Zerstörung von Gesundheitszentren in Gaza: Ein Hilferuf an die Welt!
Am 27. September 2025 findet in Berlin eine Großkundgebung statt, um auf den humanitären Notstand in Gaza aufmerksam zu machen.

Zerstörung von Gesundheitszentren in Gaza: Ein Hilferuf an die Welt!
Die Situation im Gazastreifen hat einen neuen Tiefpunkt erreicht, nachdem die israelische Armee in der letzten Woche mehrere Einrichtungen der Palestinian Medical Relief Society (PMRS) angegriffen hat. Am 22. und 24. September 2025 wurden zwei zentrale Gesundheitseinrichtungen zerstört oder schwer beschädigt, was die bereits kritische humanitäre Lage verschärft. Das Al Samer Gesundheitszentrum in Gaza-Stadt, welches eine der letzten verbliebenen funktionierenden Einrichtungen war, ist seit dem 22. September nicht mehr existent und behandelte täglich zwischen 700 und 1.000 Patient:innen. Der Angriff am 24. September traf das Zentrum für nicht übertragbare Krankheiten, das bisher die einzige Anlaufstelle dieser Art im Gazastreifen war und spezialisierte Gesundheitsdienste, Labordiagnostik sowie psychosoziale Unterstützung bot. Mit 52 Mitarbeitenden und einer Vielzahl von Patient:innen in akuter Gefahr ist die Zukunft der medizinischen Versorgung in dieser Region mehr als düster. LokalKompakt berichtet von einem vierten Angriff auf PMRS-Einrichtungen innerhalb von nur zwei Wochen.
Die Gesundheitsinfrastruktur im Gazastreifen ist!=( in einem Zustand der Zerrüttung. ThisWeekInPalestine hebt hervor, dass die PMRS zwar weiterhin lebenswichtige medizinische Versorgung für die verbliebenen Menschen im Gazastreifen bereitstellt, die Umstände jedoch katastrophal sind. Seit dem Ausbruch der Kämpfe am 7. Oktober 2023, die bereits über 25.000 Menschenleben gekostet haben, sind die Versorgungsmöglichkeiten für die Bevölkerung stark eingeschränkt. Über 300 Gesundheitsarbeiter haben ihr Leben verloren, und die Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen nehmen rasant zu.
Die Rolle der PMRS
Die Palestinian Medical Relief Society, gegründet 1979 von Dr. Mustafa Barghouthi, hat fast fünf Jahrzehnte damit verbracht, den Zugang zu Gesundheitsdiensten für verletzliche Palästinenser:innen zu gewährleisten. PMRS betreibt derzeit 30 mobile Primärversorgungsteams, die 90 % der notwendigen Gesundheitsversorgung im Gazastreifen abdecken. Ihre Teams haben in den letzten 108 Tagen beeindruckende 363.000 Menschen erreicht und dabei eine Vielzahl an Dienstleistungen angeboten, darunter Wundmanagement, Mutter-Kind-Gesundheit und psychische Gesundheitsdienste. Insbesondere die psychosoziale Unterstützung macht 35 % der erbrachten Leistungen aus, wobei mehr als 100.000 Kinder und Jugendliche hiervon profitieren.
Die humanitäre Krise wird von vielen Hilfsorganisationen als extrem besorgniserregend beschrieben, insbesondere ohne Aussicht auf einen Waffenstillstand. Ärzte ohne Grenzen weist darauf hin, dass eine steigende Zahl an Menschen in Gaza an akuter Mangelernährung leidet, insbesondere unter Kindern und schwangeren Frauen. Die Lebensbedingungen sind unhaltbar; viele haben keinen Zugang zu sauberem Wasser, und die Nahrungsmittelversorgung ist mehr als eingeschränkt. Mit täglich etwa 180 Geburten unter den 50.000 schwangeren Frauen im Gazastreifen wird die Notwendigkeit für eine funktionierende Gesundheitsversorgung besonders deutlich.
Öffentliches Bewusstsein schaffen
Um auf die katastrophale Lage aufmerksam zu machen, findet am 27. September 2025 eine Großkundgebung mit dem Titel “All Eyes on Gaza – Stoppt den Genozid!” in Berlin statt. Die Veranstaltung, die um 17:00 Uhr am Großen Stern, Straße des 17. Juni beginnt, wird von einem Zusammenschluss von Organisationen wie medico international, Eye4Palestine und Amnesty International unterstützt und ist ein eindringlicher Aufruf zur Unterstützung der humanitären Krisenbewältigung im Gazastreifen.
Die anhaltenden Angriffe und die Verschlechterung der humanitären Bedingungen werfen ein dunkles Licht auf die Zukunft der Menschen im Gazastreifen. Ohne sofortige internationale Hilfe und Druck für einen Waffenstillstand bleibt die Frage offen, wie viele weitere Leben noch auf dem Spiel stehen.