschnitte entstanden sind. Vor mehr als 30 Jahren hatte die Renaturierung begonnen, und seit Ende 2021 sind die Bedingungen für die einheimische Fauna und Flora deutlich besser. Die Emscher gleicht nun einer ehemaligen „Köttelbecke“, die den Fischen eine wahre Reisefreiheit bietet, wie WDR festgestellt hat. Mittlerweile finden sich über 30 Fischarten in diesem revitalisierten Gewässer.

Ein erfolgreicher Wandel

Die Emscher war jahrzehntelang ein biologisch toter Kanal und stellte für Fische eine unüberwindbare Barriere dar, vor allem aufgrund des fünf Meter hohen Betonabsturzes an ihrer Mündung in den Rhein. Doch diese Barriere gehörte der Vergangenheit an, und die Rotfeder hat sich mittlerweile über die Rheinmündung in der Emscher niedergelassen und vermehrt. Die Möglichkeiten, wie die Fische dorthin gelangt sein könnten, sind vielfältig: Möglicherweise über naturnahe Nebenläufe, Parks oder Teiche. Doch trotz der positiven Entwicklungen warnt Dr. Frank Obenaus, dass unerlaubt besetzte Fische die heimischen Ökosysteme stören können.

Die Rückkehr der Rotfeder ist nicht nur ein Zeichen für die Wiederbelebung des Flusses, sondern auch ein Indiz dafür, dass renaturierte Gewässer in der Lage sind, ganze Ökosysteme zurückzugewinnen. Intakte Fließgewässer tragen entscheidend zur Lebensqualität in urbanen Räumen bei, indem sie Luftqualität verbessern, Risiken durch Hochwasser mindern und nicht zuletzt auch als Erholungsgebiete dienen. Studien des Umweltbundesamtes zeigen, dass Naturschutzmaßnahmen die Funktionsfähigkeit von Flüssen durch verschiedene umweltgerechte Praktiken umfassend wiederherstellen können und dies sehr vorteilhaft für die lokale Bevölkerung ist.

Ein Schritt in die richtige Richtung

Die Emscher steht exemplarisch für die Erfolge der Renaturierung, die nicht nur die Biodiversität verbessert, sondern auch dringend benötigte Leistungen für die Umwelt zurückbringt. Flüsse und Bäche sind Schlüsselressourcen für die Wasserwirtschaft, die Kühlung in der Industrie und die Bewässerung in der Landwirtschaft. Dabei wirken sie gleichzeitig als Lebensräume für unterschiedlichste Tier- und Pflanzenarten. Die positive Entwicklung in der Emscher zeigt klar, dass der Weg der Renaturierung der richtige ist — nicht nur für die Fischarten, sondern auch für die Lebensräume und die Menschen, die von den hiesigen Gewässern profitieren.

Die Rückkehr der Rotfeder ist also nicht nur ein gelungenes Stück Natur, sondern auch ein Zeichen für ein neues Bewusstsein in der Umwelt- und Naturschutzpolitik. Die Emscher und ihre Bewohner stehen nun an der Schwelle zu einer neuen Ära.

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OrtEmscher, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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